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Walpurgisnacht in Thale  Walpurgisnacht in Thale : Auch das Po-Lied kommt nicht zu kurz

17.04.2018, 12:35
„Nobody Knows“ aus der Altmark mischen zu Walpurgis den Harz auf.
„Nobody Knows“ aus der Altmark mischen zu Walpurgis den Harz auf. Nowbody knows

Quedlinburg - Über 15 Jahre Bandgeschichte, 13 Alben, mehr als 40 Veröffentlichungen und etwa 1 300 Auftritte im In- und Ausland liegen hinter den Musikern von „Nobody Knows“. Zur Walpurgisnacht kommen sie wieder in den Harz. Vorab sprach Uwe Kraus für die MZ mit Max Heckel, der singt und außerdem Gitarre, Banjo, Violine, Mandoline und Bratsche spielt.

Was führt Sie als Altmärker in den Harz?

Max Heckel: Ich mag Berge, da ist das nächste Reiseziel von Tangermünde aus halt der Harz. Aber wir sind schlicht gebucht worden, weil die Veranstalter sicher sind, wir passen zu Walpurgis.

Wo kann man die Musik von „Nobody Knows“ hören?

Am 28. April ab 15 Uhr bei „Fun, Folk und Polka“ in Thale zum Walpurgis-Folk. Das wird eher die kleinere Bühne, vor der man aber seinen Bewegungsdrang ausleben kann. Aber am 30. April im Kurpark Schierke spielen wir als Vorband zum Hauptact „Tanzwut“. Das freut uns, und wir führen uns geehrt. Übrigens gibt es noch Bilder von mir, als ich mit sieben, acht Jahren in Schierke im Urlaub war.

Wie lange werden die Musiker auf der Bühne stehen?

Fünf bis sechs Stunden könnten wir, in anderthalb Stunden bleibt aber nur Zeit für so etwas wie ein „Best of“, aber das mit ganzer Kraft.

Und mit dem „Po“ und der „Nummer zwei“?

Das Po-Lied ist mal als Gaudi entstanden, die Resonanz war so mächtig, dass wir nicht umhin kommen, den Titel zu spielen. Mit dem anderen machen wir Werbung für die Region, aus der wir kommen. Das ist für uns Heimat, keine Deutschtümelei.

Wie lässt sich die Musik der Band charakterisieren?

Wir beschreiben sie als postmoderne, bundesrepublikanische Folklore mit nordwesteuropäischer Note und ostokzidentaler Rhythmik.

Gelegentlich wird „Nobody Knows“ ja auch klassisch?

Ja, neben den vielen eigenen Kompositionen kommen immer wieder Tucholsky, Busch, Heine, Goethe, Mozart und Beethoven bei uns zu Wort sowie Ton.

Heine und Goethe, da denke ich an Harzreisen und Brockenbesteigungen. Welche war Ihre eindrücklichste Harztour?

2002 zu Silvester waren wir so ziemlich locker mit den damaligen Freundinnen an der Selke unterwegs. Wir haben uns so hoffnungslos verlaufen, da hatte ja noch nicht jeder ein Smartphone. Wir sind da zwischen Ermsleben, Falkenstein und Konradsburg umhergeirrt.

Seither meiden Sie diesen Ort?

Nein! Keineswegs. Vor zehn Jahren hatten wir unseren ersten Band-Auftritt auf der Konradsburg. Sie ist ein Sinnbild dessen, was mit „Nobody Knows“ passiert ist: Abi, Studium, Familie. Damals spielten wir einmal zur Folknacht, heute sind es vier Nächte im Herbst, die schon fast ausverkauft sind. Ich halte das für ein gutes Spiegelbild der Band-Entwicklung. Da sind die vier Tage wie Kurzurlaub mit Wanderungen, wo sich Band und Familie verbinden.

Wer ist denn von der Ur-Besetzung noch dabei?

Nach 17 Jahren bin ich der letzte Überlebende aus unserer Startzeit.

Aber man darf sich auf CD und DVD an die Bandgeschichte erinnern?

Natürlich, jedes Jahr gab es ein Album. Aber wir erleben immer neue Herausforderungen. Ich freue mich schon auf die Produktion am 21. und 22. September im Theater der Altmark Stendal. Das wird ein interessantes generationsübergreifendes Projekt, ein Theaterchor und ein großes Orchester sind dabei. Da sind so viele Mitmacher involviert, von meiner achtjährigen Tochter Lilly bis zu meiner alten Geigenlehrerin, Musikschullehrer und andere Weggefährten.

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Weitere Informationen gibt es auf www.nobodyknows.de. (mz)