Die Macher Investition in das Sportlerheim in Sandersleben

Sandersleben - Eigentlich klang die Frage ganz harmlos. „Irgendwann hat mich jemand gefragt, ob ich mich mal ein bisschen für den Sportverein ins Zeug legen will“, erinnert sich Wolfgang Rauch an das Jahr 2018 zurück. Der mittlerweile 65-Jährige wollte. „Ich habe gesehen, dass der Verein Hilfe braucht. Ich habe schon immer in verantwortungsvollen Posten agiert, so etwas liegt mir, gefällt mir und macht mir Spaß“, blickt der Sanderslebener zurück.
Jetzt ist er schon geraume Zeit Vereinsvorsitzender bei Traktor Sandersleben, dem Verein, der ihm am Herzen liegt. Und hat maßgeblich mit dazu beigetragen, dass in Sandersleben ein frischer Wind weht. „Wolfgang Rauch macht gute Arbeit“, sagt dann auch Alexander Viehmann, Geschäftsführer beim Kreissportbund Mansfeld-Südharz.
Lob für Um- und Ausbau vom Sportlerheim
Welch gute Arbeit der Vereinsvorsitzende Wolfgang Rauch und seine Mitstreiter, allen voran Katrin Stradler, leisten, zeigt schon der erste Blick auf den in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes gelegenen Sportplatz. „Wir haben eines der größten Sportgelände im Landkreis Mansfeld-Südharz. Dazu gehören der Sportplatz, der Kleinfeldplatz und das Sportlerheim mit Kegelbahn“, sagt Katrin Stadler stolz.
Daran, dass eben jenes Sportlerheim in neuem Glanz erstrahlt, haben Katrin Stadler und Wolfgang Rauch einen mächtigen Anteil. Sie waren es vor allem, die sich um den Um- und Ausbau kümmerten. Die sich konsequent dafür einsetzten, auch Rückschläge gemeinsam überwanden. Und die nun, am Ende des Jahres 2020, am Ziel sind und ein positives Fazit ziehen können. „Kaum ein Raum ist so geblieben, wie er war“, erzählt der Vereinsvorsitzende. Und zeigt von außen auf das schmucke Sportlerheim. „Das Dach ist neu, die Fenster sind saniert“, fügt er hinzu.
Umstellung auf LED-Lampen
Im Inneren glänzt ebenfalls fast alles. „Wir haben neuen Laminat-Fußboden, die Türen sind neu, alle Kabinen wurden auf Vordermann gebracht“, erzählt Katrin Stadler voller Stolz beim Blick auf das „Gesamtpaket“ beim Gang durch das Funktionsgebäude. Und hat noch eine weitere Besonderheit parat: „Im ganzen Objekt ist jede einzelne Lampe auf LED umgestellt. Das haben wir durch private Spenden finanziert.“
Rund 150 Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer sind beim Sportverein Traktor Sandersleben sportlich aktiv. Es gibt die Abteilungen Fußball, Kegeln, Tischtennis, Gymnastik und Linedance. Die Mitgliederzahlen bei Traktor sind seit Jahren in etwa konstant. Allerdings suchen vor allem die Kegler händeringend nach neuen und aktiv spielenden Mitgliedern, vor allem in dieser Abteilung fehlt es an Nachwuchs.
Die Fußballer von Traktor Sandersleben kicken gegenwärtig in der Fußball-Kreisliga Staffel I. Hier belegt die Mannschaft momentan den fünften Tabellenplatz. Die Fußballerinnen von Traktor Sandersleben sind in der Regionalklasse Staffel II auf Kleinfeld unterwegs. Im Feld der zehn Mannschaften findet sich das Team aus dem Kreis Mansfeld-Südharz auf Rang sieben wieder. Gegründet wurde die Mannschaft im Jahr 2003. Schon zweimal holte sich die Mannschaft von Trainer Jürgen Schmidt den Staffelsieg in der Regionalklasse (18/19; 19/20), außerdem wurde das Team in der Serie 15/16 Kreismeister.
Im Kegeln schickt Traktor Sandersleben zwei Mannschaften in den Wettspielbetrieb. Ein Team kegelt in der Kreisoberliga, die Zweite ist in der Kreisliga Mansfeld-Südharz aktiv.
Apropos finanziert. Natürlich braucht ein Verein für derartige Maßnahmen viel Geld. Das wiederum muss beantragt werden. „Hier hat Katrin Stadler wirklich herausragendes geleistet. Ohne sie und ihre Kenntnisse wäre das alles nicht so gut gelaufen“, erzählt der Vereinsvorsitzende. Und nennt zudem ausdrücklich auch Klaus Franke, der als Bau-Organisator fungierte.
Insgesamt 40.000 Euro investiert
Dann packt Rauch die Zahlen auf den Tisch: „Insgesamt 40.000 Euro sind in das Projekt geflossen. 25.000 kamen aus dem Zukunftsfond des Landkreises, 7.000 steuerte die Stadt Arnstein, zu der Sandersleben zählt, hinzu. Von Lotto-Toto Sachsen-Anhalt kamen 6.300 Euro, den Rest hat der Verein als Eigenanteil gestemmt. Damit war der Finanzierungsplan abgesichert.“
Ganz nüchtern registriert Wolfgang Rauch das Ganze. Von den Mühen und den langen Wegen der Antragstellung spricht er nicht. Wohl aber davon, dass es stets eine gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten gab. Und davon, dass es ein langer Weg war. „Die ersten Anträge haben wir im September des Jahres 2018 gestellt. 2020 war dann endlich alles durch. Und das trotz der Schwierigkeiten durch die Corona-Pause. Da kann man sich wirklich bei allen, die uns unterstützt haben bedanken.“ Nun hoffen die Sandersleber, dass ihr Funktionsgebäude im Jahr 2021 bald genutzt werden kann. „Wir müssen abwarten, wie sich Corona auswirkt, in welche Richtung alles geht“, sagt der Vereinschef. Die Voraussetzungen zum Sporttreiben in Sandersleben sind jedenfalls besser, als jemals zuvor. (mz)
