Bundesstraße 85 Bundesstraße 85: Sanierung der Straße zum Kyffhäuser dauert länger als geplant

Kelbra - Die Hängepartie um die Sanierung der B 85 zwischen Kelbra und dem Kyffhäuser geht in eine neue Runde. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die letzten Arbeiten erst im Frühjahr kommenden Jahres über die Bühne gehen. „Wir sind mit der Baustelle noch nicht ganz fertig“, räumt Franz Rohmund, Chef des zuständigen Straßenbauamtes Nordthüringen, ein.
Die feuchte Witterung habe die Pläne für die Markierungsarbeiten entlang der Asphaltpiste mit ihren 36 Kurven vorerst durchkreuzt. Sollte sich dennoch eine längere Periode mit Trockenheit einstellen, dann könnten die Arbeiten noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. „Ansonsten müssen wir das Vorhaben in den Mai kommenden Jahres verschieben“, sagt Rohmund.
Zufahrt zum Kyffhäuser war am vergangenen Wochenende dicht - Sperrung nun wieder aufgehoben
Warum die Zufahrt zum Kyffhäuser trotz der absehbaren Arbeitspause auch am vergangenen Wochenende gesperrt blieb, vermochte Rohmund nicht zu sagen. „Das war so nicht vereinbart, das werden wir mit der zuständigen Firma klären müssen“, sagt der Chef des Straßenbauamtes.
Aktuell ist die Sperrung wieder aufgehoben. Die hatte der thüringische Kyffhäuserkreis in einem Zeitfenster genehmigt und in die Zuständigkeit der Baufirma übertragen, hieß es. Rohmund hatte vor kurzem noch zugesagt, dass die Vollsperrung der kurvenreichen Strecke auf jeden Fall an den Wochenenden aufgehoben werde.
Zufahrt zum Kyffhäuser gesperrt: Reisebusse mussten längere Anfahrten in Kauf nehmen
Darauf hatte auch die Touristiker gehofft. „Das war schon enttäuschend“, berichtet Heiko Kolbe, der „Herr“ des Kyffhäuserdenkmals. Reisebusse hätten erneut aufgrund der Umleitungen über Sondershausen längere Anfahrten gehabt. Angesichts dessen hätten auch Veranstalter die Touristenattraktion gemieden, berichtet Kolbe.
Doch nicht nur bei Touristikern sorgt das Hickhack um die Arbeiten an der bei Bikern aus ganz Europa beliebten Strecke für Frust, sondern stößt auch bei Gastronomen in der Region auf Unverständnis. „Wir können zum Mond fliegen, aber kriegen nicht einmal ein paar Striche auf der Straße gezogen“, schimpft Andreas Hagedorn.
Zudem beklagte der Betreiber der Biker-Oase am Fuße des Kyffhäusers angesichts der Sperrungen Umsatzeibußen. Schließlich gehöre der Oktober noch zur Sommersaison der Biker.
„Ich muss wahrscheinlich erst wieder einen Brief an die Staatskanzlei nach Erfurt schreiben, damit sich etwas bewegt“, sagt der Wirt. Auf jeden Fall hat er sich vorgenommen, „beim nächsten Mal, wenn gesperrt ist und nicht gebaut wird, erstatte ich Anzeigen wegen Eingriffs in den Straßenverkehr“. (mz)