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Fußball-Nachwuchs  Fußball-Nachwuchs : Joel Klaschka ist in der Landesauswahl

Von Detlef Anders 14.06.2018, 13:44
Wem Joel Klaschka nacheifern möchte, ist unschwer an der Wand seines Kinderzimmers zu erkennen.
Wem Joel Klaschka nacheifern möchte, ist unschwer an der Wand seines Kinderzimmers zu erkennen. detlef anders

Bad Suderode - Wer in das Kinderzimmer von Joel Klaschka kommt, der merkt, dass hier ein Fußball-Fan lebt. Einer, der mit zwölf Jahren nicht nur für des Deutschen liebsten Sport schwärmt, sondern ihn lebt.

Und der jetzt schon sagt „Fußball ist mein Leben“.

Bayern-München-Tapete an der Wand, ein Trikot mit Unterschriften aller Spieler, und Fan-Utensilien in Rot dominieren das Zimmer.

Viermal in der Woche fährt Joel Klaschka nach der Schule - der Bad Suderöder geht auf die Sekundarschule auf dem Hagenberg in Gernrode - nach Halberstadt.

Seit zwei Jahren kickt er in der Talenteliga für die D-Junioren des VfB Germania. Und nach vier Tagen mit mehreren Sichtungen steht nun fest, dass er es sogar in die Landesauswahl Sachsen-Anhalts geschafft hat.

Ein entscheidender Schritt

Am Wochenende ist der erste Höhepunkt. Joel ist bei einem Turnier der Landesauswahlen aus acht Bundesländern an der mecklenburgischen Landessportschule Lindow dabei.

„Das kann ein entscheidender Schritt sein“, denkt Vater Thomas Klaschka. „Da muss er zwei Tage Vollgas geben.“ Schließlich kommen die Talent-Scouts vieler Vereine.

Das Fußballer-Gen wurde dem Zwölfjährigen quasi in die Wiege gelegt. Nicht vom Papa, der war einst Taekwondo-Kämpfer.

Seine Mutter, Tina Elsner, aber war bei Stahl Thales Fußballerinnen Kapitän und holte den Kreismeister- und Super-Cup-Titel.

Seine Tante spielte sogar einige Jahre mit dem Magdeburger FFC in der 2. Bundesliga.

Ganz früh die ersten Schritte

Während andere Kinder mit sechs Monaten noch krabbeln, stand Joel schon auf und lief, erzählt Thomas Klaschka. Mit zweieinhalb Jahren kickte er dann in der Krabbelkiste des SV Stahl Thale das erste Mal.

Nach ein paar Monaten holte ihn der Vater nach Gernrode, wo Joel sieben Jahre blieb und auch einige Titel mit Germania holte.

Nach Sichtungen landete Joel Klaschka dann sogar für ein halbes Jahr mal im Nachwuchs von Bundesligist RB Leipzig. Von dort ging es weiter zum 1. FC Magdeburg, doch in der Landeshauptstadt wollte man den Kindern nicht mehr so weite Fahren zumuten.

Talente, die mehr als 20 Kilometer Anfahrt hatten, sollten in den Stützpunkten trainieren. Den Gang nach Halberstadt bezeichnet Klaschka senior als den „besten Wechsel, den wir machen konnten“.

In den zwei Jahren habe Joel taktisches Spielen gelernt, erzählt der Vater. Das Schönste am Fußball sind aber immer noch die grundlegenden Dinge: „Es macht mir Spaß, Tore zu schießen, Pässe zu schlagen, mit meinen Mannschaftskameraden zu spielen“, sagt der Zwölfjährige.

Fernziel ist die Eliteschule

Ein dritter Platz bei der Landesmeisterschaft sei neben der Nominierung für die Landesauswahl sein bisher schönster Moment gewesen.

Natürlich habe er aber auch schon wichtige Torchancen versiebt wie einen Neunmeter in einem Halbfinale. Aber das gehört zum Sport.

In einem Jahr möchte Joel an eine Eliteschule des Sports wechseln. In Aue hat er sich das Internat schon angeschaut, doch die Eltern möchten ihn nicht ganz so weit schicken.

Magdeburg oder Wolfsburg vielleicht, sagt der Vater. Jetzt geht der Blick aber erst einmal nach Lindow. Dort will Joel den Bayern-Stars nacheifern. (mz)