Eine nostalgische Neueröffnung Jetzt kommt Dolce Vita am See
Am Ditfurter See verwöhnt Marco Schier zukünftig mit seinem Foodtruck Besucher mit Eis und Waffeln.
Ditfurt - Das eigene Café am See, für viele klingt das wie ein Traum – auch für Marco Schier und seine Frau Kyra. Ab Mai leben und erfüllen sie sich ihren Traum und eröffnen am Ditfurter See den Foodtruck „Gillato Softeis“. Der Name ist von ihrer Tochter Gilliane inspiriert. Die 21-jährige Studentin wird ihre Eltern an den Wochenenden in der Hauptsaison unterstützen.
„Ich freue mich sehr, dass sich jemand um die Gäste kümmert“
Da Kyra und Marco Schier seit 20 Jahren mit ihrer fahrenden Klosterbäckerei auf dem Weihnachtsmarkt vertreten sind, entwickelten sie neue Pläne, auch etwas über die Sommermonate anzubieten. „Meine Frau und ich wollten bereits vor zwei Jahren mit einem Foodwagen und spanischen Häppchen mobil durchstarten“, sagt Marco Schier, der zu diesem Zeitpunkt mit seiner Familie von Quedlinburg nach Ditfurt gezogen war. Geplant war, damit auf Straßenfesten Tapas zu verkaufen.
Die Verbreitung des Coronavirus und – damit verbunden – die Absage aller Straßenfeste hat seine Geschäftsidee zum Stillstand gebracht. Von Bürgermeister Matthias Hellmann (FDP) erfuhr er, dass schon länger nach einer dauerhaften Lösung für einen Imbiss am Ditfurter See gesucht wurde. „Ich freue mich sehr, dass sich jemand um die Gäste kümmert“, sagt Hellmann. Das Angebot sei eine Aufwertung für das Gebiet.
„Das Wichtigste an einem Foodtruck ist die Regionalität“
Das entsprechende Fahrzeug hat Schier ja noch mit seinem Tapas-Wagen. „Um die nötigen Geräte unterzubringen und einen entsprechenden Arbeitsplatz zu haben, braucht es mehr als einen kleinen Lieferwagen“, erklärt der 51-Jährige. Foodtrucks sind mobile Küchen, die autark arbeiten können und an wechselnden Standorten durch wenige aber dafür hochwertige Gerichte überzeugen. „Das Wichtigste an einem Foodtruck ist die Regionalität“, erklärt Marco Schier. Vor allem die regionalen Produkte sollen die Menschen anlocken. Viele Zutaten sollten aus dem Umland kommen. Für ihn bedeutet Regionalität aber auch, mit der Region verwurzelt zu sein.
Die selbst gemachte Currywurst liefert ein Fleischer aus Quedlinburg, die Getränke stammen aus Bad Suderode und auch die Brötchen für die Ketwurst kommen von einem Bäcker aus der Gegend. „Café aus frischen Bohnen, heiße belgische Waffeln und Softeis wird es geben“, beschreibt Marco Schier die Speisen. Auch Wraps – vegetarisch und herzhaft – hat er im Angebot. Der Wagen sei so ausgelastet, dass für jeden etwas dabei sei. Damit will er am Ditfurter See etwas etablieren, was es dort so noch nicht gibt.
Ein bisschen Nostalgie und jede Menge Geschmack lautet das Motto des Familienunternehmens. Das spiegelt auch der rot-weiß beklebte Wagen im Retrostil wider. Die Seiten zieren zwei Pin-up-Girls im Stil der 50er Jahre in knallroten Badeanzügen mit weißen Pünktchen.

Ibiza-Strandgefühl am See
Ein klein wenig sei er enttäuscht, dass er den Betrieb noch nicht regulär aufnehmen und nur Waren „zum Mitnehmen“ verkaufen dürfe, sagt Schier. Für ein Ibiza-Strandgefühl soll das Angebot an alkoholischen Getränken und Fruchtbowle sorgen. „Ich habe mich so darauf gefreut, vor meinem Truck Sitzplätze, Liegestühle und ein paar Palmen für ein bisschen Urlaubsgefühl aufzustellen.“ Der Sand dafür liege auch schon bereit. Not mache eben erfinderisch: Ab Mai, immer wenn das Wetter sich anbietet, verkauft er seine Gerichte aus dem Wagen heraus. „Zudem ist die Lage am See wunderschön“, schwärmt Schier.
Essen zum Mitnehmen
Die Speisen darf man nicht direkt am Wagen verzehren, sondern muss sich einen Platz rund um den See in mindestens 50 Meter Abstand zum Truck suchen. Oder das Essen eben mit nach Hause mitnehmen. Angebote gibt es jedenfalls reichlich. Die Restaurants sind geschlossen. Foodtrucks könnten da eine Alternative sein, für diejenigen, die interessantes Essen mögen.
Sechs Tage die Woche ab 15?Uhr will Marco Schier die Gerichte für hungrige Spaziergänger oder Badegäste anbieten. „In den Ferien vermutlich auch schon ab Mittag“, so der Gastronom. Aber das Hauptgeschäft solle wochentags der Nachmittag und frühe Abend sein. Es sei immer wetterabhängig. „Ich bin zuversichtlich, dass das Wetter nächste Woche besser sein wird und wir dann durchstarten können“, ist der Wahl-Ditfurter optimistisch.