"Gefahr im Verzug" Felsbrocken drohen auf Landesstraße 94 bei Altenbrak im Harz zu rutschen: Umleitung über L93 Wienrode

Altenbrak - „Echt jetzt?“ Die Empörung ist einer Autofahrerin anzumerken, als ihre Fahrt von Treseburg nach Altenbrak von einem Straßensperrschild unterbrochen wird. Das war am Mittwochnachmittag, die Landesstraße 94 erst seit rund zehn Minuten dicht.
Mittlerweile liegen weitere Details zu der Straßensperrung vor: „Wir gehen aktuell von einer Sperrung von drei Wochen aus“, teilt Michael Schanz, Leiter des Regionalbereichs West der Landesstraßenbaubehörde, auf Anfrage mit.
Wie man in der Zwischenzeit von einem der beiden Dörfer ins jeweils andere gelangt, verrät er auch: „Die Autofahrer werden über die L93 Wienrode umgeleitet.“ Es ist der kürzeste Umweg - dennoch bedeutet er eine Fahrt von 16 Kilometern statt vier auf dem direkten Weg.
Die Sperrung wurde veranlasst, weil auf der Straße die Gefahr von Steinschlag besteht. Wie Michael Schanz darlegt, habe eine Begehung mit der Spezialfirma Bergsicherung Ilfeld vor Ort stattgefunden.
Spezialisten meldeten eine „extrem kritische und damit gefährliche Situation“
Dabei sei „die extrem kritische und damit gefährliche Situation nach Einschätzung der Spezialisten deutlich“ geworden - die Landesstraßenbaubehörde sei wegen „Gefahr im Verzug“ zum unmittelbaren Handeln gezwungen.
Wie ein Mitarbeiter der Behörde am Mittwoch vor Ort erläuterte, befinden sich an vielen Stellen am Hang über der L94 Felsbrocken, die auf die Straße zu rutschen drohen. „Das kann heute passieren oder in einem halben Jahr“, schilderte er die Unberechenbarkeit der Lage.
Zuletzt seien vermehrt Steine auf der Fahrbahn entdeckt worden. Nun soll die Firma Bergsicherung Ilfeld aus dem thüringischen Harztor den Bereich fachmännisch beräumen und die verdächtigen Felsen abtragen, „um die derzeit gegebene unmittelbare Gefahrensituation zu beseitigen“, kündigt Michael Schanz an.
Die Kosten für die Aktion belaufen sich demnach auf ungefähr 45.000 Euro. Auf vielen Straßen im Harz, betont Schanz, sei die Gefahr eines Steinschlags nicht auszuschließen - Autofahrer würden gebeten, die entsprechenden Schilder zu beachten und vorsichtig zu sein, „auch im nunmehr dann geräumten Bereich“. (mz)