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MZ-Ferientag im Kloster MZ-Ferientag im Kloster Michaelstein bei Blankenburg: Besucher erfahren wie Mönche im Mittelalter gelebt haben

Von Cosima Sophia Hofmann 04.07.2018, 11:26
Helmut Völker erzählt im Kloster Michaelstein aus dem Leben eines Mönches.
Helmut Völker erzählt im Kloster Michaelstein aus dem Leben eines Mönches. Frank Drechsler

Blankenburg - „Puh, ganz schön warm heute, ich hoffe, dass das den Besuchern trotzdem nichts ausmacht“, sagt Museumsleiter Simon Sosnitza am Dienstagmorgen, auf dem Weg zum begrünten Innenhof des Klosters Michaelstein.

Bereits zum dritten Mal findet dort gemeinsam mit der Mitteldeutschen Zeitung die Ferienaktion statt, bei dem sowohl kleine als auch große Besucher spannende Einblicke in das Leben der Zisterzienser-Mönche, das Mittelalter sowie die Welt der Heilkräuter und Musik erhalten können.

Musikpädagogin zeigt die Orgel des früheren Klosters

„Und das interessiert die Leute in der Regel sehr, letztes Jahr haben alleine 110 Besucher zum MZ-Ferientag das museumspädagogische Angebot genutzt“, erzählt Sosnitza, während er durch den schattigen Kreuzgang schlendert.

Zur gleichen Zeit haben sich nur wenige Meter weiter im Refektorium einige Besucher rund um die 170 Jahre alte Orgel versammelt. Unter der Anleitung von Musikpädagogin Petra Pennig darf hier jeder einmal den Klang einer Orgelpfeife ausprobieren.

„Ist gar nicht so einfach, aber lustig“, lautet das Urteil von Max Heydecke aus Bad Suderode. Der Elfjährige ist gemeinsam mit seinen Eltern und seinem besten Freund Nico zum großen Ferientag gekommen.

Besucher gestalten eigene kleine Hefte und binden sie

Welche der zahlreichen Erlebnis-Angebote die beiden Schüler als nächstes ansteuern, wissen sie noch nicht: „Da lassen wir uns überraschen.“ Gleich nebenan im Kalefaktorium geht es kreativ zu: In der dortigen Schreib- und Buchbindewerkstatt binden die Gäste unter der Anleitung der Museumspädagogin Susann Dressler eigene kleine Hefte, um sie anschließend individuell und künstlerisch zu gestalten.

Doch werden hier weder Tuschkasten noch Buntstifte benutzt: „Genau wie die Mönche verwenden wir nur Pflanzenfarben, zum Schreiben gibt es Gänsefeder-Kiele, die von einem Bauern aus der Region stammen“, erzählt Susann Dressler.

Farbe aus Mohnblumen und Walnuss-Schalen zum Schreiben

Bereits am Vorabend hat sie Mohnblumen, Kornblumen, Studentenblumen und Walnuss-Schalen zu Hause eingekocht, um die fleißigen Buchbinder mit ausreichend Farbe versorgen zu können. „Und gerade kleine Kinder finden das recht spannend“, berichtet sie.

Währenddessen schwebt ein leicht würziger Geruch aus der Projektküche: Gemeinsam mit Museums-Mitarbeiterin Sabine Volk wird hier gerade Kräutersalz hergestellt. Um das wohltuende Gewürz herzustellen, müssen Rosmarin, Dost, Salbei und Thymian in einem steinernen Mörser zerkleinert werden, was natürlich mit etwas Aufwand verbunden ist.

Kräutersalz für den nächsten Sommersalat

Sophia Kühne aus Sandersleben ist schon fertig und zeigt stolz das gefüllte Reagenzglas. „Ich glaube, ich werde das bald einmal bei einem leckeren Salat ausprobieren“, sagt die 16-Jährige und begibt sich mit ihrem Opa Hilmar und Oma Christine auch schon auf dem Weg zu den Klosterräumen, wo die Museumsführerin Brunhilde Richter ihre Gäste mit Mönchskutten versorgt und diese dann auf einen Rundgang durch die Klostermauern mitnimmt.

Hilmar Kühne ist begeistert: „Wenn es zeitlich passt, dann sind wir nächstes Jahr wieder dabei“, meint er. (mz)