Bürgermeisterwahl in Ditfurt Bürgermeisterwahl in Ditfurt: Matthias Hellmann will für frischen Wind sorgen

Ditfurt - „Viele Einwohner sprachen mich nach der verlorenen Bürgermeisterwahl der Verbandsgemeinde an“, nennt Matthias Hellmann einen Grund, warum er für das Amt des Bürgermeisters in Ditfurt kandidiert. „Sie beklagen einen gewissen Stillstand im Ort und wünschen sich wieder mehr frischen Wind“, erklärt er.
Diese Zustimmung ermutige ihn, der sich vor vielen Jahren der FDP anschloss, mit seiner Bewerbung im Ort nach 21 Jahren einen Amtswechsel anzustreben. Der 35-Jährige hält sich für die Aufgabe nicht zu jung. Hellmann begründet: „Die aktuelle Bürgermeisterin wurde sogar mit 34 in dieses Amt gewählt“.
Interessen stärker nach außen vertreten
Für ihn sei wichtig, die Interessen seiner Heimatgemeinde noch stärker nach außen zu vertreten und sich nicht vereinnahmen zu lassen. „Es droht die Gefahr, dass Ditfurt am Rande der Verbandsgemeinde vergessen werden könnte.“
Aus Erfahrungen und der Arbeit im Gemeinderat weiß Hellmann, dass nicht sofort „Wein und Honig fließen“, falls er gewählt werden sollte. „In diesen Zeiten möchte ich eine positive Grundhaltung bei den Ditfurtern erzeugen.“ Für den gelernten Kaufmann für Bürokommunikation, der als Produktmanager für ein Industrieunternehmen arbeitet, geht es darum, „aus den vorhandenen Möglichkeiten etwas zu machen“.
An der B6 soll ein Hinweisschild stehen
Schließlich habe Ditfurt Sehenswertes zu bieten, wie Heimatmuseum, Höfe und Kirche mit Orgel. Dies ist für ihn auch der Anlass, nochmals die Idee eines touristischen Hinweisschildes an der B6 aufzugreifen, wie es sie schon für Gernrode oder Bad Suderode gibt. „Das war vor zwei Jahren am Veto des Rates wegen des fehlenden Geldes für die Anfertigung gescheitert“, erklärt er.
In seinen Plänen denkt er an eine öffentliche Badestelle am Ditfurter See, ähnlich wie in Wegeleben. Für die Vermarktung liebäugelt Hellmann mit Quedlinburg. „Für den Vorharz spielt der touristische Bereich nur eine untergeordnete Rolle“, beobachtete der Kandidat.
Förderverein für die Feuerwehr
Der allein lebende Mann möchte mit einer wirtschaftsfreundlichen Politik und geeignetem Wohnraum die Einwohnerzahl Ditfurts stabilisieren. Hellmann: „Dazu ist es notwendig, auch die gesamten Bedingungen im Dorf lebenswerter zu machen, um jüngere Leute anzusiedeln.“
Hellmann sieht nach seiner Wahl Möglichkeiten, Belange der Mitbürger stärker zu berücksichtigen. Gemeinsam mit anderen regte er die Gründung eines Fördervereins für die Feuerwehr an, der kürzlich gegründet wurde. Hellmann: „Wir unterstützen die Werbung, Kinder- und Jugendarbeit sowie mit Material, das keine Pflichtaufgabe der Verbandsgemeinde ist.“
Er fordert dazu „eine bessere Finanzausstattung kleinerer und mittlerer Gemeinden“. Die Verbandsgemeinde sollte eine eigene Investitionspauschale vom Land erhalten. Hellmann wünscht sich mehr Entscheidungsspielraum für die Gemeinden und deren Vertreter. Dem geplanten Neubau der Grundschule in Hedersleben steht er kritisch gegenüber: „So werden Investitionsmöglichkeiten der Gemeinden weiter eingeschränkt.“ (mz)