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Tag der offenen Tür Mit einem bunten Fest wird das Bürgerhaus „Zur Wilden Ente“ in Schielo offiziell eröffnet

Hüpfburg, Cocktails und Kreatives: Man muss nur genug Ideen haben

Von Susanne Thon Aktualisiert: 03.09.2021, 11:01
Kreative Ergotherapie im Haus Einetal: Im Bürgerhaus werden die Kunstwerke aus Keramik, Filz und Peddigrohr präsentiert.
Kreative Ergotherapie im Haus Einetal: Im Bürgerhaus werden die Kunstwerke aus Keramik, Filz und Peddigrohr präsentiert. Fotos: Susanne Thon

Schielo/MZ - „Schön, dass es losgeht“, sagt Schielos Ortsbürgermeister Dirk Heinze. Wie viele andere ist er der Einladung zum Tag der offenen Tür im Bürgerhaus „Zur Wilden Ente“ gefolgt.

Es war die erste große Veranstaltung in dem Haus an der Ortsdurchfahrt, das bereits im vergangenen Jahr wieder hergerichtet worden war und künftig von jedermann gemietet werden kann, beispielsweise für Familien- oder Betriebsfeiern, Sitzungen und dergleichen. „Ich hoffe auch, dass das Bürgerhaus angenommen wird und der eine oder andere vielleicht noch eine Idee hat, was man hier darüber hinaus machen könnte“, so Heinze.

„Man kann viel organisieren, viel anbieten, aber mit Leben erfüllen müssen es alle“

Dem Bürgerhaus wieder Leben einzuhauchen, es als Einrichtung nicht nur selbst zu nutzen, sondern den Bürgern und Vereinen von Schielo die Möglichkeit zu geben, das war das Ansinnen der Haus-Einetal-Geschäftsführer Katrin Steinberg und Rolf Weber, die es gepachtet haben. Vorausgegangen ist eine umfangreiche Renovierung. „Hier ist viel passiert, viel in Ordnung gebracht worden, was über die Jahre liegen geblieben ist“, erkennt Harzgerodes Bürgermeister Marcus Weise (CDU) und richtet im selben Atemzug auffordernde Worte an die Schieloer: „Man kann viel organisieren, viel anbieten, aber mit Leben erfüllen müssen es alle.“

Am Mittwoch gelingt das: Zahlreiche Gäste sind versammelt. Drinnen erfreuen die Mädchen und Jungen aus der Kindertagesstätte „Zwergenland“ das Publikum mit einem sommerlichen Programm; singen, summen wie die Bienchen durch den Saal - dafür haben sie Flügel und Fühler angelegt – und verteilen Blumen. Und die Freude ist ganz ihrerseits, als sie nach getaner „Arbeit“ mit Geschenken bedacht werden.

Die Kita hat zur Eröffnung ein Programm aufgeführt.
Die Kita hat zur Eröffnung ein Programm aufgeführt.
Foto: Thon

Erlös für ortsansässige Vereine

Derweil eröffnen die Gastgeber das Büfett, nein, die Büfetts. Mitarbeiter und Bewohner der Wohngruppen haben etliche Kuchen, einer leckerer als der andere, gebacken; daneben gibt’s Eis, an der Bar alkoholfreie Cocktails. Und draußen wird der Grill angeschmissen. „Je mehr Sie reinhauen, desto größer fällt die Unterstützung aus“, fordert Weber auf zuzulangen. Denn die Erlöse aus dem kulinarischen Angebot sollen den ortsansässigen Vereinen gespendet werden.

Dass hier vom Haus Einetal Essen angeboten wird, ist eine Ausnahme. „Wir werden das nicht als Gastronomie betreiben“, stellt Weber noch mal klar. Das stand zwar von vornherein fest, aber angesichts der früheren Nutzung kann es ja noch mal erwähnt werden. 1973 wurde das Bürgerhaus als „Kulturzentrum Schielo“ eingeweiht. Vor etwa 30 Jahren wurde daraus die „Wilde Ente“. Nach der Wende gab es mehrere Pächter, das Haus war Gaststätte, zwischenzeitlich auch Disco.

Es entstehen Nebenprodukte aus der Therapie

Getanzt wird zur Eröffnung nicht, aber gehüpft. Die auf dem Außengelände aufgebaute Hüpfburg ist von den Kindern im Nu eingenommen. Drinnen wiederum steht das Künstlerische im Mittelpunkt: Mehrere Stände laden zum Stöbern ein. Kreatives aus Filz, Keramik und Peddigrohr bietet das Haus Einetal selbst an, hergestellt von den Bewohnern unter Anleitung und mit Unterstützung. Um deren Feinmotorik zu fördern, greifen ihre Ergotherapeutinnen Judith Körner und Kristin Hoche auf die verschiedensten Materialien zurück. Und „das“, sagt Judith Körner, „sind quasi Nebenprodukte aus unserer Therapie.“ Daneben steht Hölzernes, entstanden in der Holzwerkstatt, eine der Beschäftigungsmöglichkeiten für die Teilnehmer der Arbeitstherapie. Ein Teil der Arbeiten wird im Bürgerhaus bleiben – in den urigen Schränken wirken die ausgestellten Stücke nicht nur äußerst dekorativ, sondern werden auch gesehen, wenn denn dann erst richtig Leben einzieht ins Bürgerhaus.