Wie ein Klassentreffen FC Romonta Amsdorf feiert 100. Vereinsjubiläum in Röblingen
Rund 240 Gäste sind bei der Festveranstaltung des FC Romonta Amsdorf in Röblingen dabei. Für viele Fußballer des Vereins ist es wie ein Klassentreffen.

Amsdorf/MZ - Von wegen Männer weinen nicht. Und Fußballer gleich gar nicht. Auf der Jubiläumsveranstaltung „100 Jahre FC Amsdorf“ hat so mancher gestandene Kicker, der auf dem Platz keinem harten Zweikampf aus dem Wege gegangen ist, still und heimlich eine Träne verdrückt. Kein Wunder, lebte doch die ganze Geschichte des traditionsreichen Vereines an diesem Abend noch einmal auf. Der Bogen spannte sich von der Vereinsgründung in der Gaststätte „Zum Hecht“ vor 100 Jahren bis zum Kreisderby am Sonnabend, das die Romonta-Elf 0:3 gegen Arnstedt verlor. Für die Kicker des Verbandsliga-Teams, die samt Trainerstab bei der Jubiläumsveranstaltung natürlich dabei waren, gab es so manchen spöttischen Spruch, aber auch viel Zuspruch in der Hoffnung auf viele kommende Erfolge auf dem Platz.
Röblinger Festscheune in Vereinsfarben geschmückt
Nicht auf dem Platz im „Sportzentrum Peter Müller“ in Amsdorf, sondern in der „Festscheune“ in Röblingen fand die Jubiläumsveranstaltung statt. Die wiederum war ganz in den Amsdorfer Vereinsfarben, also in Grün-Weiß, gehalten und bot einen wirklich ansehenswerten Anblick.

An die rund 240 Gäste aus Sport, Wirtschaft und Politik waren bei der Veranstaltung geladene Gäste. Angesichts der Tatsache, dass der Verein selbst nur 151 Mitglieder hat, eine mehr als stattliche Zahl. Die Aufgabe, durch den Abend zu führen übernahm Marko Göpel. Im feinen Zwirn meisterte er sie gekonnt im Spagat zwischen nötiger Distanz und Akkuratesse sowie gewohnter Lässigkeit. „Wir werden in Erinnerungen schwelgen“, versprach er und behielt damit recht.
Für den Hauptteil des Abends aber waren dann doch andere zuständig. Jürgen Haupt etwa als Hauptredner des Abends. „Wir sind jetzt 24 Jahre in der Verbandsliga. Das 25. Jahr wollen wir auch erleben“, gab er dem aktiven Team auf den Weg. Oder Kurt Scharf. Er präsentierte sein Buch, das auf über 276 Seiten die Geschichte des Vereins aufzeigt. Und kam angesichts der Technik, die ihm einen Streich spielte, ins Schwitzen. Nicht zu vergessen natürlich auch all die anderen Festredner. Und all die, die im Verlauf des Abends nach vorn marschierten und ihre Auszeichnungen für die Arbeit und die Treue zum Verein in Empfang nahmen.

Viele Ehrungen und Hoffnungen auf den Nachwuchs
Auch hier standen Jürgen Haupt und Kurt Scharf wieder ganz vorn. Ebenso wie Hans-Joachim Scharf erhielten sie aus den Händen von KFV-Präsident Thomas Große die Ehrennadel des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt in Gold.
Neben den Oldies, die den Abend zu einem „Klassentreffen“ nutzten, spielten Fußballerinnen und Fußballer eine große Rolle, die in der Feldscheune nicht anwesend waren. Die Rede ist von den Nachwuchskickern aus Amsdorf, die mittlerweile mit den Talenten aus Stedten als JSG Romonta Seegebiet auf Tore- und Punktejagd gehen. Sie alle sollen an der Geschichte des Vereins weiter schreiben. Oder, wie es Scharf formulierte: „Amsdorf ist zu einer Legende im Fußball geworden.“ Und das auch oder gerade wegen solcher Männer, die an diesem Abend die ein oder andere Träne verdrückt haben.