Fußball Fußball: Veckenstedt gewinnt das Saisonfinale

Quedlinburg/MZ - Vier Monate Winter mit anschließendem Tauwetter und Regen, und dann am Ende ein achtwöchiges Mammutprogramm mit englischen Wochen für einige Vereine. Die Fußball-Saison 2012/13 wird den Harzer Fußballern wohl noch lange in Erinnerung bleiben. 75 Spiele mussten allein in der Harzoberliga neuangesetzt werden, einige von ihnen gleich mehrfach. „Mein Dank gilt allen Gemeinschaften für ihre Einsicht und Unterstützung bei der Durchführung der Spiele“, sagte Staffelleiter Hansi Kunze beim Staffeltag zur Auswertung der Saison. „Spieler und Funktionäre haben eine wahre Energieleistung abgeliefert.“ Sein großer Dank ging auch an die Schiedsrichteransetzer und die Schiedsrichterkollektive.
Ein Dreikampf am letzten Spieltag
Das Finale der Saison war dann an Spannung kaum noch zu überbieten. Manch einer erinnerte sich an die Saison 2010/11, als Askania Ballenstedt nur durch die bessere Tordifferenz vor Schlanstedt Meister wurde. Nun konnten am letzten Spieltag mit Veckenstedt, Heudeber und Halberstadt noch drei Mannschaften Meister werden. Am Ende setzte sich Veckenstedt als beste Rückrundenmannschaft mit einem 5:1-Sieg gegen Ballenstedt durch und wurde Harzmeister. Nach dem siebenten Platz im Vorjahr konnte die Elf von Rüdiger Laue mit Konstanz aufwarten. Das belegen die zweiten Plätze in der Heim- und Auswärtstabelle.
Der Landesklasse-Absteiger Heudeber war im Vorfeld als Favorit angesehen worden. „In den Heimspielen trat die Mannschaft stark in Erscheinung. Die Punkte für den Titel ließ die Elf dann aber auswärts liegen“, schätzte Kunze ein. Als positiv sieht der Staffelleiter die Entwicklung von Fortuna Halberstadt an. Im Vorjahr auf Platz vier hatten die Spieler in dieser Saison die Tabellenspitze vor Augen. „Auswärts an der Tabellenspitze, doch die nötigen Punkte wurden zu Hause vergeben.“ Die Unentschieden in Hausneindorf und Elbingerode kosteten die mögliche Meisterschaft.
Der zweite Absteiger Germania Wernigerode konnte durch starke Leistungen in der zweiten Halbserie noch Platz vier erreichen. Zu Beginn der Saison gab es Punktverluste in Rieder, gegen Ballenstedt und in Heudeber, gegen Halberstadt, und in Harzgerode, die von den Verantwortlichen nicht eingeplant waren und bis auf den vorletzten Platz geführt hatten.
Bei Hasselfelde gab es Licht und Schatten. Dadurch reichte es in dieser Saison zu Platz fünf. Harsleben hatte die meisten Nachholespiele in kurzer Zeit zu bestreiten. „Diese Strapazen zeigten sich dann auch bei den Ergebnissen. Auf Sieg folgte Niederlage. Am Ende wurde es aber trotzdem ein guter sechster Platz“, schätzte Kunze ein.
Mit Schwanebeck kam der beste Neuling mit Rang sieben auf einen guten Mittelfeldplatz. Starke Auswärtsleistungen standen zu viele Punktverluste in den Heimspielen zu Buche. „Etwas enttäuschend waren die Mittelfeldplätze von Harzgerode und Ballenstedt“, fand Kunze. Hier sei ein Abwärtstrend gegenüber der Vorsaison unübersehbar. Neben Schwanebeck sah Kunze Derenburg als eine weitere Bereicherung der Harzoberliga an. Auch dieser Neuling hatte von Beginn an nichts mit dem Abstieg zu tun.
Hausneindorf spielt elfmal Remis
Rieder und Hausneindorf „konnten auch in diesem Spieljahr nicht über ihren Schatten springen“, fand der Staffelleiter. Trotz wechselhafter Resultate konnten beide aber die Klasse halten. Dabei stellte Hausneindorf mit elf Unentschieden einen neuen Rekord auf.
Bitter war der Saisonabschluss für TuS Elbingerode: „Durch eine nicht nachvollziehbare Entscheidung des Verbandsgerichts muss Elbingerode den bitteren Weg in die Harzliga antreten. Hier waren die letzten guten Resultate im Kampf um den Klassenhalt leider umsonst“, ärgerte sich Kunze.
Die weiteren Absteiger sind Neinstedt, Zilly und Badeborn. Aufsteiger Neinstedt konnte die Abgänge vor Saisonbeginn nicht ausgleichen. „Es wurden einige gute Resultate erzielt, aber im Endeffekt war dies zu wenig.“ Zilly war nach einem hervorragenden Saisonstart drei Spieltage Spitzenreiter, doch dann wurde die Mannschaft durchgereicht. Zwölf Niederlagen gab es in Serie. Zilly landete am Ende auf Platz 15. Zu Badeborn schätzte Kunze ein: „Mit nur drei Siegen kann eine Mannschaft in der Harz-oberliga nicht bestehen. Dazu kamen 114 Gegentreffer.“ Nach einem guten neunten Platz im Vorjahr sprachen die Ergebnisse in dieser Saison eine deutliche Sprache.
Schönfelder wird Torschützenkönig
Insgesamt wurden 455 Spieler eingesetzt. Germania Wernigerode hatte mit 36 die meisten Spieler aufgeboten. Nur 24 Spieler kamen in Badeborn zum Einsatz. 135 Torschützen gab es. 923 Treffer wurden erzielt, „das ergibt einen Schnitt von 3,8 Treffer pro Spiel“, hat Kunze errechnet. 17 Mal landete der Ball im eigenen Gehäuse. Torschützenkönig wurde Christoph Schönfelder vom Meister Veckenstedt mit 27 Treffern. Platz zwei belegte Vorjahrssieger Kai Meldau (Harsleben) mit 24 Toren. Es folgen Christoph Ebeling (Harzgerode) und Kai Lachmund (Elbingerode) mit je 23 Treffern, Platz fünf gab es für Christoph Hohmann (Rieder), der es auf 20 Tore brachte.
Plus bei den Roten Karten
„Das leidliche Thema ist und bleibt die Fairness. Das Sportgericht hatte 33 Rote Karten (Vorjahr 29) zu verhandeln.“ Eine weitere Verhandlung gab es wegen Nichtantreten von Badeborn in Derenburg. Die Schiedsrichter schickten 40 Spieler (57) wegen der gelbroten Karte vorzeitig zum Duschen. Gelbe Karten wurden insgesamt 875 (887) gezeigt. Wegen der fünften Gelben Karte mussten 52 (61 Vorjahr) Kicker ein Spiel pausieren. Eine Zwangspause von zwei Spielen wegen der zehnten Gelben Karte musste ein Spieler (5) einlegen. Fair-Play-Sieger wurde in dieser Saison die Mannschaft von Grün-Weiß Rieder. Auf den letzten Platz landete Neinstedt mit 68 Mal Gelb, siebenmal Gelbrot und viermal Rot. „Mit den Aufsteigern Sargstedt und Langenstein und den Absteigern aus der Landesklasse mit Gernrode, Langeln und Darlingerode/Drübeck kommen nun interessante Teams in die Harzoberliga“, denkt Kunze mit Blick auf die in einer Woche beginnende neue Saison. „Es wird auch im siebten Jahr der Harzoberliga eine spannende Saison werden.“


