Meister-Trainer hört auf Meister-Trainer hört auf: Ralf Hermann verlässt den SV 1890 Westerhausen nach sieben Jahren

Westerhausen - Am Sonnabend feierte er einen klaren Heimsieg gegen Vizemeister Wulferstedt, die Landesklasse-Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga. Und am 17. Juni will er mit dem SV 1890 Westerhausen den Kreispokal gewinnen. Doch in der neuen Saison wird Ralf Hermann nicht mehr Trainer der ersten Mannschaft sein.
„Ich bin nächstes Jahr definitiv nicht mehr da“, sagt Ralf Hermann (42), nach sieben Jahren als Trainer. „Es ist eine sehr einsame Entscheidung, die ich da getroffen habe“, gesteht er auch ein bisschen traurig, auf dem Höhepunkt seiner jahrelangen Arbeit als Trainer abzutreten. „Mir fällt es sehr schwer, weil es irgendwie meine Jungs sind.“ Dass das Team das Attribut „unaufsteigbar“ endlich abgelegt hat, ist schließlich auch Hermanns Verdienst. „Aber irgendwann muss man sagen, es ist die Zeit gekommen.“ Doch ein paar Tage ist ja noch Zeit bis zum endgültigen Abschied.
Hermann stammt aus Aschersleben und hatte schon bei Germania Halberstadt, dem FC Aschersleben und Stahl Thale in der Amateuroberliga und Verbandsliga sehr erfolgreich Fußball gespielt, ehe er als Abwehrspieler nach Westerhausen kam und schließlich mit 35 den Trainerjob von Thomas Große übernahm, den er schon als Mannschaftskameraden kennen gelernt hatte. Hermann, Praxislehrer für Physiotherapie an der berufsbildenden Schule Heinrich Mette in Quedlinburg hatte auch die jüngsten Westerhäuser damals trainiert.
Schon ein Jahr nach der Amtsübernahme konnte Hermann mit seiner Elf nach dem Gewinn der Hallenkreismeisterschaft und Platz vier in der Landesklasse den Kreispokal gewinnen. Mit 5:1 wurde im Juni 2010 der TSV Langeln besiegt. Ronny Borchardt und Marco Michaelis mit je zwei Treffern und Gunnar Blum hatten für die Wolfsberg-Elf getroffen, in der damals auch schon Erik Elsner, Sören Maulhardt, Sebastian Werner und Torsten Bothe spielten, die nun in zehn Tagen den nächsten Pott mit ihrem Trainer holen wollen.
Im Finale gegen den SV Grün-Weiß Rieder wird er in Reinstedt wohl letztmals an der Seitenlinie sein. Und vielleicht schließt sich dann ja ein kleiner Kreis, mit dem Sieg.
Trotz des Abgangs bleibt das Team, welches Hermann aufgebaut hat, wohl auch in der neuen Saison zu großen Teilen zusammen und wird endlich in der Landesliga auf Punktejagd gehen.
„Ich möchte nach Jahren meine privaten und beruflichen Prioritäten deutlich mehr betonen. Es ist nicht so, dass ich eine Auszeit benötige, vielmehr ist es ein Abschied von meiner Herzensangelegenheit, dem SV 1890 Westerhausen und dem Fußball“, sagt Hermann im Gespräch zu seinem Abschied. Die Entscheidung fällte der Übungsleiter bereits einige Wochen vor Saisonende und setzte das Team darüber bereits nach dem 4:2-Sieg über den SV Langenstein, in Kenntnis. Für Abteilungsleiter Dirk Zimmerhäkel stand nun die Aufgabe, einen Trainer zu finden der zu dem Team - und auch dem Verein - passt. Und das, obwohl damals noch keinerlei Planungssicherheit herrschte, in welcher Liga es denn nun an den Start gehen würde. Schnell kristallisierte sich dabei ein Spitzenkandidat heraus, Wer das ist, will sich die MZ heute noch von Zimmerhäkel bestätigen lassen. (mz)
