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1.800 Beschwerden Harzer Verkehrsbetriebe im Landkreis Harz: Fahrplan wird zum dritten Mal überarbeitet

Von Rita Kunze 15.06.2018, 07:55
Der Bus kommt! Am Bahnhof in Quedlinburg fährt die Linie 233 nach Halberstadt ein.
Der Bus kommt! Am Bahnhof in Quedlinburg fährt die Linie 233 nach Halberstadt ein. Ingo Kugenbuch

Halberstadt - Die Harzer Verkehrsbetriebe GmbH (HVB) muss ihren derzeit gültigen Fahrplan erneut überarbeiten. Der Kreisausschuss war sich am Mittwoch darüber einig, und so darf man davon ausgehen, dass auch der Kreistag in seiner Sitzung am 27. Juni dem Antrag von CDU und Bürgerfraktion/FDP zustimmen wird. Dann müsste die HVB die dritte Variante innerhalb weniger Monate vorlegen.

Kreistag reagiert auf die große Unzufriedenheit

Der Schwerpunkt soll jetzt deutlich auf dem Schülerverkehr liegen. Der Kreistag will damit auf die große Unzufriedenheit vor allem in diesem Bereich reagieren: „Seit dem Inkrafttreten ... gibt es eine Vielzahl von objektiv berechtigten Beschwerden“, heißt es in der Beschlussvorlage.

„Allein beim Kreiselternrat und der Kreiselternvertretung sind mehr als 1.800 Beschwerden im Zusammenhang mit dem geänderten Fahrplan eingegangen.“ Der Versuch, den Schülerverkehr in den ganz normalen Linienverkehr zu integrieren, sei gescheitert, sagt CDU-Fraktionschef Thomas Balcerowski.

Balcerowski: Integration des Schülerverkehrs ist gescheitert

Ursprünglich sollte der neue Fahrplan bereits im Dezember vergangenen Jahres in Kraft treten. Schon damals hatte es Kritik gegeben, die zweite, überarbeitete Variante wurde schließlich im April an den Start gebracht. Wesentliche Verbesserungen enthielt sie aber nicht, wie die Beschwerden zeigen.

„Seit dem 10. Dezember sieht die Welt ein Stück weit anders aus. Wir sind bis dahin davon ausgegangen, dass wir einen funktionierenden Fahrplan haben“, sagte Balcerowski im Kreisausschuss.

Der Antrag solle ein Impuls sein, fügte Bürgerfraktionschef Henning Rühe an. Man wolle nicht, „dass durch einen Fahrplan, der nicht funktioniert, der Schülerverkehr beeinträchtigt wird“. „Das sind unsere Kunden, die sich am wenigsten wehren können“, so Balcerowski.

Ticketverkauf ist um 20 Prozent gesunken

Auch im sonstigen Linienbetrieb hält sich die Akzeptanz in Grenzen: „Die Kundenresonanz hat nach dem Inkrafttreten des neuen Fahrplans deutlich nachgelassen“, heißt es dazu in der Beschlussvorlage. Der Ticketverkauf sei im Vergleich zum April und Mai 2017 um 20 Prozent zurückgegangen.

„Gleichzeitig führen durch die vom beauftragten Planungsbüro reduzierten Fahrzeiten dazu, dass Anschlüsse teilweise nicht möglich sind.“ Gefordert wird deshalb eine „realistische Planung der Fahrtzeiten, um tatsächliche Anschlussmöglichkeiten für alle Fahrgäste“ zu schaffen.

Der neue Fahrplan soll am 5. August - und damit vier Tage vor Ende der Sommerferien - in Kraft treten, heißt es in der Beschlussvorlage. Zuvor soll er dem Landkreis vorgelegt werden. (mz)