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Nach Wasserschaden Kindertagesstätte Gänseblümchen in Hedersleben

Von Katrin Schröder 23.01.2019, 11:36
Derzeit haben nur die Mitarbeiter der beauftragten Baufirma Zutritt zur Kita „Gänseblümchen“ in Hedersleben.
Derzeit haben nur die Mitarbeiter der beauftragten Baufirma Zutritt zur Kita „Gänseblümchen“ in Hedersleben. Marco Junghans

Hedersleben - „Mama, wann darf ich wieder in unseren Kindergarten?“ Diese Frage hört Stephanie Christiani ständig, wenn sie mit ihren Kindern an der Kindertagesstätte „Gänseblümchen“ in Hedersleben vorbeifährt. Die rund 50 Mädchen und Jungen, die dort einen Platz haben, können seit einem Wasserschaden im Dezember ihre Kita nicht mehr betreten. Stattdessen sind sie auf die anderen Einrichtungen der Verbandsgemeinde Vorharz aufgeteilt.

Wie lange es dauert, bis die Einrichtung ihre Türen wieder öffnet, ist derzeit noch nicht klar. Die Weichen dafür werden jedoch gestellt, berichtet Harald Brockelt, Bauamtsleiter der Verbandsgemeinde Vorharz. Die Trockner in der Kita laufen auf Hochtouren.

Lüfter ziehen Feuchtigkeit aus den Räumen

Seit gut zehn Tagen vertreiben die Geräte die Feuchtigkeit aus den Räumen. Bauarbeiter haben in besonders betroffenen Bereichen den Fußboden geöffnet. „Die Fußboden- und Deckenaufbauten sind manchmal so kompakt, dass man nicht immer mit Lufttrocknung arbeiten kann“, so Brockelt.

Hier müsse eine „technische Lösung“ her, an der derzeit gearbeitet werde. Schimmel sei seines Wissens nicht entstanden. „Aber wenn man Fußböden oder Decken öffnet, kann man immer auf Überraschungen stoßen.“

Wasser aus geplatztem Schlauch floss ins Haus

Aus einem geplatzten Schlauch in den Waschräumen im Obergeschoss war von Sonntagmittag bis Montagmorgen Wasser geströmt und hatte auch die eine Etage tiefer liegende Garderobe sowie zwei benachbarte Räume in Mitleidenschaft gezogen.

Die Kosten für die Instandsetzung übernimmt die Versicherung, Dies sei zugleich ein Grund für die Verzögerung, mit der die Reparatur angegangen wurde. Zuerst habe der Sachverständige der Versicherung den Schaden begutachten müssen, das sei vor der zweiwöchigen Weihnachtspause zum Jahresende nicht möglich gewesen. „Es ging nicht anders“, entgegnet Brockelt Kritik aus dem Ort.

Ein Teil des Kita-Gebäudes hatte sich abgesenkt

Ein weiterer Punkt, der geklärt werden muss, ist die Instandsetzung des Anbaus. Der Teil des Kita-Gebäudes hat sich abgesenkt, es haben sich Risse gebildet. Zunächst sollte festgestellt werden, ob der Baugrund eine Sanierung zulässt, so Brockelt. Das Gutachten liegt nun vor: „Er ist tragfähig“, sagt der Bauamtsleiter.

Ende Januar soll ein Planungsbüro Vorschläge zur Sanierung des Gebäudeteils vorlegen. „Wir möchten wissen, wie lange es dauert, den Anbau jetzt mitzuerneuern“, so Brockelt. Ursprünglich war vorgesehen, alle Arbeiten Ende März abzuschließen. Ob es dabei bleibt, ist noch offen.

Geplant war die Anbausanierung seit längerem, sagt Bürgermeister Kornelia Bodenstein: Im Haushalt seien dafür 100.000 Euro eingestellt, auf der Prioritätenliste der Verbandsgemeinde mit ihren zehn Kindereinrichtungen stehe das Projekt auf Platz eins.

Sanierung des Anbaus war seit langem geplant

Die Mädchen und Jungen würden lieber heute als morgen zurückkehren, berichten die Eltern. „Die Kinder identifizieren sich mit ihrer Kita“, sagt Steffi Rohde, Vize-Vorsitzende und Schatzmeisterin des Fördervereins, dessen Mitglieder sich am Montagabend im Hederslebener Hof getroffen haben.

Es sei zwar toll, dass die Verbandsgemeinde schnell reagiert habe: Nur einen Tag später gab es für die Kinder eine Ersatzbetreuung. Untergebracht sind sie in Einrichtungen in Ditfurt, Wedderstedt, Hausneindorf, Heteborn und Wegeleben, sagt Hauptamtsleiterin Annett Rosen.

Man habe versucht, den Eltern entgegenzukommen. Dennoch bedeuten die längere Anfahrt, andere Tagesroutinen und ungewohntes Essen Stress für die Familien, so der Vereinsvorsitzende Christian Hohmann. Damit die Kinder, die durch den Schaden getrennt wurden, sich wiedersehen können, hat der Förderverein beschlossen, am Sonnabend, 16. Februar, von 15 bis 18 Uhr einen Kinderfasching im Hederslebener Hof auszurichten. Jeder Narr im Kostüm ist willkommen. (mz)