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Luftverkehr gefährdet Ermittlung gegen Piloten aus Ulm nach Risiko-Manöver in Ballenstedt

Wie schnell aus riskanten Flugmanövern Ernst werden kann, hat die Notlandung eines Motorgleitschirms mit „Greenpeace“-Logo im Stadion in München gezeigt.

Von Wolfram Schlaikier Aktualisiert: 28.06.2021, 15:56
Zwei Piloten landen mit Motorgleitschirmen auf dem Verkehrslandeplatz Ballenstedt/Asmusstedt.
Zwei Piloten landen mit Motorgleitschirmen auf dem Verkehrslandeplatz Ballenstedt/Asmusstedt. (Foto: Uwe Kraus)

Ballenstedt/Halberstadt - Die Polizei ermittelt gegen einen Motorgleitschirmflieger aus Baden-Württemberg wegen Gefährdung des Luftverkehrs am Verkehrslandeplatz in Ballenstedt-Asmusstedt. Der Luftfahrtschein des Mannes wurde beschlagnahmt. Der 57-Jährige hatte an dem viertägigen „Motorschirmtreffen Ballenstedt“ teilgenommen, das vom Deutschen Ultraleichtflugverband e.V. ausgerichtet worden war.

Besucher der Veranstaltung hatten die Polizei informiert und berichtet, dass der Pilot am Sonntagabend gegen 19.30 Uhr „kritische Manöver“ über dem Gelände vollzogen habe und dabei „nahezu direkt über ihre Köpfe“ geflogen sei, wie die Polizei mitteilte.

Dem Piloten aus Ulm wurde außerdem von einem Arzt eine Blutprobe entnommen, weil nicht ausgeschlossen werden könne, „dass der Mann unter Alkoholeinfluss geflogen war und er danach alkoholische Getränke zu sich genommen hat.“ Juristen sprechen in solchen Fällen von einem „Nachtrunk“, wobei die Betroffenen behaupten, erst nach einem Unfall Alkohol getrunken zu haben.

Wie schnell aus riskanten Flugmanövern Ernst werden kann, hat die Notlandung eines Motorgleitschirms mit „Greenpeace“-Schriftzug kurz vorm Anstoß des EM-Vorrundenspiels zwischen Deutschland und Frankreich am 15. Juni im Stadion in München gezeigt:

Der 38-jährige Pilot aus Pforzheim (Baden-Württemberg) war ins Stadion getrudelt und anschließend knapp über die Köpfe der Zuschauer geflogen, wobei sich zwei Männer verletzt hatten. Die Polizei in München ermittelt wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr und wegen gefährlicher Körperverletzung.  Bayerns Innenminister erklärt dazu, den Piloten habe möglicherweise nur der „Greenpeace“-Schriftzug auf dem Gleitschirm vorm Abschuss durch Scharfschützen bewahrt. (mz)