1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Mansfeld-Südharz
  6. >
  7. Atemberaubender Blick über Goldene Aue und Sangerhausen - Neue Gedankenbank lädt zum Verweilen ein

EIL

Kaiser-Otto-Höhenweg Atemberaubender Blick über Goldene Aue und Sangerhausen - Neue Gedankenbank lädt zum Verweilen ein

Von Helga Koch Aktualisiert: 18.10.2021, 11:27
Michael Näher,   Urte Bachmann und  Armin Hoch (v. l. n. r.) an der neuen Gedankenbank am Kaiser-Otto-Höhenweg.
Michael Näher, Urte Bachmann und Armin Hoch (v. l. n. r.) an der neuen Gedankenbank am Kaiser-Otto-Höhenweg. Foto: Maik Schumann

Sangerhausen/MZ - Der Panoramablick, weit über Sangerhausen oder die Goldene Aue hinweg, ist faszinierend: Am Kaiser-Otto-Höhenweg, der auf 14 Kilometern von Sangerhausen nach Bennungen führt, lädt ab sofort eine weitere Gedankenbank zum Verweilen ein. Dass sie hier steht, verdanken die Wanderer einem Gemeinschaftsprojekt der Sparkasse Mansfeld-Südharz und des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz.

Die Bank besteht aus Eichenholz und ist von der Firma Naumann in Bennungen gefertigt worden. Und obwohl sie auch aufgrund ihrer Größe entsprechend schwer ist, ist sie am Boden verankert und GPS-überwacht.

Der Spruch auf der Lehne stammt vom irischen Schriftsteller Oscar Wilde, der Sparkassenvorstandsvorsitzende Michael Näher hat ihn ausgesucht. „Günstige Winde kann nur der nutzen, der weiß, wohin er will.“ Früher sei er gern mal ein bisschen gesegelt, erzählt Näher. Und anlässlich seines 50. Geburtstages, der allerdings schon ein Weilchen zurückliegt, sei Geld für die Bank zusammengekommen. Ausflüge in die Natur, Wandern oder Brauchtumspflege würden für viele Menschen zunehmend wichtiger, auch in der Corona-Zeit, sagt Näher.

Ein Entwurf der Panorama-Informationskarte
Ein Entwurf der Panorama-Informationskarte
Foto: Schumann

Um die organisatorische Seite habe sich das Biosphärenreservat gekümmert, knüpft Urte Bachmann von der Reservatsverwaltung an. Künftig solle das Projekt „Weitblick vom Kaiser-Otto-Höhenweg“ durch Panoramatafeln ergänzt werden, Entwürfe gebe es schon. So könnten Wanderer jedem Ort, jedem Berg oder Höhenzug in der Ferne einen Namen zuordnen. Für die Tafeln, sagt Bachmann, fehlten allerdings noch ein paar Euro. „Die kriegen wir zusammen übers PS-Sparen“, sagt Näher.

Vielleicht klappt es bis zum nächsten Jahr, wenn der Wanderweg sein Zehnjähriges als Kaiser-Otto-Höhenweg begeht? Am schwierigsten sei gewesen, schildert Bachmanns Kollege Armin Hoch, den Eigentümer derjenigen Flurstücke zu ermitteln, auf denen Gedankenbänke aufgestellt werden sollten. „Von zehn favorisierten Standorten am Höhenweg sind vier übrig geblieben, wo die Besitzer zugestimmt haben.“

Das Besondere an diesem Ort ist aber nicht nur der weite Blick ins Land. Für Botaniker gibt es hier ganz andere Raritäten zu entdecken, wie Hoch erklärt. Denn auf den eher kargen, trockenen Wiesen wächst unter anderem die Gelbe Skabiose, eine Steppenpflanze, die nur auf Standorten mit weniger als 500 Millimetern Niederschlag pro Jahr vorkommt. Weiter westwärts, etwa bis Bennungen, sei die Pflanze noch anzutreffen, dann nicht mehr, sagt Hoch. Auch Feld-Mannstreu als typische Steppenpflanze, Wilde Möhre, Wilder Oregano und mancherlei Pilze gedeihen nur wenige Meter von der Bank entfernt.

Übrigens, wer den Höhenweg weiter bergan spaziert, kann von der Butterkuppe aus ebenfalls den Blick über Sangerhausen und darüber hinaus genießen.