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Kuchen, Pralinen und Torten Friwi Stolberg: Johanna Schulz über ihren Beruf als Konditorin

Von Beate Thomashausen 07.11.2020, 12:30
Johanna Schulz füllt hier Nougatmasse in die Pralinen.
Johanna Schulz füllt hier Nougatmasse in die Pralinen. Maik Schumann

Stolberg - „Bewirb dich bei Friwi in Stolberg. Da lernst du was.“ Das habe ihr der Meister in ihrem Praktikumsbetrieb in Bielen mit auf den Weg gegeben, sagt Johanna Schulz. Damals war die Nordhäuserin 16 und probierte aus, ob das Bäckerhandwerk wohl das Richtige für sie sei. Tatsächlich bewarb sie sich kurz darauf in Stolberg, wurde angenommen und begann dort ihre Ausbildung zur Konditorin.

„Alles richtig gemacht“, sagt sie heute zwölf Jahre später. Ein toller Ausbildungsbetrieb und ein toller Arbeitgeber. Und auch einen besseren Beruf könne sie sich nicht vorstellen, sagt die sympathische Gesellin, während sie vorsichtig mit der Tülle Nougatmasse in Pralinen füllt. Im Traditionsbetrieb Friwi wird vieles noch von Hand gemacht. Nicht nur die Pralinen. Sogar die Marzipanfiguren für die Torte und alle Ornamente stelle man selbst her. Das gefalle den Kunden, die immer häufiger auch Hochzeitstorten und Thementorten bei Friwi ordern.

Eigene Produktion von Kuchen, Pralinen, Eis und Schmucktorten

Und auch sie finde es gerade gut, dass ihre Arbeit so vielseitig sei und sie auch vieles ausprobieren dürfe. Kuchen, Pralinen, Eis, Schmucktorten - all das gehört zum Repertoire bei Friwi. Und alles sei zum größten Teil selbst hergestellt. Das sei keineswegs überall so der Fall, dass man noch eine richtige Beziehung zu dem habe, was man eigentlich produziert. Sie lernte noch den Umgang mit all den traditionellen Geräten und Gerätschaften und bekommt auch einen Blick über den Tellerrand hinaus. „Ich springe auch gern mal im Laden beim Verkauf mit ein, wenn es nötig ist“, sagt sie.

Und auch in der Backstube, wo gerade jetzt die Stollenbäckerei auf Hochtouren läuft, kennt sich die Konditorin aus. 12.000 bis 15.000 Stollen werden pro Saison gebacken, ist von Chefin Nadja Witte zu erfahren. Hinzu kommen jede Menge Plätzchen und Lebkuchen und natürlich die feinen Pralinen, die von den Konditoren hergestellt werden. Immer mehr davon wird auch Online gehandelt.

Corona-Pandemie: Kurzarbeit auch bei Friwi in Stolberg

Zum Glück gibt es auch dieses Standbein, sagt Nadja Witte mit Blick auf den neuerlichen Lockdown. Im Frühling habe sie einige Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen, bedauerte sie. Auch Johanna Schulz gehörte damals zu den Kurzarbeitern. Sie ist nun wie alle anderen Mitarbeiter froh, dass gerade das Geschäft bei Friwi sehr gut läuft und hofft, dass dies auch so bleibt. „Ich arbeite nämlich sehr gern hier“, sagt Johanna Schulz.

Während die Freude am Beruf geblieben und gewachsen ist, ist aber der Appetit der Konditorin auf die leckeren Süßwaren aus eigener Produktion schon lange gestillt. „Nee, ich nasche hier nicht. Lieber habe ich was Deftiges, wenn ich den ganzen Tag mit süßen Sachen umgehe“, sagt sie.

Ergänzt aber, dass sie aus Sicht des zweijährigen Sohnes auf jeden Fall den Traumberuf ergriffen habe. Er besuche nur allzu gern die Mama an ihrem Arbeitsplatz. Denn er findet es einfach toll, dass seine Mama Süßigkeiten herstellt und kann davon gar nicht genug bekommen. Zuhause allerdings überlasse sie das Backen lieber anderen, sagt sie. Kind, Hund, Haus und Garten stehen dann im Vordergrund. (mz)