Volksfest in Warnstedt Volksfest in Warnstedt: Premiere füllt den riesigen Hof

Warnstedt - Leon Dietrich ist Auszubildender im zweiten Lehrjahr bei der Agrargesellschaft Warnstedt. Am Sonntag ist der 18-Jährige an Raupentraktor, Mähdrescher und Co. im Einsatz.
Während Besucher des Volks- und Hoffestes sich die Technik des Landwirtschaftsunternehmens anschauen, beantwortet der Neudorfer Fragen nach den Arbeitsleistungen der Maschinen, dem Dieselverbrauch, aber auch nach PS und Preis.
Kein Problem für den 18-Jährigen, wie er sagt. Lerne er mit der Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice doch seinen Traumberuf in der Landwirtschaft.
„Es war schon immer mein Wunsch, mit den Maschinen zu arbeiten“, sagt Leon Dietrich, den „besonders die große, moderne Technik“ fasziniert.
Volksfest in Warnstedt: Agrargenossenschaft als Partner gefunden
Premiere am Pfingstwochenende in Warnstedt: Während hier in den Vorjahren das Schützenfest gefeiert wurde, hat nun der „Traditionsverein Warnstedt von 1815“ - durch Umbenennung aus dem Schützenverein entstanden - zum Volksfest eingeladen.
Weil nach dem Verkauf des Schützenhauses ein Festort fehlte, war der neue Vereinsvorsitzende Martin Sonnenberg an die Agrargesellschaft Warnstedt herangetreten.
Deren Geschäftsführer Albrecht Kloß war sofort begeistert von der Idee, auf dem Hof des Unternehmens zu feiern - und band gleich das Hoffest der Agrargesellschaft in das Festwochenende ein.
So ist der Sitz des Unternehmens zu Pfingsten zu einem Festplatz mit Angeboten für die ganze Familie von Karussells über Musik bis hin zu Kutschfahrten geworden.
Zugleich präsentieren sich hier Erzeuger aus der Region.
Neben der Agrargesellschaft selbst ist beispielsweise die Timmenröder Teichwirtschaft ebenso mit von der Partie wie die Amonat GbR Rieder, ein landwirtschaftlicher Familienbetrieb mit Rinder- und Schweinehaltung und einem Hofverkauf, oder der Westerhäuser Käsehof.
„Wir müssen und wollen doch die Region unterstützen“, begründet dessen Inhaber Peter Gropengießer.
Die große Maschinenhalle ist am Wochenende ein Festsaal, in dem auch neue Majestäten gesucht werden.
Darunter kein Schützen-, sondern ein Volkskönig, der in diesem Jahr bei den Männern so ermittelt wird, wie es bei den Kindern in Warnstedt Tradition ist: mit dem Pusterohr.
„Wie bei einer Trompete“, lassen es die Umstehenden nicht an guten Ratschlägen fehlen, als sich Michael Reichstein im Wettbewerb versucht.
Als Kind habe er schon mal beim Pusterohr-Schießen mitgemacht, verrät er - und hat schnell den Bogen raus, den kleinen Pfeil in Richtung Zielscheibe zu befördern. „Jetzt komme ich in Form. Darf ich noch mal?“, fragt er lachend.
Volksfest in Warnstedt: Das Interesse und die Neugier ist größer
Martin Sonnenberg freut sich über den großen Zuspruch zum 64., aber ersten Volksfest in veränderter Form. „Ich denke, es hat viel damit zu tun, dass es etwas Neues ist. Da ist das Interesse bei den Leuten größer“, sagt der Vorsitzende des Traditionsvereins.
„Es sind viele hier, die jahrelang nicht beim Fest waren, und alle waren sehr begeistert.“
Das sei Ansporn, im nächsten Jahr erneut ein Fest zu organisieren, sagt Martin Sonnenberg - und verweist auf alle Freunde und Unterstützer, die in diesem Jahr mitgeholfen hätten. „Ohne sie wäre es nicht gegangen.“
Volksfest in Warnstedt: Neuer Anschub für das Dorfleben
Zufrieden ist auch Albrecht Kloß. „1.000, 1.200 Besucher“ darunter etwa 300 vom Unternehmen eingeladene Verpächter - „waren es mit Muss“, sagt der Geschäftsführer. „Der Hof war voll.“
Auch ihm sei es wichtig gewesen, dass dieses erste Fest in der neuen Form ein Erfolg werde. „Denn das wird Auswirkungen darauf haben, wie sich das Dorfleben weiter entwickelt.“ (mz)


