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Mit Ansage Harzer Verkehrsbetriebe und Nasa GmbH: 17 Haltestellen bieten Echtzeit-Verbindungen

Von Kjell Sonnemann 27.10.2018, 12:57
Ein Frau lauscht der Ansage an der Bushaltestelle in Bad Suderode.
Ein Frau lauscht der Ansage an der Bushaltestelle in Bad Suderode. Sonnemann

Quedlinburg - Dass sich der Zug oder Bus verspätet, sei vielleicht nicht ganz so wichtig. „Was die Fahrgäste an den Haltestellen mehr aufregt, ist, nichts von der Verspätung zu wissen“, sagt Wolfgang Ball, Sprecher der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (Nasa). Ärgerlich sei die Ungewissheit, ob Bus oder Bahn schon abgefahren sind.

Um ihre Kunden gut zu informieren, setzen unter anderem die Harzer Schmalspurbahnen und die Harzer Verkehrsbetriebe auf dynamische Fahrgastinformationen (DFI). Das sind Anlagen, die an Haltestellen über Ankunfts- und Abfahrtszeiten benachrichtigen - auch akustisch.

17 Geräte an Bushaltestellen im Altkreis Quedlinburg

Vor zehn Jahren stellten die Verkehrsbetriebe (HVB) ihre ersten Anlagen im Altkreis Wernigerode auf. „Im Laufe der letzten Jahre sind weitere DFI hinzugekommen“, sagt Sprecherin Mona Strauchmann. Inzwischen gebe es 17 Geräte an Bushaltestellen im Altkreis Quedlinburg, 12 im Altkreis Halberstadt und 26 im Altkreis Wernigerode.

Im Altkreis Quedlinburg sind die aktenkoffergroßen Anlagen zu finden in Bad Suderode (Bahnhof), Ballenstedt (Alter Westbahnhof und Marienstraße), Friedrichsbrunn (Ortsmitte), Gernrode (An der Rose), Harzgerode (Bahnhof) und Rieder (Gernröder Straße). Diese werden von der Nasa betrieben. Rund 60.000 Euro hat das Unternehmen in die 17 Geräte investiert.

Harzer Verkehrsbetriebe investierten rund 60.000 Euro

Das DFI-System stammt von der Nasa: Sie stellt verschiedenen Verkehrsunternehmen ihr computergestütztes Leitsystem zur Verfügung. Es erhält in dichtem Abstand Standortinformationen aus den Fahrzeugen.

Diese Position werde mit der geplanten Lage laut Fahrplan verglichen und so würden die Verspätungen errechnet, erklärt Wolfgang Ball. Außerdem sei es möglich, Hinweistexte zu Störungen oder Bauarbeiten einzublenden.

Regionale DFI-Anlagen stehen an viel benutzten Bushaltestellen, zum Beispiel im Bus-Landesnetz und an fast allen Bahnhöfen der Schmalspurbahn. Diese ist begeistert von der kundenfreundlichen Technik.

„Seit diesem Jahr können nun endlich auch die Daten in Echtzeit - also auch mögliche Verspätungen oder Ausfälle - angezeigt werden“, teilt Sprecherin Heide Baumgärtner mit. Die neue Funktion werde von den Fahrgästen sehr gut angenommen.

Computer im Wagen melden die aktuelle Position

Es sei nicht ganz einfach gewesen, das Informationssystem „an die besonderen Gegebenheiten im Harz“ anzupassen: die unterschiedlichen historischen Fahrzeuge der HSB und die Geografie des Mittelgebirges mit steilen Serpentinen und starken Gefällen. Es musste eine technische Sonderlösung her:

Die Zugbegleiter melden ihre Züge mit mobilen Geräten an. Und während der Fahrt gleichen Computer in den Wagen die aktuelle Position mit insgesamt 460 Meldepunkten - die durch Satelliten bestimmt werden - entlang des Streckennetzes ab.

Die HSB ist übrigens die erste dampfbetriebene Eisenbahn Deutschlands, die Auskünfte in Echtzeit gibt. Die Kästen an den Haltestellen von Bus und Bahn haben drei Knöpfe: Der Fahrgast kann sich die Informationen ansagen lassen und die digitale Anzeige beleuchten.

Drückt man den dritten Knopf, erscheint die Telefonnummer einer Info-Hotline. Ursprünglich wurden die Wartenden direkt mit dieser Hotline verbunden - doch nahezu jedes Mal waren es Scherz-Anrufe, berichtet Nasa-Sprecher Ball.

Er weist darauf hin, dass die Echtzeit-Fahrgastinformationen auch per Smartphone-App abgerufen werden können. Zu finden ist sie unter www.insa.de. (mz)