Wildnis am Brocken seit 300 Jahren Urwaldstieg im Nationalpark Harz ist wieder frei
Der Wanderweg musste 2017 gesperrt werden, weil Bäume ihn blockierten. Was Wanderer auf dem Abschnitt nun erwartet.

Schierke - Der Urwaldstieg im Nationalpark Harz lädt seit dem Pfingstwochenende wieder Harzgäste dazu ein, in einen kaum vom Menschen beeinflussten natürlichen Bergfichtenwald am Brocken einzutauchen. Das teilte Nationalparksprecher Friedhart Knolle mit.
„Hier im natürlichen Reich der Fichte bietet der kurze Stichweg neben Einblicken in einen seltenen Lebensraum Informationen zum nicht nur von der Klimakrise entfachten Waldwandel im sogenannten Brockenurwald, zu heimischen Tieren und Pflanzen, aber auch zur wissenschaftlichen Begleitung des Waldes in der hier am Brockenosthang gelegenen Waldforschungsfläche“, sagt er.
Neben vielen Informationen und Einblicken biete der überarbeitete Urwaldstieg zudem „lyrische Kost für die Seele“. Die schon früher entlang des Pfades platzierten Steintafeln mit Sinnsprüchen und Versen des Harzer Schriftstellers Bernd Wolff wurden aufgearbeitet und teilweise versetzt.

„Sie begleiten den Gast weiterhin auf seinem Weg in ein echtes Stück Wildnis, denn im Bereich des Brockenurwaldes blieb der Wald schon seit mehr als 300 Jahren weitestgehend sich selbst überlassen“, so Friedhart Knolle. „Hier gewährt uns die Natur einen seltenen Einblick in das Werden und Vergehen weitgehend naturbelassener Fichtenwälder.“
Der 2005 eingerichtete Urwaldstieg an der Brockenstraße kurz hinter dem Eisernen Handweiser musste 2017 für Besucher gesperrt werden, da abgestorbene Altfichten auf den Pfad zu fallen drohten. (mz)