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Diesel legt A38 lahm A38 bei Sangerhausen: Diesel legt Südharz-Autobahn lahm - Vollsperrung dauert bis Freitag an

Von Grit Pommer 04.07.2017, 11:00
Aufgrund der Sperrung der A 38 in Richtung Göttingen zwischen den Abfahrten Sangerhausen-West und Roßla kommt es zu langen Staus auf der Südharzautobahn.
Aufgrund der Sperrung der A 38 in Richtung Göttingen zwischen den Abfahrten Sangerhausen-West und Roßla kommt es zu langen Staus auf der Südharzautobahn. Kandel

Sangerhausen - Stoßstange an Stoßstange stehen die Lastwagen auf der rechten Spur. Links davon kommen die Pkw etwas flotter voran, aber spätestens an der Ausfahrt Sangerhausen-West ist Schluss mit zügig. Hier müssen alle runter von der A 38, denn die ist in Richtung Göttingen bis zur Anschlussstelle Roßla voll gesperrt.

Sattelschlepper reißt sich Tank an Schaufel auf und verliert 300 Liter Diesel auf A 38

Im Reißverschlusssystem fädeln sich Brummis und Personenwagen auf die schmale Autobahnabfahrt ein. Von hier aus geht es nur noch im Schneckentempo weiter, bis man sich irgendwann eineinhalb Kilometer weiter vorn auf die Bundesstraße 80 einordnen kann.

Wer den Rückstau an der Autobahnabfahrt Sangerhausen-West umgehen will, verlässt schon an der Abfahrt Sangerhausen-Süd die Autobahn und hat dann mehrere verschiedene Möglichkeiten.

Direkt durch Sangerhausen kommt man zwar auf die Bundesstraße 80 in Richtung Roßla, aber gerade zu Stoßzeiten staut es sich auch in der Innenstadt. Vor allem Lkw sollten sie lieber umfahren.

Eine Alternative wäre der Weg über Edersleben, Riethnordhausen, Hackpfüffel und Brücken nach Wallhausen und damit auf die Bundesstraße 80 nach Roßla, wo man wieder auf die Autobahn 38 auffahren kann.

Wer von Roßla aus ohnehin zum Kyffhäuser will, fährt von Hackpfüffel aus weiter über Tilleda nach Kelbra. Oder er nimmt gleich am Autobahndreieck Oberröblingen die Autobahn 71 in Richtung Süden bis nach Artern und fährt über Bad Frankenhausen zum Kyffhäuser.

Schon seit Freitag staut es sich auf der Autobahn und auf den Umgehungsstrecken. Ein Sattelschlepper aus den Niederlanden war am Freitagvormittag auf der A38 in Richtung Göttingen über eine Schaufel gefahren, die auf der Straße lag, und hatte sich den Tank aufgerissen.

Auf einem gut 80 Meter langen Abschnitt flossen 300 Liter Diesel auf den Asphalt. Der Versuch einer Spezialfirma, den Kraftstoff zu binden und den schmierigen Ölfilm von der Autobahn zu bekommen, scheiterte. Die Autobahn blieb gesperrt, das ganze Wochenende über.

Auch am Montag ist der betroffene Abschnitt verwaist. Schwerer Dieselgeruch liegt in der Luft. Auf dem Asphalt und rund um die Straßeneinläufe am Fahrbahnrand sind Streifen aus hellrotem Bindemittel gestreut, damit der Diesel sich auf der leicht abschüssigen Straßenoberfläche nicht noch weiter ausbreiten oder in die Kanalisation laufen kann.

Bei der Landesstraßenbaubehörde weiß man inzwischen, dass der Abschnitt so stark mit Diesel getränkt ist, dass er nicht mehr gereinigt werden kann. Die Oberfläche muss jetzt abgefräst und erneuert werden. „Wir haben für solche Fälle Firmen in einem Rahmenvertrag gebunden. Aber die Sommermonate sind die Hochzeit im Baugeschäft, alle haben auf anderen Baustellen zu tun“, sagt Petra Witte, Regionalbereichsleiterin der Landesstraßenbaubehörde.

Autobahnmeisterei Oberröblingen nutzt Vollsperrung für Instandhaltungsarbeiten an A 38

Natürlich gehe die Reparatur in so einem Havariefall vor, aber die betreffende Firma müsse ihre Abläufe neu organisieren, das gehe nicht innerhalb von Stunden, begründete sie den vorübergehenden Stillstand auf dem gesperrten Abschnitt. In den kommenden Tagen sollen dort die Reparaturarbeiten über die Bühne gehen. Nach jetzigem Kenntnisstand könnte der gesperrte Bereich spätestens bis Freitag wieder für den Verkehr freigegeben werden, so Witte.

Die Autobahnmeisterei Oberröblingen nutzt unterdessen die Vollsperrung für Instandhaltungsarbeiten. Auf der geisterhaft verwaisten Richtungsfahrbahn waren am Montag gleich mehrere Bautrupps unterwegs, die kaputte Leitplanken ersetzten, wucherndes Buschwerk zurückschnitten und die Abflussrinne reinigten. Normalerweise muss man das bei halbseitiger Sperrung erledigen. Diesmal klappt es ganz entspannt und ohne Gefahr. (mz)