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Dank vieler engagierter Helfer „Baracke“ in Schwenda ist fürs Sommerfest gerüstet

Viele engagierte Helfer aus Schwenda und von der Jugendwerkstatt des Christlichen Jugenddorfs haben die „Baracke“ in Ordnung gebracht.

Von Helga Koch Aktualisiert: 15.07.2021, 16:06
Das Dach der Festhalle in Schwenda ist wieder dicht, unter anderem dank Tim Ziervogel (vorn) und Kevin Altmann.
Das Dach der Festhalle in Schwenda ist wieder dicht, unter anderem dank Tim Ziervogel (vorn) und Kevin Altmann. (Foto: Björn Schade)

Schwenda/MZ - Das Programm fürs Sommerfest in Schwenda steht, die Vorfreude ist groß: Am Sonnabend, Punkt 16 Uhr, geht es los. Wobei die drei Abc-Schützen aus dem Harzdorf, die in diesem Jahr zur Schule kommen, eine besondere Überraschung erwartet. „Wir holen sie mit dem Feuerwehrauto zu Hause ab, zusammen mit der Kindergartenchefin Petra Schulze und mir“, sagt Ortsbürgermeister Björn Schade (Einzelbewerber). „So ähnlich wie früher zum Bauernmarkt.“ Nur, dass dazu ursprünglich mal eine Pferdekutsche durchs Dorf rollte…

Einlass auf Festgelände unter Auflagen

Am liebsten hätten die Schwendaer schon im vergangenen Jahr ein großes Fest gefeiert, doch das wäre angesichts der damaligen Corona-Lage nicht möglich gewesen. Diesmal aber sieht es bedeutend besser aus; die Infektionszahlen sind gesunken, es gibt mittlerweile Tests und ein großer Teil der Bevölkerung ist geimpft. „Ich habe ein Hygienekonzept eingereicht, das ist genehmigt worden“, sagt der Ortsbürgermeister. Wer nachweislich geimpft oder genesen sei oder einen Test vorlege, der nicht älter als 24 Stunden ist, könne das Festgelände betreten. Es werde eine Anwesenheitsliste geführt. „Es ist auch ein Test vor Ort möglich, dazu steht eine Arzthelferin bereit“, sagt Schade. Allerdings würden die Besucher gebeten, einen Selbsttest mitzubringen.

Schon im vergangenen Jahr hatten die Schwendaer begonnen, ihre „Baracke“ wieder herzurichten - mit tatkräftiger Unterstützung von jungen Leuten aus der Jugendwerkstatt des Christlichen Jugenddorfs (CJD) in Sangerhausen sowie deren Betreuern Carola Jörke und Ralf Bechtle. So wurde die Holzverkleidung der Baracke erneuert, ein neues Tor eingebaut und alles gepinselt. Das Geld fürs Material stammte noch aus Bauernmarkt-Zeiten und habe auf einem Gemeindekonto geschlummert, erzählt Schade. Die Gemeinde habe Material für Elektro- und Sanitärarbeiten und die Schweißbahnen fürs Dach zur Verfügung gestellt, Sponsoren hätten sich beteiligt.

Viele Helfer packten mit an

Viele Helfer aus dem Dorf hätten mit angepackt, um eine kleine Bühne und einen ersteigerten Tresen in der „Baracke“ einzubauen und vor allem noch das Dach in Ordnung zu bringen. „Jetzt ist es zum Glück dicht“, freut sich Schade. Die Schwendaer hätten allein fürs Dach Eigenleistungen von rund 10.000 Euro erbracht, schätzt er. Die jungen Leute von der Jugendwerkstatt hätten zuletzt noch eine Absturzsicherung ergänzt; für sie gebe es ein besonderes Dankeschön.

Alles sei pünktlich fertig geworden. „Bei all den Arbeiten - von der Vorbereitung über die Umsetzung bis zur Organisation - haben Mitglieder aus unseren Vereinen, von den Schützen, der Feuerwehr, vom Männerchor, dem Sportverein und vom Karnevalsclub, mitgemacht - und vor allem Leute, die nicht in Vereinen organisiert sind. Die Jugend war stark vertreten, die Generationen haben sich beispielhaft eingebracht.“ Der Bauhof der Gemeinde habe das Gelände extra noch mal gemäht, Schausteller Horst Gierhold aus Eisleben ist längst angereist. Die Versorgung übernimmt Mike Beilecke von der „Harzhexe“ mit seinem Team.

Oldtimer- und Simsontreffen

Früher habe unter anderem der Jugendclub die Baracke genutzt, erzählt der Ortsbürgermeister; also wird es am Samstagabend mit DJ Marc und Musik querbeet durch die Jahrzehnte gehen. Am Sonntag soll die Festhalle offiziell eingeweiht werden, zum Frühschoppen spielen ab 10 Uhr die „Südharzer Blechbuben“. Gäste in Dirndl oder Lederhose, schmunzelt Schade, brauchen nur ermäßigten Eintritt bezahlen. Ebenfalls um zehn beginnt ein Oldtimer- und Simsontreffen unter den Kastanien, in einem gesonderten Bereich. „Das war der Wunsch der Jugend“, sagt der Ortsbürgermeister.

Die Baracke neu herzurichten und ein Fest zu feiern, sei erst nur so eine Idee gewesen, blickt Schade zurück. „Ohne das CJD und die große Unterstützung aus der Bevölkerung wäre nie was draus geworden. Die Leute aus unserem Dorf haben verstanden, dass sie für sich etwas geschaffen haben, für jetzt und für die Zukunft.“