Friedliches Festival Friedliches Festival: Love Sea in Kelbra bleibt ohne große Zwischenfälle

Kelbra - Der Himmel über dem Stausee Kelbra verfinstert sich zusehends. Regentropfen prasseln auf das Zeltdach des Feldlazaretts auf dem Gelände des Love Sea Festivals. Mit großen Schritten hastet Jasmin Lippold zum Rettungswagen des Arbeitersamariterbundes (ASB) und verstaut flink die Kupplung der Stromkabel an einem trockenen Ort.
13 Einsatzkräfte des Arbeitersamariterbundes sind beim Love Sea Festival in Kelbra vor Ort
„Viel haben wir in diesem Jahr ohnehin nicht zu tun“, zieht ihre Kollegin Katrin Novack eine Bilanz der Einsätze auf dem Festivalgelände und blickt auf die leeren Feldbetten. Ein paar Insektenstiche, ein Hämatom nach einer handfesten Auseinandersetzung oder umgeknickte Fußgelenke gehören zu Festivals mit bis zu 10.000 Besuchern an einem Tag dazu, meint Novack. Mit 13 Einsatzkräften ist der ASB aus dem thüringischen Gera an diesem Wochenende vor Ort in Kelbra.
Es scheint als habe der Regen die vom Sommerwetter erhitzten Gemüter auf den Campingplatz des Festivals und in der Partyzone abgekühlt. Die dumpfen Bässe hämmern auf dem benachbarten „Dayfloor“, doch nur eine Handvoll Gäste verlieren sich auf der Tanzfläche.
Auch sonst ist die Großveranstaltung am beschaulichen Kyffhäusermeer ruhig abgelaufen. „Wir haben in diesem Jahr nur eine paar kleine Zwischenfälle registriert“, berichtet ein Sprecher des Polizeireviers Mansfeld-Südharz. Neben einer kurzen Prügelei und einem pöbelnden Besucher, der einen Platzverweis erhielt, seien keine weiteren Vorkommnisse bekanntgeworden. Dafür habe der Festivalfotograf seine Kamera eingebüßt. Der hatte das Teil auf einer Musikbox kurz abgelegt und sich umgedreht. Diesen Moment der Unaufmerksamkeit nutzte der Dieb.
Sicherheitskonzept des Festivals wird gelobt - Stau sorgt allerdings für Klärungsbedarf
Auch für Kelbras Wehrleiter Jens Barthel und die Feuerwehrleute aus der Verbandsgemeinde Goldene Aue war es eine eher ruhige Brandwache. „Ein Lagerfeuer mussten wir mit einem Feuerlöscher auf dem Campingplatz löschen“, berichtet Wehrleiter Bartel. Ansonsten habe oftmals der Hinweis ausgereicht, dass offene Feuer verboten sind.
Eine gute Zusammenarbeit und gegenüber den Vorjahren eine verbesserte Kommunikation mit dem Veranstalter konstatierte David Breitenbach vom Ordnungsamt der Verbandsgemeinde. „Es war insgesamt ein ruhiges und sicheres Festival“, so Breitenbach. Lediglich der mehrstündige Stau am Anreisetag habe gestört, sagt Breitenbach und trifft damit den Nerv von Heiko Prull. „Darüber müssen wir auf jeden Fall noch einmal reden“, kündigt der Pressesprecher des Polizeireviers Mansfeld-Südharz an. Dafür überzeugte das Sicherheitskonzept des Veranstalters. „Das darf man dann auch mal loben“, sagt Prull. (mz)