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Volleyball Volleyball: Schwieriges Comeback

Von DETLEF ANDERS 20.06.2011, 14:53

BAD SUDERODE/MZ. - "Für - Mutti", rufen die vier Herren und zwei Damen einstimmig. Später erklingt auf der anderen Seite lautstark "Chicken - Wings!" Die Schlachtrufe der Volleyball-Mannschaften, die sich am Samstag auf dem Bad Suderöder Sportplatz am Felsenkeller trafen, ließen manche Spaziergänger schmunzeln. Erika von Nathusius, die 1973 beim ersten Turnier im Rahmen eines Betriebssportfestes der BSG Harzer Schmuck schon dabei war, zeigte sich aber etwas enttäuscht, als sie zum Zuschauen zum Platz kam.

Nur zwei Volleyball-Netze waren zum traditionellen Mixed-Turnier aufgebaut. Noch vor ein paar Jahren, als die heute 72-jährige Sportlerin selbst hier mitgespielt hatte, waren es sogar vier oder fünf Netze, die gespannt werden mussten. "Manchmal waren hier über 20 Mannschaften und wir wollten nur 18", erinnerte sie sich. Diesmal folgten gerade einmal fünf Mannschaften der Einladung des SV Blau-Weiß. "Westerhausen, Hedersleben, Gatersleben - sie haben alle keine Frauen", hat Turnierleiter Robert Hecklau einen Engpass ausgemacht. Bei anderen Stammgästen verhinderten Verletzungen das Kommen. Vielleicht ist das Bad Suderöder Turnier auch ein wenig in Vergessenheit geraten. Vor zwei Jahren wurde aufgrund von Problemen, einen Termin für den Rasen zu bekommen, auf den Gernöder Hagenberg ausgewichen. Doch das Flair der wunderbaren Anlage am Felsenkeller fehlte dort. Im vergangenen Jahr fiel das Turnier ganz aus, weil die Saison der Fußballer verlängert worden war. Nun, beim 38. Turnier, war das Comeback für die Organisatoren umso schwieriger.

Nur eine Mannschaft war als Neuling dabei. Eine Freizeittruppe aus Thale, "die Luftlosen". "Manchmal ist einfach die Luft raus, da haben wir uns eben die Luftlosen genannt", erklärt Martin Grasshoff. Sie wollen auch im nächsten Jahr wiederkommen. "Das macht hier richtig Spaß", erklärte er.

Am Ende konnte die Freizeittruppe keine vordere Platzierung verbuchen. Den Turniersieg sicherten sich die Bad Suderöder Gastgeber Hagen Schmidt, Christoph Ullmann, Steffen Hendrysiak, Torsten Kresser, dessen Freundin Susanne und Sylvana Schwochow. Sie verloren nur gegen die FSG Quedlinburg im Tie-Break 14:16. "Hab ich nimm du", landete auf Platz zwei. In diesem Jahr spielten in diesem Team neben den Bad Suderödern Robert Hecklau, Oliver Bievor und Mandy Wicha Thomas Wischmann, Julius Geschke sowie Kristin Krämer. Die FSG Quedlinburg kam auf Platz drei vor dem Team um den Gernröder Roland Badstübner.

"Vielleicht machen wir im nächsten Jahr die zwei Frauen auf freiwilliger Basis", überlegte Hagen Schmidt. Auch eine Idee von Gerd Jentsch will Schmidt aufgreifen. Der regte als interessierter Besucher eine gesonderte Ü 45-Runde für diejenigen an, denen die Schmetterbälle der Jüngeren zu gefährlich sind, oder die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mit höchsten Einsatz kämpfen wollen, aber noch gern aus Spaß etwas vorsichtiger Volleyball spielen möchten. "Die würden sich freuen, mal wieder die Klingen kreuzen zu können und dann wäre hier mehr los", meinte Jentsch, der einst für Quarmbeck oder die "Buntspechte" spielte. Es wäre schade, wenn die Bad Suderöder ihr Freiluft-Turnier wie die Ballenstedter und die Thalenser eines Tages sterben lassen.