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Internetausbau In Weddersleben geht es bald von 6 Megabit auf 1.000

Die Telekom will für mehr als 3.300 Haushalte Glasfaser-Anschlüsse bauen - und so auch die Versorgungslücke am Sandberg schließen.

Von Petra Korn 01.10.2021, 16:00
Das kommt in die Erde: Dirk-Michael Meisel (M.), Maik Zedschack (l.) und Roland Voigt (r.) nach der Vertragsunterzeichnung.
Das kommt in die Erde: Dirk-Michael Meisel (M.), Maik Zedschack (l.) und Roland Voigt (r.) nach der Vertragsunterzeichnung. Foto: Korn

Weddersleben/MZ - Die Deutsche Telekom will in einem Teil von Weddersleben und in Thale Nord Glasfaserkabel für schnelles Internet verlegen.

„Von dem Ausbau werden 3.300 bis 3.400 Haushalte partizipieren“, sagte Roland Voigt, Regiomanager der Telekom in Sachsen-Anhalt, am Mittwochabend in der Sitzung des Ortschaftsrates Weddersleben. In dieser unterzeichneten Roland Voigt, Thales Bürgermeister Maik Zedschack und Wedderslebens Ortsbürgermeister Dirk-Michael Meisel den Vertrag für den Glasfaserausbau.

Versorgungslücke soll geschlossen werden

Mit diesem Ausbau sollen Lücken bei der Internet-Versorgung geschlossen werden. „Wir kümmern uns um das Loch in Weddersleben und um das Loch Auf den Höhen“, sagte Maik Zedschack. Schnelles Internet sei eine Grundlage für die Verbesserung der Wohnqualität. „Und den Aufschlag haben wir heute in Weddersleben.“

„Bis zum 250 Megabit - das geht an vielen Orten auch hier im Ortsteil Weddersleben“, sagte Roland Voigt. Nicht aber rund um den Sandberg, wo mit der jetzt verbauten Technik nur bis zu 16 Megabit, an manchem Grundstück sogar weniger als 6 Megabit verfügbar wären. Hier noch mit dem herkömmlichen VDSL auszubauen, sei wenig sinnvoll. Die damit möglichen Geschwindigkeiten seien künftig nicht mehr ausreichend.

Daher habe sich das Unternehmen entschieden, „wenn wir das jetzt angehen, dann gleich mit Glasfaser.“ Für den Bau sollen Leerrohre im Erdreich verlegt werden, in die dann später die Glasfaserkabel eingeblasen werden, erläuterten Voigt. Marco Gleau, der den Bau leiten wird, machte den Umfang der geplanten Arbeiten deutlich: „Der halbe Ort wird aufgegraben.“

Bauarbeiten werden ein Jahr andauern

Beginnen sollen die Bauarbeiten in Thale und in Weddersleben fortgesetzt werden. „Sie werden etwa ein Jahr in Anspruch nehmen“, so Roland Voigt. Finanziert würden sie allein durch die Telekom, die dafür 4,5 Millionen Euro investiere.

„Die Glasfaserkabel kommen zusätzlich zu dem, was jetzt schon liegt“, erklärte der Regiomanager. Jeder Grundstückseigentümer im Ausbaugebiet habe die Möglichkeit, einen Hausanschluss zu beauftragen. Bis zum Baubeginn sei das kostenfrei möglich; später koste der Anschluss 800 Euro. Auch interessierte Mieter könnten sich melden. Das Ausbaugebiet sei im Internet einsehbar; die Eigentümer der hier befindlichen Grundstücke würden durch die Telekom angeschrieben.

„Es wird keiner gezwungen, auf einen Glasfaseranschluss umzustellen“

„Es wird keiner gezwungen, auf einen Glasfaseranschluss umzustellen“, betonte Roland Voigt. Er würde es aber empfehlen: „Wenn man dann 100 MBit bestellt oder 200, 500 oder 1.000, dann bekommt man die auch.“ Wie der Regiomanager hinzufügte, werde der Anschluss „migrationsfrei“ gebaut. Das heiße, Interessierte könnten den Hausanschluss bestellen und durch die Telekom gebaut bekommen - und sich für das Unternehmen, aber auch für einen anderen Anbieter entscheiden.

Mit Blick auf den Zeitplan unterstrich Roland Voigt: „Wenn wir uns heute in einem Jahr wieder unterhalten, sollte es erledigt ein.“ Möglicherweise sei noch nicht alles komplett fertig, „aber die Schwerpunkte sind bekannt, und die wollen wir so schnell wie möglich erledigen.“

Wichtig sei, dass man beim Thema Internetversorgung nicht abgehängt werde, sagte Dirk-Michael Meisel und verwies auf Homeoffice wie Selbstständige, die im Ort ansässig seien. Der Ortsbürgermeister fragte nach, ob es bereits einen Zeitplan gebe, wann auch im anderen Teil des Ortes ein Glasfaserausbau erfolge. Dazu gebe es aktuell noch keine Pläne, sagte Roland Voigt. Das Unternehmen baue jetzt in einem Teil des Ortes komplett auf eigene Kosten und müsse auch erst einmal sehen, wie das neue Angebot angenommen werde.