Elfmeterturnier in Biesenrode Elfmeterturnier in Biesenrode: Medaillen für alle

biesenrode - „Ich denke, die Zahl wird sich noch einmal verdoppeln“, sagt Georg Lies im Brustton der Überzeugung. Der Biesenröder hat den Hut auf bei der Organisation des Elfmeterturniers in der kleinen Gemeinde. Am Sonnabend steigt es zum 21. Mal. Mehr als 20 Anmeldungen lagen Lies am Donnerstag vor. „Aber viele Teams, gerade hier aus der Region, schauen erst nach dem Wetter und fahren dann los“, so Lies. Kurzentschlossene sollten sich beeilen. Denn um 9 Uhr am Sonnabend wird das Turnier auf dem Sportplatz eröffnet. Dann muss noch der Spielplan aktualisiert werden. Eine Menge Arbeit also für das Team um Georg Lies.
Dabei stand das Turnier auf der Kippe, ist im vorigen Jahr sogar ausgefallen. Denn die Organisatoren, alle um die 70 Jahr alt, brauchten, auch aus gesundheitlichen Gründen, eine Auszeit. „Es ist schwierig, Nachfolger zu finden. Aber wir arbeiten dran“, so Lies. Weil es aber im Vorjahr so viele Anrufe mit Nachfragen zum nächsten Turnier gegeben habe, entschlossen sich Lies und seine Mitstreiter, weiterzumachen. Zu tun gibt es für sie genug. Unter anderem zehn Schiedsrichter werden benötigt, die Versorgung mit Speisen und Getränken muss organisiert und die Stände wie Bratwurstkegeln oder Torwandschießen müssen betreut werden. An der Torwand versuchen sich laut Lies vor allem Kinder, sie können dort Preise gewinnen.
Apropos Preise: Für die Teams, welche in der Regel aus fünf oder sechs Spielern bestehen, gibt es in diesem Jahr eine Neuerung. Gab es früher für jeden Akteur kleine Präsente, bekommt diesmal jeder eine Medaille mit dem Vermerk der Platzierung. „Es ist über die Jahre immer schwieriger geworden, Sponsoren zu finden“, so Lies. Denn bei 50 Teams mit je sechs Spielern brauche mann schon 300 Sachpreise. Jetzt also Medaillen in den Biesenröder Vereinsfarben grün, rot und blau mit der Platzierung. Derzeit geht Lies von 40 Männerteams und zehn Frauenmannschaften aus. Und das Feld wird wie immer bunt gemixt sein.
„Da sind Aktive dabei, Freizeitkicker und auch Männer und Frauen, die nur an diesem einen Tag bei uns gegen den Ball treten“, sagt Lies. Willkommen jedenfalls ist jeder, ob aus einem Sportverein, der Feuerwehr oder der Verwaltung. „Sogar vom Finanzamt hat sich ein Team angemeldet“, sagt Lies. Lustig seien auch immer die Namen. Eines nennt sich dieses Jahr „Fröhliche Ananas“. In jedem Fall nämlich soll der Spaß im Vordergrund stehen. Einen Favoriten im herkömmlichen Sinne gebe es ohnehin nicht. „Vielleicht sind aktive Spieler ein wenig favorisiert. Aber beim Elfmeterschießen gehört natürlich auch immer etwas Glück dazu“, weiß Georg Lies aus der Erfahrung von 20 Turnieren.
Altherren als Ideengeber
Seit 41 Jahren gibt es bei der SG Biesenrode eine Altherrenmannschaft, die schon gegen den Halleschen FC, den 1. FC Magdeburg, Dynamo Eisleben, Stahl Thale oder Rot-Weiß Essen auf dem Platz stand. Die Altherren waren es auch, welche im November 1995 aus Meßstetten (Schwaben) die Idee des Elfmeterturniers mitbrachten. Seit 1996 gibt es solch ein Turnier nun auch in Biesenrode und zwar für Frauen und Männer. Der Modus ist einfach: Wie beim Elfmeterschießen treten zunächst je fünf Akteure in Aktion. Steht es dann zum Beispiel Remis, kommt immer jeweils ein Schütze zum Zuge und zwar so lange, bis ein Sieger feststeht. Einfacher kann Fußball also kaum sein, so ganz ohne Abseits. (mz)