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Tom und Yannick Hannawald Brüder spielen bei Grün-Weiß Rieder auf Sieg

Im Nachwuchsbereich sind die Brüder Tom und Yannick Hannawald teilweise getrennte Wege gegangen. Wer ihre sportlichen Vorbilder sind.

Von Thomas Baake 11.05.2021, 15:56
Tom (links) und Yannick Hannawald spielen mit Grün-Weiß Rieder nächste Saison in der Landesklasse.
Tom (links) und Yannick Hannawald spielen mit Grün-Weiß Rieder nächste Saison in der Landesklasse. Foto: Thomas Baake

Rieder - „Im Nachwuchs haben beide hier schon gespielt. Dann waren sie in anderen Vereinen. Aber wir haben ihren sportlichen Weg weiter verfolgt und die Anfragen für die Rückkehr nach Rieder rechtzeitig gestellt“, sagt Trainer Tim Schulze über Yannick (18) und Tom Hannawald (23 Jahre).

Seit gut einem Jahr spielen die Brüder wieder für Grün-Weiß Rieder. Echte Jungs aus dem Dorf seien sie. „Tom hat eine überraschend starke Saison gespielt, die von Ehrgeiz geprägt war, und er ist im Mittelfeld neben Tony Schumann unverzichtbar“, so Rieders Übungsleiter über den älteren Hannawald, der sein täglich Brot im Gummiwerk Ballenstedt verdient.

Zum jüngeren Bruder sagt Schulze: „Yannick hat ein riesiges Potenzial. Er wird langsam an das Team herangeführt und war zumeist Einwechselspieler. Yannick wird seinen Weg machen.“ Bereits in der E- und D-Jugend jagten beide für Grün-Weiß dem Ball nach.

„Bei mir war es eher Zufall, dass ich bei Grün-Weiß spiele. Die E-Jugend hat trainiert und da kam man auf mich zu, weil ich nebenan so für mich gespielt habe“, so Tom Hannawald. Seine bislang größten sportlichen Erfolge waren der Sieg im Pokalfinale und der Gewinn des Landesligameisters mit den B-Junioren des Quedlinburger SV.

„Tom hat eine überraschend starke Saison gespielt, er ist im Mittelfeld neben Tony Schumann unverzichtbar.“

Tim Schulze, Trainer von Grün-Weiß Rieder

Dabei schätzt sich Tom Hannawald als etwas lauffaul ein und die Kondition müsste besser sein. „Ich möchte im Männerbereich mal Meister mit Rieder werden. Wir sind eine gute Truppe.“ Jetzt sind die Hannawalds mit Grün-Weiß erst einmal in die Landesklasse aufgestiegen (die MZ berichtete). Zwar nicht als Meister, aber verdient.

Der jüngere Bruder Yannick gilt als hoffnungsvolles Talent, hat schon für Germania Halberstadt die Fußballschuhe geschnürt. „Wir wollten schon immer zusammen in einer Mannschaft spielen. Das war auch der Grund, warum ich aus Halberstadt hergekommen bin“, sagt der 18-Jährige und fügt verschmitzt hinzu: „Mich nennen viele Kevin de Bruyne, weil ich dem belgischen Fußballer etwas ähnlich sehe.“ Und wie schaut es mit Vorbildern aus?

Tom Hannawald hat sich da ganz klar festgelegt. Es ist Dortmunds Marco Reus. Yannick Hannawald hat eher etwas für Kylian Mbappé von Paris Saint-Germain übrig. Und selbst? „Ich habe schon öfters ein Spiel geschaut, als Yannick noch für Germania Halberstadt gespielt hat. Da fiel mir auf, dass er spielerisch besser geworden ist“, schaut der große Bruder auf die sportliche Entwicklung.

Dazu passt dann auch der Torerfolg von Yannick Hannawald im Pokalhalbfinale von Germania Halberstadt gegen den QSV, wo der Stürmer aus 20 Metern Entfernung das Leder oben ins Dreieck geschossen hat. Aber auch für die Grün-Weißen war der 18-Jährige erfolgreich. „Das Spiel gegen Langeln war gut. Dort haben wir noch nie gewonnen und Yannick hat sein erstes Tor für Rieder im Männerbereich erzielt“, so Tom Hannawald.

„Ich möchte im Männerbereich mal Meister mit Rieder werden. Wir sind eine gute Truppe.“

Tom Hannawald, Grün-Weiß Rieder

Beide zusammen auf dem Rasen für Grün-Weiß, das ist schon etwas Besonderes - auch für die Hannawalds. „Man versteht sich blind auf dem Feld und die Pässe kommen dahin, wo man sie hin haben will.“ Neckereien bleiben freilich nicht aus.

Dennoch: „Man will schon öfter den Bruder anspielen, weil ich Yannick auch mal auflegen will. Gegen Stahl Thale hat er mir aufgelegt. Das war mein erstes Saisontor“, so der 23-Jährige. Und wenn einer der beiden auf der Ersatzbank schmoren muss, ist klar: Bei einer möglichen Einwechslung wisse man, dass eine Verstärkung aufs Feld kommt.

Um sich leistungsmäßig zu pushen, verfolgen die beiden eine klare Linie: „Es kommen auch mal harsche Worte, aber keine Beleidigungen. Wir wollen uns untereinander helfen“, so Tom Hannawald über die Kommunikation untereinander. Und die beiden gehören nicht nur zur Familie Hannawald, sondern fühlen sich bei Grün-Weiß Rieder auch wie in einer großen Fußballerfamilie. (mz)