Fußball-Landesklasse 4 Fußball-Landesklasse 4: Das große Zittern geht weiter

Helbra/Eisleben - Von Nervenflattern sprach Helbras Trainer Dieter Auffenbauer. Von einem Sieg der Moral sein Helftaer Kollege Sebastian Grimm. Letztlich konnten Grimms Schützlinge am Sonntag mit einem 4:3 gegen den FSV Bennstedt Boden gut machen in der Landesklasse Fußball, während Helbra nach dem 1:2 im Pfarrholz gegen Emseloh weiter das Abstiegsgespenst arg im Nacken sitzt.
20 Minuten in Überzahl
„Ich bin natürlich enttäuscht. Vor allem, weil wir nicht in der Lage waren, uns in Überzahl weitere Chancen herauszuspielen“, so Dieter Auffenbauer am Sonntagabend.
Emseloh hatte den besseren Start. Ganze 46 Sekunden waren gespielt, da traf Lukas Schut am Sonntag zur Gästeführung. Die Eintracht blieb am Drücker, bevor Helbra per Foulelfmeter zum Ausgleich kam. Robert Hartung hatte seinen Gegenspieler umgerissen und Christian Lemmnitz-Thenee traf vom Punkt. Auch nach der Pause kam Emseloh wacher aus der Kabine.
Erste Chance im zweiten Abschnitt
Helbras erste Chance im zweiten Abschnitt wurde bei einem Eckball in der 59. Minute notiert. Den Treffer aber markierte auf der Gegenseite der eingewechselte Mohammed Albicho (66.), der vier Minuten später wegen einer Unsportlichkeit zum Duschen musste. 20 Minuten Zeit hatte Helbra noch, das Blatt zu wenden, vergebens. Die dickste Chance hatte Adrian Pelaj nach einem Freistoß. Doch völlig frei schoss er am langen Eck vorbei. „Keiner wollte Fehler machen. Da wird der Ball eben lang geschlagen, statt gespielt. Da kann sich jeder Gegner schnell drauf einstellen“, so Auffenbauer. Emseloh brachte das Ergebnis mithin locker über die Zeit.
Aufbau schafft die Wende
Dass die 61 Zuschauer in Helfta am Sonntag noch Aufbaus Sieg bejubeln durften, grenz vielleicht nicht an ein Wunder, erinnert aber an den Liverpool-Effekt. Denn wie die Männer von der Anfield Road gegen Dortmund gingen auch die Kicker von der Hauptstraße gegen Bennstedt nach klarem Rückstand mit 4:3 als Gewinner vom Platz. 0.3 lag Aufbau hinten. 51 Minuten waren da gespielt. Und selbst kühnste Optimisten hätten wohl keine Wetten mehr zugunsten der Vorstädter abgeschlossen. Doch Tobias Weiß, nach 41 Minuten für Daniel Prudlik eingewechselt, leitete die Wende ein (62.). Dann trafen Christian Aschenbach (66.) sowie David Pechara (72.) per Freistoß. Und mit der letzten Aktion im Spiel gelang Pechara der Siegtreffer.
Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz
Während Aufbau auf Platz neun vorrückte, hat Helbra als Zwölfter derzeit fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Und während Wacker am Samstag zu Spitzenreiter Schwarz-Gelb Bernburg muss, stehen sich Rot-Weiß Großörner und Aufbau Eisleben am 1. Mai in einem Kreisderby um den Klassenerhalt gegenüber. Beide haben nichts zu verschenken, schon gar nicht die Rot-Weißen nach dem 3:5 bei der SG Eisdorf. Normal geht man ja mit etwas Zählbarem vom Platz, wenn auswärts drei Treffer gelingen. Derweil sagte Steffen Heyer nach dem Spiel am Samstag. „Man muss es realistisch sehen.
Eisdorf war einfach effektiver als wir und hatte auch die größere Zahl der Chancen. Und die Saalekreisler um den ehemaligen Hettstedter Sascha Ziegner hatten vor allem einen Patrick Schmidt, der Großörners Keeper Robby Richter vier Bälle ins Netz setzte. Großörner ist als Aufsteiger derzeit Elfter und hat einen Zähler mehr auf dem Konto als Wacker Helbra. Es bleibt also spannend in der Landesklasse 4, was den Klassenerhalt angeht. Und die Aufgaben, die demnächst auf das Trio aus der Region warten, dürfen durchaus knackig genannt werden. (mz)