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Wildschweine im Raum Treseburg Wildschweine im Raum Treseburg: Landesforstbetrieb weist Kritik zurück

Von Burkhard Falkner und Detlef Valtink 01.12.2016, 14:05
Allein im Jahr 2015 wurden im Revier Dambachhaus, das Treseburg eben nur zu einem geringen Teil berührt, 144 Wildschweine erlegt.
Allein im Jahr 2015 wurden im Revier Dambachhaus, das Treseburg eben nur zu einem geringen Teil berührt, 144 Wildschweine erlegt. Archiv/dpa

Treseburg - „Wir tun unser Möglichstes, um die Wildschweinplage und die damit verbundenen Schäden einzudämmen“, weist Hans Christian Schattenberg, Betriebsleiter des Landesforstbetriebes Ostharz in Harzgerode, eine alleinige Verantwortung für zu viele Schwarzkittel im Bode- und Luppbodetal bei Treseburg zurück.

Bezugnehmend auf den Beitrag „Treseburg zieht Wildschweine an“ weisen Schattenberg und der zuständige Revierförster Ronald Sittel darauf hin, dass der Forstbetrieb lediglich für die kleinste Grenze zur Fläche des betreffenden Waldgebietes um Treseburg zuständig ist. „Es kann deshalb nicht sein, dass uns sozusagen der Schwarze Peter für zu viele Wildschweine in Treseburg zugeschoben wird“, so Sittel. Der größte Teil der Flächen, in denen die Schweine „hausen“, liegt im und am herzoglichen Privatwald des Adelshauses Hannover und in verpachteten, ebenfalls privat bewirtschafteten Waldteilen.

Wie dort der Schweineplage Einhalt geboten und ein entsprechender Jagddruck ausgeübt wird, liegt nicht allein in den Händen des Landesforstbetriebes. So zögen laut Ronald Sittel leider nicht alle Privaten mit an einem Strang. Der Landesforstbetrieb selbst sei den Schwarzkitteln bereits in der Vergangenheit mit Extra-Jagden auf Weisung des damaligen Landwirtschafts- und Umweltministers Hermann Onko Aeikens (CDU) zu Leibe gerückt. Allein im letzten Jahr wurden im Revier Dambachhaus, das Treseburg eben nur zu einem geringen Teil berührt, 144 Wildschweine erlegt. Die Dunkelziffer der um den Ort lebenden Schwarzkittel dürfte mithin um einiges höher sein, wird vermutet.

„Wir konzentrieren uns bei den Gesellschafts- und Einzeljagden darauf, das Schwarzwild einzudämmen. Solange es aber einige fast störungsfreie Rückzugsgebiete gibt, ist das eine fast nicht lösbare Aufgabe“, ist Schattenberg überzeugt. Die vom Schwarzwild geplagten Treseburger können ihrerseits nur mit vorbeugenden Maßnahmen dazu beitragen, dass nicht noch mehr Wildschweine in den Ort „strömen“. Dazu gehört, dass Lebensmittelreste oder Komposthaufen unzugänglich aufbewahrt und angelegt werden. Und die Schweine sind keinesfalls anzufüttern. (mz)