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Quedlinburg als Basketball-Zentrum Quedlinburg als Basketball-Zentrum: Hier sollen alle Kräfte gebündelt werden

Von Detlef Liedmann 08.11.2020, 17:31
Tobias Münch (links) spielt noch für GutsMuths und ist Organisations- sowie Finanzchef des Leistungszentrums.
Tobias Münch (links) spielt noch für GutsMuths und ist Organisations- sowie Finanzchef des Leistungszentrums. Thomas Tobis

Quedlinburg - Die Hexe auf ihrem Besen fliegt unverkennbar über den Brocken. Im Hintergrund leuchtet der Mond. Erst, wer genauer hinsieht, erkennt. Es ist nicht der Mond, sondern ein Basketball. Das Gesamtbild symbolisiert die Young Baskets Harz.

Dahinter verbirgt sich die Idee eines Nachwuchsleistungsstützpunktes Harz mit dem Ziel, mittelfristig eine Mannschaft in den Spielbetrieb der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) zu bringen. „Den Gedanken trage ich schon mindestens ein halbes Jahr mit mir herum“, so Tobias Münch.

Es gibt eine Vielzahl von Talenten im Harz

Der 35-jährige Projektmanager im Bereich IT und Energie spielt bei den Panthers Quedlinburg, den Basketballern der TSG GutsMuths, in der Landesoberliga. Und er weiß, dass es eine Vielzahl von Talenten im Harz gibt. Neben den GutsMuthsern haben auch die Luchse Wernigerode, der Sportverein Martineum Halberstadt und die Bodfeld Baskets Elbingerode Mannschaften im regionalen Spielbetrieb am Start.

Früher gehörte die Region mit Teams in Thale, Friedrichsbrunn und Harzgerode sogar einmal zu den Hochburgen im Land. „Wir wollen die Kräfte bündeln“, erklärt Münch. So, wie bei den Anhalt Ballers (Dessau), dem Team Halle und beim MBC Weißenfels.

Wobei der Leistungsstützpunkt Harz über die Region hinausreichen soll - bis in den Salzlandkreis und den Norden Mansfeld-Südharz. Denn auch im Salzlandkreis gibt es mit den Aschersleben Tigers und den Basket Bears Bernburg viel Potenzial im Nachwuchsbereich. „Das ist alles bereits mit dem Präsidium des Landesverbandes besprochen“, sagt Münch, der die Organisation und Finanzen des Leistungsstützpunktes in seinen Händen hält

Von den Aschersleben Tigers sitzt Präsident Nico Meinicke mit im Boot. Und es gibt bereits zwei Trainer mit B-Lizenz: Nestor Katsagiorgis sowie Gert Müller. Der dritte Trainer mit B-Lizenz in der Region ist Christian Schäfer, Coach des Regionalligisten Aschersleben BC.

„Die Idee dahinter finde ich toll. Aschersleben hat ja damals mit Boyan Tenev und Leo Aris einen ähnlichen Ansatz verfolgt. Mir gefällt die Idee einer Leistungsorientierten Jugend, deshalb haben wir uns auch als Kooperationspartner angeboten“, so Schäfer.

Allerdings denkt er, zwei Jahre werden nicht ausreichen, den Schritt in die JBBL zu schaffen. Aber: „Wenn es geschafft wird das Konzept auf lange Sicht durchzuziehen, dann sehe ich immenses Potenzial“, sagt Schäfer. Wichtig sei, neben Spielern ausreichend Sponsoren zu finden.

15 leistungsorientierte Spieler sollen schon 2021 ein Team der U 15 bilden

Tatsächlich sollen 15 leistungsorientierte Spieler schon 2021 ein Team der U 15 bilden, das zweimal pro Woche in Quedlinburg trainiert. Quedlinburg deshalb, weil die Stadt etwa auf halber Strecke an der A 36 liegt, wo die beteiligten Vereine wie an einer Perlenschnur aufgefädelt zu Hause sind. Am 7. Januar 2021 können sich Spieler der Jahrgänge 2006, 2007 und 2008 vorstellen und die Trainer werden ihre Wahl treffen. Und Münch legt Wert darauf, dass die Jungen auch weiter für ihre Heimatvereine spielen.

Die für das kommende Jahr avisierten Ziele bezeichnet Münch „als sehr sportlich. Wir wollen an internationalen Turnieren teilnehmen und im Sommer an der Qualifikation zu der Jugend-Basketball-Bundesliga.“

Bei den Basket Bears in Bernburg steht man dem aufgeschlossen gegenüber, zumal Trainer Patrick Volkmar lange Zeit zusammen mit Münch in Quedlinburg gespielt hat. „Ich begrüße das Projekt und wenn jemand Ambitionen hat, sich dieser Herausforderung zu stellen, unterstütze ich das.“ Im Vordergrund stünde aber die Vereinsarbeit. Und auch Münch sieht bei allen Herausforderungen, die der Leistungsstützpunkt bereithält, einen zweiten Aspekt. „Wir wollen natürlich auch Sorge tragen, dass in den Vereinen der Nachwuchs bereit steht, wenn wir einmal nicht mehr spielen können“, sagt er. (mz)

So sieht das Logo des Leistungsstützpunktes aus.
So sieht das Logo des Leistungsstützpunktes aus.
Tobias Münch