Zwei zeitnahe Blutspendetermine Großörner: Zwei zeitnahe Blutspendetermine sorgen für Unmut

Grossörner - Elke Trümpler und ihre Mitstreiter von der Arbeiterwohlfahrt in Großörner wollten es nicht glauben, als sie davon erfuhren. Dass in ihrem Ort am 10. Juni eine Blutspendeaktion der halleschen Universitätsklinik stattfinden soll, ist für sie unerklärlich. Kurz vor ihrem Termin am 30. Juli. „Wir fühlen uns übergangen“, sagt sie.
Die Arbeiterwohlfahrt würde mit dem Deutschen Roten Kreuz bereits seit 20 Jahren zu Blutspendeterminen in Großörner einladen. „Wir sind sehr enttäuscht. Wer soll denn dann noch zu uns kommen“, fragt sie. Trümpler befürchtet, dass es wegen der kurz aufeinander folgenden Termine kein Interesse mehr an ihrem Blutspendetag in der Grundschule von Großörner geben wird.
Mansfelds Bürgermeister Andreas Koch bedauert Überschneidung
Mansfelds Bürgermeister Andreas Koch (Freie Bürger Mitteldeutschland) bedauert die Überschneidung. „Das ist sicherlich unglücklich“, sagt er gegenüber der MZ. Er habe gar nicht gewusst, dass der Ortsverband der Arbeiterwohlfahrt in Großörner regelmäßig Blutspendeaktionen organisiert. Diese Tatsache findet wiederum Trümpler bedauerlich.
Dass die hallesche Universitätsklinik die Blutspende jetzt in der Mehrzweckhalle von Großörner veranstaltet, ist dem Bürgermeister zufolge der Corona-Pandemie geschuldet. Das Mansfelder Johanniterhaus, das sonst dafür genutzt wird, steht aus Sicherheitsgründen derzeit nicht zur Verfügung. Deshalb musste eine Lösung gefunden werden, um den Termin nicht ausfallen zu lassen.
Blutspende: Ärger über beieinander liegende Termine
Die Organisatoren der Blutspende im Johanniterhaus zeigten sich sehr erfreut, als ihnen wegen der Corona-Pandemie von der Stadt Mansfeld eine Ausweichmöglichkeit angeboten wurde. Normalerweise finden Blutspendeaktionen viermal im Jahr in diesem Seniorenheim statt (die MZ berichtete).
Koch glaubt nicht, dass sich die Veranstalter der beiden Blutspendeaktionen die Teilnehmer gegenseitig wegnehmen. „Ich gehe davon aus, dass die Organisatoren jeweils ihr Stammklientel mobilisieren können“, sagt er. Der Bürgermeister nimmt an, dass der nächste Blutspendetermin der Universitätsklinik wieder im Johanniterhaus veranstaltet werden kann. Sollte das nicht möglich sein, werde über eine Alternative nachgedacht. Koch: „Wir müssen uns dann noch mal unterhalten.“ Es sei nicht der Sinn, den Termin wieder in Großörner stattfinden zu lassen.
Denn: Der Ortsverband der Arbeiterwohlfahrt von Großörner lädt auch viermal im Jahr zur Blutspende ein. Das Team würde immer viel Energie und Aufwand in die ehrenamtliche Arbeit stecken, „damit alles reibungslos ablaufen kann“, erklärt Trümpler. Sie und ihre Mitstreiter befürchten, dass zu ihrem Juli-Termin nun deutlich weniger Spender kommen werden. „Im April mussten wir unseren Termin schon wegen Corona absagen“, so Trümpler. Und nun das. Den Mitgliedern der Arbeiterwohlfahrt bleibt jetzt nur die Hoffnung, dass ihnen ihre langjährigen Spender die Treue halten. (mz)