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Zeitgeschichte in Blankenburg Zeitgeschichte in Blankenburg: Bürger untersucht versteckten Bunker

Von Andreas Bürkner 15.04.2016, 13:49
Mitten auf dem Bunkerdach sitzt Jürgen Bauch. Die Anlage reicht rund 12 Meter tief in das Erdreich, die Eingänge sind verschlossen.
Mitten auf dem Bunkerdach sitzt Jürgen Bauch. Die Anlage reicht rund 12 Meter tief in das Erdreich, die Eingänge sind verschlossen. Chris Wohlfeld

Blankenburg - In unmittelbarer Nähe seines Grundstücks liegt ein versteckter Bunker. Der Blankenburger Jürgen Bauch hat nicht nur ein ehemaliges „Verstärkeramt“, sondern auch die alte Telefontrasse von Berlin nach Frankfurt/Main erforscht. Der 66-Jährige stieß dabei auf das Kabel, das etwa einen Meter unter der Erde quer durch den Harz lag.

„Vor 80 Jahren steckte die Übertragungstechnik noch in den Kinderschuhen“, erzählte er begeistert von seinen Nachforschungen. Ihn faszinieren vor allem die Möglichkeiten, die dadurch geschaffen wurden. „Mit dem Koaxialkabel aus Kupfer konnten 200 Telefonate und ein Fernsehprogramm gleichzeitig übertragen werden“, erläutert Bauch.

Während seines Urlaubs hat er die gesamte Trasse nach Resten der Leitung abgesucht und ist fündig geworden. Die Zugänge zum Bunker in der Nachbarschaft wurden nach dem Krieg aber verschlossen.

Einblick in den Bunker beantragt

Der etwa 20 Meter große und zwölf Meter hohe Bunker befindet sich unter einem kleinen Park. Am Rande befinden sich verschlossene Belüftungsschächte und ein Brunnen. Jürgen Bauch würde schon interessieren, wie es jetzt im Bunker aussieht. Doch dafür benötigt er die Zustimmung der Blankenburger Wohnungsgenossenschaft.

Seine Erwartungen sind gering, denn „nach dem Kriegsende hat die sowjetischen Besatzung alles abgebaut und gen Osten geschickt“. Der Abbau betrifft den gesamten Bereich im Osten von der Stadtgrenze Westberlins bis kurz vor Braunlage. Fündig wurde Jürgen Bauch aber im Verstärkeramt Jesberg (Hessen). „Dort ist die gesamte Anlage im Originalzustand erhalten geblieben.“ (mz)