Was wird aus dem Großen Ziegenberg? Großer Ziegenberg Ballenstedt: Künftige Landschaftsarchitekten aus Bernburg, Erfurt und Dresden suchen Lösungen

Ballenstedt - Was tun mit dem Großen Ziegenberg? In die Runde derjenigen, die sich Gedanken über eine Nutzung des 34 Hektar großen Areals in Ballenstedt machen, reihen sich jetzt angehende Landschaftsarchitekten ein: Studenten der Hochschule Anhalt in Bernburg, der Fachhochschule Erfurt sowie der Technischen Universität Dresden - laut QS World University Ranking eine der 200 besten Universitäten der Welt - sollen in einem Wettbewerb Gestaltungsmöglichkeiten für das Gelände aufzeigen.
Für Ballenstedts Bürgermeister Michael Knoppik (CDU) ein Gewinn, denn am Ende stünden bis zu 30 hochwertige Arbeiten zur Verfügung, darunter teilweise Abschlussarbeiten, sagte er in der jüngsten Stadtratssitzung. Der Wettbewerb werde „ein Quantensprung in die richtige Richtung“ sein, so der Bürgermeister, „zumindest, um uns richtig ins Gespräch zu bringen“. Im Rahmen des Wettbewerbs werde es verschiedene Veranstaltungen in Ballenstedt geben, unter anderem ein Kolloquium.
Bund Deutscher Landschaftsarchitekten berät in Ballenstedt
Bei dieser Veranstaltung mit Professoren und Vertretern des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla), die am 3. November stattfinden soll, haben die Studenten Gelegenheit, sich bei einem gemeinsamen Rundgang den Großen Ziegenberg anzuschauen und Fragen zu stellen, sagt Frank Schröder, Vorsitzender der Landesgruppe Sachsen-Anhalt des bdla, der den Wettbewerb für Mitteldeutschland - Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen - jährlich auslobt.
In diesem Jahr habe es zwei Themenvorschläge gegeben, sagt Schröder. Zum einen eine Umfeldgestaltung in Bernburg und zum anderen den von Schröder vorgeschlagenen Großen Ziegenberg, der wegen seiner Besonderheit ausgewählt worden sei.
Gebäude-Nutzung ist kein Thema
Die Studenten sollen im Rahmen des Wettbewerbs Ideen für eine Außengestaltung geben und Antworten auf die Frage finden „Wie geht man mit der Fläche um?“, sagt Schröder, der für die Stadt Ballenstedt die Planungen im Rahmen der Bewerbung für die Austragung der Landesgartenschau 2022 (Laga) übernommen hatte. Wie sich die Gebäude nutzen lassen, ist nicht Gegenstand des Wettbewerbs, an dem sich jeder Landschaftsarchitektur-Student der drei Einrichtungen beteiligen könne.
Dass der Große Ziegenberg Thema eines studentischen Wettbewerbs geworden ist, nennt Schröder eine „Nachwehe“ aus der Laga-Bewerbung. „Die Grundlagen sind ja schon da, und es ist wirklich ein schönes Objekt.“ Die Debatte über die Nachnutzung werde jetzt auf eine andere Ebene gehoben und leiste über den Wettbewerb einen Beitrag zur Suche nach einer Neunutzung.
„Mit Ideen nach Magdeburg fahren"
„Das heißt nicht, dass wir Geld zur Verfügung haben, aber Ideen, um damit nach Magdeburg zu fahren“, sagte Knoppik. Hintergrund: Die Stadt hofft weiter auf die Unterstützung des Landes bei der Suche nach einer neuen Nutzung für den Großen Ziegenberg. Allein sieht sie sich überfordert.
Im Stadtrat wurde die Nachricht positiv aufgenommen. Der Verein „Forum Großer Ziegenberg“ und das Museum stünden für das Vorhaben zur Verfügung, sagte Vereinsvorsitzender Karl-Heinz Meyer (Die Linke). Sie könnten die Studenten mit dem Großen Ziegenberg vertraut machen; der Verein hat die Sonderschau „Eine Schule. Zwei Geschichten. Von der Napobi zur SED-Parteischule“ gestaltet, die im Stadtmuseum „Wilhelm von Kügelgen“ gezeigt wird.
Jury entscheidet im April 2018
Im April 2018 wird die Jury in Ballenstedt entscheiden, wer den Wettbewerb gewonnen hat. In dem Gremium wirken Landschaftsarchitekten aus den drei Bundesländern und Vertreter der Stadt Ballenstedt mit. Mit Sicherheit, so Schröder, werde auch der Verein „Forum Großer Ziegenberg“ in der Jury vertreten sein. (mz)