Bode-Winzer gesucht Initiative in Nienburg: Bode-Winzer gesucht

Nienburg - Nicht Saale-Unstrut-Wein, sondern Saale-Bode-Wein könnte es bald heißen. Denn nachdem bereits die Hochschule Anhalt dabei ist, den Weinanbau in Bernburg mit dem Projekt „Waladala“ im Stadtteil Waldau wiederzubeleben, macht nun auch die Nachbarstadt Nienburg diesen Vorstoß.
In diesem Fall ist es der Verein zur Förderung Nienburger Projekte. „Die Idee dafür haben wir schon mehrere Jahre, sie ist aber nach dem Tod unseres Vereinsmitglieds Ulrich Menkhaus wieder in der Schublade gelandet“, sagt Vereinsvorsitzender Michael Bunge.
Weinanbau in Nienburg: Es gibt eine lange Tradition
Er möchte nun aber das Vorhaben wieder vorantreiben. Schließlich hat der Weinbau auch in Nienburg eine lange Tradition. Vermutlich vor rund 900 Jahren sollen Mönche des Klosters in der Stadt damit begonnen haben.
Nicht umsonst gibt es auch heute noch in Nienburg ein paar Straßennamen, die an diese Zeit erinnern: Etwa „Am blauen Berg“ und „Weinberg“.
Genau dort könnten sich Bunge und seine Mitstreiter - wie etwa Landrat Markus Bauer - den neuen Weinberg auch vorstellen.
Weinanbau in Nienburg: Idyll am Freibad
Zwei Flächen hatten sie schon vor Jahren auserkoren. Entweder die Freifläche vor oder jene hinter dem Freibad.
Da die vordere Fläche inzwischen aber auch als Festplatz dient, favorisiert Bunge nun das Grundstück hinter dem Schwimmbad.
„Es muss natürlich erst urbar gemacht werden“, sagt Bunge. Für den Weinanbau sei die Fläche ideal: Hanglage, hohe Sonneneinstrahlung und noch dazu ein schöner Blick auf die Bode.
Weinanbau in Nienburg: Platz für maximal 99 Rebstöcke
Maximal 99 Rebstöcke könnten laut Bunge dort in die Erde gesetzt werden. Das sei die Grenze, um das Ganze nicht gewerblich zu betreiben. Sogar bei der Sorte gibt es schon erste Ideen.
„Wir könnten uns gut vorstellen Blauen Bernburger anzubauen“, sagt Bunge, der sogar selbst welchen in seinem Garten wachsen lässt. Vielleicht könnte aber auch noch eine weiße Traubensorte dazukommen.
Weinanbau in Nienburg: Start ist noch offen
Wann die ersten Trauben zu Nienburger Wein verarbeitet werden können, steht allerdings noch in den Sternen. „Wir stehen mit dem Vorhaben noch ganz am Anfang“, sagt Bunge.
Dass der Verein aber in der Vergangenheit schon einiges auf die Beine gestellt hat, beweist das Glockenspiel auf dem Markt, das dank zahlreicher Spenden umgesetzt werden konnte.
Da aber derzeit schon ein weiteres Projekt läuft, und zwar die Errichtung einer Bronzestatue zu Ehren des Fahrzeugbauer-Pioniers Friedrich Lutzmann, der in Nienburg aufwuchs, ist der Verein auf zusätzliche Hilfe angewiesen.
„Wir würden uns sehr freuen, wenn sich Weininteressierte bei uns melden, um mitzuhelfen die Idee voranzutreiben. Möglicherweise haben sie auch Lust, in dem Verein mitzuarbeiten“, sagt Bunge. Umso schneller dürfte auch die erste Ernte verkostet werden.
Weitere Infos zum Verein im Internet unter folgender Adresse: www.nienburger-Projekte.de (mz)