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Rappbode Geschichte der Talsperren im Harz: Urania informiert neben Harzdrenalin an Rappbodetalsperre

Von Burkhard Falkner 06.04.2018, 10:23
Die Flagge ist gehisst, die Urania-Mitglieder informieren ab sofort wieder täglich die Besucher.
Die Flagge ist gehisst, die Urania-Mitglieder informieren ab sofort wieder täglich die Besucher. Falknews

Rübeland - Bewegung gibt es derzeit viel oberhalb der Rappbodetalsperre auf der Seite von Rübeland, Stadt Oberharz  am Brocken. Mit dem Frühling wagen sich wieder mehr Besucher über die Hängeseilbrücke für Fußgänger auf Höhe der Staumauerkrone. Und auch die Reihe der Seilrutscher an der Megazipline hinab nach Wendefurth reißt nicht ab. Aber nicht nur das.

Neue Schautafeln neben dem Startturm der Megazipline

Bewegung  gibt es seit Tagen auch neben dem Startturm der  Zipline-Überflieger. Fachkundige Männer schickten sich dieser Tage an, die Schautafeln aufzustellen beziehungsweise herzurichten.

Das Eingangshäuschen am Beginn der Aussichtsplattform wurde geöffnet und eine weiße Vereinsfahne gehisst. Sie steht für die Arbeit des Vereins der Harzer Urania Wernigerode an diesem Ort.

Mit dem Flaggenaufzug starteten rührige Mitglieder und Harzkenner um Vereinschef Peter Schories die neue Saison an der Informationsterrasse des Vereins. Von 9.30 bis 17 Uhr können sich Besucher des Aussichtspunktes nun wieder umfangreich informieren.

Aussichtspunkt ist von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet

Und Wissenswertes zur höchsten Betonstaumauer Deutschlands und drumherum gibt es viel.
Das ist auch im neuen  Flyer des Vereins und auf den  Schautafeln  beschrieben:

Hier geht es unter anderem um hydrologische Besonderheiten des Harzes, die Aufgabe der Talsperren im Bodesystem, die Geschichte des Teich- und Talsperrenbaus seit 1256, das Wasserwerk Wienrode, die Stromerzeugung an den Talsperren und das Pumpspeicherkraftwerk Wendefurth.

Natürlich können Besucher auch einfach so mit den Urania-Leuten ins Gespräch kommen - über Land und Leute und zum Beispiel darüber, dass der Vereinsname auf die Tochter des griechischen Göttervaters Zeus zurückgeht.

Urania gilt als Muse der Astrologie. Sie steht dabei nicht für einen früheren Uranabbau, wie ein Gast mal meinte, sondern gemeinhin für Wissen über das Universum inklusive der Wissensvermittlung für jedermann.

„Verbreitung der Freude an der Naturerkenntnis“

Genau darin sehen Manfred Rohrbach, Albert Jordan, Werner Heyder und Werner Schimanski sowie Helmut Meißner und ihre 32 weiteren Vereinskameraden auch den Inhalt ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Nicht umsonst verweist der Verein in seinem neuen Flyer auch auf Urania-Urvater Alexander von Humboldt und die 1888 in Berlin gegründete Gesellschaft Urania.

Deren Motto „Verbreitung der Freude an der Naturerkenntnis“ gilt quasi auch gleich als Motto der Harzer Urania. Dabei gehe es ihnen nicht um in Mode gekommene Fakenews, Falschnachrichten,  oder Halbwissen, sondern um fundiertes Wissen.

Das wollen die Urania-Erklärer weitergeben und bilden sich dafür auch ständig weiter.
Dazu gehört zugleich auch die stete Erneuerung des Angebotes. So kam für dieses Jahr eine Tafel zur Baustruktur der Rappbodetalsperre hinzu.

Dem Bau gelte  nach wie vor das Hauptinteresse der Besucher, wie Schories sagt. Neu installiert wurde auch eine moderne Bildtafel mit Bildern jener Fische, die im Bodetalsperrensystem heimisch sind.

Vom Flussaal über Barbe, Rotfeder und Bachforelle bis hin zum Wels, wie Werner Schimanski zu berichten weiß. Er sorgte federführend für diese Bereicherung des Info-Angebots.

Erneuert wurde außerdem die  Info-Terrasse. Nur für eine schöne Aussicht  auf Talsperre, Tal und Hängebrücke wolle der Gast oft  nicht den kleinen Obolus für den gemeinnützigen Verein berappen, so die Erfahrung der Urania-Mitglieder. Das Informationsangebot aber werde angenommen, wenngleich die meisten Besucher zu Hängebrücke und Zipline strömen.

Für die Wissensdurstigen stellte der Verein auch neue Bänke auf, von denen aus Besucher gemütlich sitzend ins Tal schauen können. Bis zum Herbst  sind nun Vereinsmitglieder je nach Wetterlage so gut wie täglich auf der Terrasse anzutreffen und beantworten Fragen der Gäste. Gleichzeitig werden hier und da noch weiter neue Schautafeln vorbereitet, um sie in wenigen Wochen dann zu präsentieren. (mz)