Tischtennis Vater und Sohn gehen in Ballenstedt gemeinsam auf Punktejagd
Der Junior sagt: „Ich möchte Kinder für Tischtennis begeistern.“ In wieviel Jahren der Enkel dazustoßen könnte.

Ballenstedt - „Man kennt uns schon hier in der Region und an den Tischen“, sagt Hartmut Klein. Der 57-Jährige und sein Sohn Matthias sind beim Ballenstedter TTV in der kommenden Spielzeit in der Bezirksklasse Tischtennis aktiv. Mit gegenseitigem Lob oder Kritik können beide umgehen.
Selbst wenn der 34-jährige Junior Klein ein Topspiel hinlegt, kommt mitunter Kritik vom Vater: „Junge, das war aber falsch“, heißt es dann. Dennoch: „Wenn Vater mir zuguckt, spiele ich besser. Ich kann ihm zeigen, was ich kann.“ Vater Klein lässt sich auch schon mal vom Sohn coachen. Manchmal komme dann ein Sieg des Linkshänders dabei raus.
Seit gut 35 Jahre spielt der Senior Tischtennis. „Ich bin durch das Studium und meine Frau nach Ballenstedt gekommen und sesshaft geworden. Da es mit meinen Knochen nicht mehr so mit dem Fußball spielen geklappt hat, bin ich meinem Schwiegervater Herbert Will zum Tischtennis gefolgt. Er hat es mir beigebracht“, so der Selbstständige.
Er fügt hinzu: „Ich bin immer hier in Ballenstedt beim Tischtennis geblieben. Mein Sohn Matthias ist durch den Job nach Magdeburg gezogen und hat auch dort Tischtennis gespielt, und zwar in der Landesliga. Er spielt viel besser als ich. Da hat man alles richtig gemacht, wenn er besser spielt als ich.“
Mein Sohn Matthias ist nach Magdeburg gezogen und hat auch dort Tischtennis gespielt. Er spielt viel besser als ich.“
Hartmut Klein, Tischtennisspieler beim BTTV in Ballenstedt
Nun sind beide Kleins an der Tischtennisplatte wieder vereint. Nach vier Jahren Magdeburg schlägt Rechtshänder Matthias Klein in der neuen Spielzeit wieder für den BTTV, aber in der Bezirksklasse auf. „Ich habe mich gefreut wieder zurückzukehren. Es ist auch ein schönes Gefühl, mit den Mitspielern von früher zusammen um Punkte zu kämpfen. Ich habe mein Leben lang hier auf dem Großen Ziegenberg trainiert.
Ein kleiner Wermutstropfen ist nur der Rückschritt von der Landesliga in die Bezirksklasse“, sagt der 34-Jährige über seine Rückkehr in den Vorharz und ergänzt: „Die Qualität des Spiels in der Liga ist anders. Das Spiel in der Bezirksklasse ist viel langsamer und es wirkt auch nicht mehr so schön.“
Schön sei aber, dass Vater und Sohn wieder zusammen in einem Verein spielen. So müsse nun auch Mutter Klein nur einmal zum Zuschauen kommen. „Es macht mich stolz, dass der Junior beim Tischtennis geblieben ist, und es motiviert mich“, so Vater Hartmut.
Und: „Das Ziel wäre, wieder im Doppel mit ihm zu spielen.“ Linkshänder Hartmut würde dann die Punktgewinne bei den Ballwechseln vorbereiten und Rechtshänder Matthias die Punkte einfahren. Im Training spiele man auch schon mal gegeneinander. Wie ist das so? „Wir beißen uns schon. Man ist ehrgeizig. Der Sohn will immer seinen Vater schlagen, und der alte Herr will nie nachlassen und zeigen, wo es lang geht“, sagen beide unisono.
Nach der Pause aufgrund der Corona-Pandemie durften beide nun schon wieder zweimal zurück an den Tisch. „Fast ein Dreivierteljahr den Schläger nicht anzufassen, gab es noch nie. Das Klicken des Balls auf der Platte hört sich gut an und ist richtig“, verrät Sohn Matthias Klein und muss gestehen: „Es schleichen sich schon Fehler nach einer so langen Pause ein.“
Matthias Klein legt das Hauptaugenmerk auf Spaß haben. Vater Hartmut will sportlich den Klassenerhalt des Teams in der Bezirksklasse sichern. Mit den Neuzugängen Matthias Klein und Hendrik Witt wäre dies durchaus machbar. Zudem möchte der Verein Matthias Klein als Zugpferd nutzen, um neue Mitglieder zu gewinnen.
„Ich möchte Kinder für Tischtennis begeistern. Ziel ist es, dann freitags den Kindersport aufzubauen.“
Matthias Klein
Vor allem auch im Nachwuchs. „Ich möchte Kinder für Tischtennis begeistern. Ziel ist es, dann freitags den Kindersport aufzubauen und die Mädchen und Jungen so an den Sport heranzuführen“, sagt Sohn Klein. Er selbst ist auch schon gut 30 Jahre an der Kelle. Sport sei ein guter Ausgleich zum Alltag.
„Mein Wunsch wäre es, wenn mich mein Enkel in gut zehn Jahren beim Tischtennis ablöst. Ich will mit meinem Enkel noch mal zusammen spielen. Als dreimal Klein zusammen spielen wäre ein Highlight“, sagt Hartmut Klein zu der sportlichen Zukunft. (mz)