Radweg zwischen Ballenstedt und Gernrode Radweg zwischen Ballenstedt und Gernrode: Radeln ohne Gleise
Ballenstedt - Offiziell freigegeben ist er noch nicht, doch schon jetzt wird der neue Radweg zwischen Ballenstedt und Gernrode von Radfahrern und Spaziergängern gern genutzt. Ende August, Anfang September soll der erste, rund 4,5 Kilometer lange Bauabschnitt übergeben werden.
Er führt vom Bahnhof der Harzer Schmalspurbahnen in Gernrode über die Landesstraße 242 zwischen Ballenstedt und Rieder bis zur Straße Am Zehling in Ballenstedt.
Radweg Radweg zwischen Ballenstedt und Gernrode: „Drängelgitter“ an Straßen werden noch installiert
Die Arbeiten liegen laut Stadtverwaltung im Plan. Die Deckschicht aus Beton ist aufgebracht, aber die Bankette, die den Weg links und rechts begrenzen, fehlen noch, sagt Jan Lämmerhirt, Geschäftsführer der BAL Stadtentwicklungsgesellschaft, über den Stand der Bauarbeiten.
Außerdem sollen die oft als „Drängelgitter“ bezeichneten Sperren an der Landstraße installiert werden, die für Sicherheit sorgen sollen - schließlich verhindern sie, dass Radler vom Radweg direkt auf die Straße fahren können.
Autofahrer sollen in dem Bereich, in dem der Radweg die Straße kreuzt, auf Radler aufmerksam gemacht werden. In welcher Form, ist laut Lämmerhirt noch nicht endgültig geklärt. Möglich sind Hinweisschilder oder eine Temporeduzierung.
Radweg Radweg zwischen Ballenstedt und Gernrode: Senke wird ausgeglichen
In die Arbeiten klinkt sich jetzt auch die Landesstraßenbaubehörde mit einem eigenen Bauvorhaben ein. Sie lässt die alten Bahngleise, die sich noch in der Fahrbahn etwa in Höhe des ehemaligen Bahnwärterhäuschens befinden, entfernen. Gleichzeitig soll die Senke in der Straße ausgeglichen werden.
Für die Zeit der Bauarbeiten wird die Straße vom 8. bis 20. Juli zwischen Ballenstedt und Rieder gesperrt. Nach Angaben der Stadtverwaltung wird der Verkehr aus Ballenstedt kommend und umgekehrt über die Bundesstraße 185 Richtung Harzgerode und dann auf die Landesstraße 243 Richtung Gernrode über Sternhaus umgeleitet.
Radweg Radweg zwischen Ballenstedt und Gernrode: Geld auch für den zweiten Bauabschnitt
Inzwischen gibt es auch für den zweiten Bauabschnitt Fördergeld; finanziell unterstützt wird das Vorhaben vom Land mit Unterstützung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
Der zweite Bauabschnitt soll auf einer Länge von etwa drei Kilometern auf der ehemaligen Bahntrasse bis zur Landesstraße 75 am Gelände des ehemaligen Ostbahnhofs verlaufen. Der BAL-Geschäftsführer rechnet damit, dass die entsprechenden Aufträge vor Weihnachten vergeben werden können.
„Der zweite Abschnitt ist von der gleichen Bauart wie der erste, er ist kürzer, aber fast genauso teuer“, sagt Lämmerhirt. Rund 700.000 Euro sind für den zweiten Bauabschnitt veranschlagt, während der erste - rund 1,5 Kilometer kürzer - etwa 800.000 Euro kostet. Preissteigerungen in der Baubranche sollen die Ursache dafür sein.
Radweg Radweg zwischen Ballenstedt und Gernrode: Gute Übersicht über das Gelände
Den Radweg auf der ehemaligen Bahnstrecke zu errichten ist nach Ansicht des BAL-Chefs die richtige Entscheidung gewesen. „Er ist ein großer Gewinn für die Ballenstedter. Es werden sicher auch mehr Leute herkommen, denn die Strecke ist schön, sie führt an der Roseburg vorbei. So etwas hat man nicht so oft.“
Außerdem habe der Weg - das ist seiner einstigen Nutzung als Bahnstrecke geschuldet - große Kurvenradien und biete damit eine gute Übersicht über das Gelände. Eine besondere sportliche Herausforderung ist die Strecke allerdings nicht, sie bietet vielmehr recht entspanntes Fahren, denn „die Steigungen liegen im einstelligen Prozentbereich“, sagt Lämmerhirt.
Radweg Radweg zwischen Ballenstedt und Gernrode: Bahnwärterhaus ist verkauft
Eine neue Nutzung ist auch für das ehemalige Bahnwärterhäuschen in Sicht, das an der Kreuzung von Radweg und Landesstraße steht. „Es ist ein schönes Gebäude, aber man muss umfangreich bauen - in allen Gewerken - um es nutzen zu können“, sagt Jan Lämmerhirt. Es sei geplant, in dem Gebäude einen Imbiss einzurichten.
Die BAL, in deren Eigentum sich das ehemalige Bahnwärterhaus befand, hat es meistbietend verkauft. Laut Lämmerhirt haben sich mehr als zehn Interessenten gemeldet, ein Kaufpreis sei nicht vorgegeben worden. (mz)