Von Telemedizin bis Finanzzuschuss Ärztemangel in Mansfeld-Südharz beschäftigt den Kreistag

Hettstedt/Eisleben/Sangerhausen/MZ - Der Ärztemangel war erneut Thema im Sozial- und Gesundheitsausschuss des Kreistages am Montagabend. Auch Landrat André Schröder (CDU) sprach sich im Vorfeld bereits deutlich dafür aus, dem Ärztemangel im Landkreis gezielt entgegen zu treten. „Auch, wenn die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) die ärztliche Versorgung sicherstellen muss, wollen wir als Landkreis die Bemühungen der KVSA mit eigenen Maßnahmen flankieren“, so Schröder.
Welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden können, um die Situation zu verbessern, das stellte Sven Vogler den Ausschussmitgliedern in der Sitzung am Montagabend vor. Das sind im wesentlichen sechs Punkte, an denen der Kreis ansetzen will. In erster Linie ist das die kreiseigene Richtlinie zur Förderung von Studierenden, mit dem Ziel, die ambulante medizinische Versorgung in Mansfeld-Südharz zu sichern. Studierende, die über die Landarztquote eine Zulassung zum Studium erhalten haben, werden dabei gezielt angesprochen. Außerdem, so Vogler, wolle der Landkreis gezielt die Möglichkeiten der Telemedizin nutzen. Unter anderem sei man offen für ein Smartphone-basiertes Ersthelfersystem.
Unterstützung von medizinischen Versorgungszentren angedacht
Sechs Hausärzte, ein Hautarzt und ein Nervenarzt will man durch Zuschüsse im Rahmen von Sicherstellungszuschlägen zusätzlich an den Landkreis binden. Vogler: „Aktuell können nach der Förderrichtlinie Pauschalen zwischen 20.000 und 60.000 Euro pro Fall ausgezahlt werden.“
Des Weiteren wolle der Landkreis medizinische Versorgungszentren unterstützen und im Frühjahr 2022 gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalts (KVSA) kostenfreie Beratungsveranstaltungen für medizininteressierte Abiturienten in Mansfeld-Südharz anbieten. Weiterhin setze sich der Landkreis bei der Helios-Klinik und gegenüber möglichen Fördermittelgebern gezielt dafür ein, die vorhandenen Standorte weiter zu profilieren und als ambulante Versorgungszentren auszubauen.