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Handball Handball: Quedlinburg gewinnt das Kellerduell

15.11.2010, 15:55

QUEDLINBURG/MZ/DEG. - Das Altkreisderby der Handball-Bezirksliga zwischen dem Quedlinburger SV und der SG Thale / Westerhausen II war am vergangenen Wochenende das Kellerduell: Vorletzter gegen Letzter. Nur der QSV als 28:22-Sieger konnte letztlich Anschluss an das untere Mittelfeld halten.

Kurioses gab es schon vor dem Anpfiff, denn nur Jürgen Girak vom Gästeteam war einziger etatmäßiger Übungsleiter auf der Bank. Sein Mitstreiter Dirk Konstein war ebenso verhindert - wie Ralf Kulemann und Christoph Fitschen auf QSV-Seite. Diesen Part übernahm Marco Frye. Ebenso fehlten bei beiden Teams etliche Spieler.

Schon nach 40 Sekunden traf Sven Dube zur Gäste-Führung. Falco Leweling glich sofort aus, aber durch einen schnellen Anwurf erneuerte Robert Asmus die SG-Führung. Die Hausherren waren nur wenig beeindruckt. Christian Bollmann jagte den Ball an den Innenpfosten, den Abpraller versenkte Matthias Krause. Tim Spröggel brachte Dube in Wurfposition, doch den Wurf kratzte Torsten Schönfeld aus dem Winkel. Dies sollte der Auftakt für zahlreiche Paraden des Quedlinburgers werden. Lars Heller mit einem schönen Heber sowie zwei Tore von Bollmann brachten das 5:2. Schon jetzt griff Frye zu einem recht wirkungsvollen Abwehrmittel. Dube wurde in Pressdeckung genommen und somit der Angriffsdruck rapide gesenkt. Auch die Hereinnahme von Oldie Detlef Valtink brachte nicht den Erfolg. Einzig der gut spielende Rechtsaußen der Gäste, Christoph Lehmann, strahlte in dieser Phase Torgefahr aus. Sein Tor zum 3:9 war sauber gemacht.

Ganz anders agierte der QSV. Zur Freude der zahlreichen Zuschauer wurde endlich schnell, aber auch diszipliniert gespielt. Tore von Leweling, der zweimal glänzend von Markus Bongart in Szene gesetzt wurde, erhöhten den Vorsprung auf 11:4 (20.). Marcel Kipf verkürzte, doch mit einer wuchtigen Aktion setzte sich Axel Völker am Kreis durch und ließ dem Gäste-Keeper Yves Ballin keine Chance. Diese hatten wiederum auch die meisten Thalenser und Westerhäuser Spieler gegen "Torte" Schönfeld nicht, denn was der für Würfe entschärfte, war schon beeindruckend.

Zum Ende der ersten Hälfte kam etwas Hektik und Härte auf. Das gut leitende Schiri-Duo brachte aber schnell wieder Ruhe in die Reihen. Kurz vor dem Wechsel trafen für den QSV Yves Gebhardt nach einem schnell über Alexander Henke durchgespielten Konter und nochmals Kipf für die SG zum 14:7-Halbzeitstand.

Auch nach der Pause ließ der Gastgeber nicht nach. Eine Strafzeit gegen Asmus nutzten sie mit einer Überzahlkombination gut aus. Matthias Bollmann traf zum 16:7 und als sein Bruder mit zwei Toren infolge gar zum 18:7 einwarf, musste man auf SG-Seite mit einem Debakel rechnen. Erst in der 38. Minute war Dube mit einem Strafwurf zum 8:18 erfolgreich. Dies war auch in den nächsten Minuten die einzige Möglichkeit, die gut gestaffelte Abwehr und Keeper Schönfeld zu überwinden. Beim Stand von 21:11 fiel das schönste Tor. Heller narrte durch einen Doppelpass mit Bongart die halbe Gästeabwehr und der völlig frei gespielte Leweling konnte seine gute Leistung mit einem Wurf in den Winkel krönen.

Kai Tiebe hütete ab der 40. Minute das Gästetor. Viel konnte aber auch er bei einer derart löchrigen Abwehr nicht ausrichten. In den letzten zehn Minuten ließ auf QSV-Seite die Konzentration erheblich nach. Zwar war beim Stand von 27:15 alles für den ersten Doppelpunktgewinn der Saison klar, doch die Zuschauer hätten sich schon noch einige gute Aktionen gewünscht. So konnten die Gäste noch Ergebniskosmetik betreiben. Björn Oppermann sowie Lehmann und Asmus warfen relativ unbehelligt die Tore 16 bis 21, ehe Heller nochmals für den QSV traf .

Alles in allem war es ein hoch verdienter Sieg, der aber bei etwas mehr Konzentration in den Schlussminuten weitaus höher hätte ausfallen müssen.