Freizeitangebot Bälle rollen auf neuem Platz des Klostercampings Thale
Betreiber haben ein Bolzfeld für die benachbarte Jugendscheune errichtet. Zuvor war Sport für die Kinder mit langen Wegen verbunden.

Thale/MZ - Endlich öfter Fußball spielen - das sei der große Wunsch der Kinder und Jugendlichen der Jugendscheune Wendhusen gewesen, erklärt Cornelia Braune.
Dem von einem dunkelgrün lackierten Metallzaun eingefassten Schotterfeld, das genau zu diesem Zweck angelegt worden ist, steht die Geschäftsführerin des Sozialzentrums Bode dabei direkt gegenüber, vor sich eine Schar von Mädchen und Jungen mit Bällen in den Händen und Vorfreude in den Augen. Klar, dass die jungen Thalenser den Bolzplatz am liebsten so bald wie möglich aktiv einweihen möchten - das sehen auch Braune und Bürgermeister Maik Zedschack (CDU) und fassen sich in ihren Grußworten kurz. Im Wesentlichen sind es Dankesworte, die sich an das Ehepaar Wilsdorf vom Klostercamping richten.
Seit Jahren auf der Suche nach einer geeigneten Sportstätte
Auf einem Areal des Campingplatzes nahe der Kreuzung Wendhusenstraße/Schänkeplatz, das derzeit neu gestaltet wird, ist der „Kicker-Käfig“ nämlich entstanden, auf Initiative der Wilsdorfs. „Das kam sehr schnell und überraschend“, berichtet Cornelia Braune, die für die Kinder der Jugendscheune schon länger auf der Suche nach einer geeigneten Sportstätte gewesen war. Als das Sozialzentrum 2005 die Trägerschaft der Jugendscheune übernommen habe, sei es noch möglich gewesen, auf deren Grundstück Fußball, Basketball und Volleyball zu spielen.
Im Lauf der Jahre sei diese Nutzung durch Pachtangelegenheiten allerdings immer weiter eingeschränkt worden. Braune und die Mitarbeiter der Jugendscheune sahen sich in der näheren Umgebung nach Alternativen um, sodass die Jugendlichen zeitweise im Sportpark von Stahl Thale und auf dem Bolzplatz des Jugendzentrums Sputnik spielen und trainieren konnten. „Aber da waren die Entfernungen einfach ziemlich weit“, nennt die Geschäftsführerin eines der größten Hindernisse, die der regelmäßigen sportlichen Betätigung im Weg standen. Die sei für Kinder jedoch unverzichtbar, und zudem wollten sich die Jugendlichen auf die Turniere vorbereiten, die das Sozialzentrum jährlich - außer in Corona-Zeiten - zwischen seinen Einrichtungen, zu denen auch der Jugendclub Weddersleben gehört, veranstaltet.

Dank des Engagements der Wilsdorfs, deren Campingplatz zu den direkten Nachbarn der Jugendscheune zählt und die eine Fläche nahe dem Eingang für den Bolzplatz zur Verfügung stellten, hat die Suche nun ein Ende. Dabei hätten die Bauarbeiten für das Sportfeld, auf dem die Kinder ab sofort nicht nur Fußball, sondern auch Basketball und - sobald ein Volleyballnetz eintrifft - zum Beispiel auch Federball spielen können, erst vor rund einem Monat begonnen.
Das Anbringen der hölzernen Torrahmen, bei denen er selbst mit Hand angelegt habe, sei der knifflige Part gewesen, schildert Burghardt Wilsdorf, hätten sich die Balken doch je nach Witterung leicht verzogen. Letztlich habe eine etwas versetzte Anbringung der Pfosten Abhilfe geschaffen, fügt der Platzbetreiber hinzu. Gemeinsam mit Cornelia Braune unterschrieb er am Freitag eine Nutzungsvereinbarung, dank der die Jugendscheune Wendhusen den Platz künftig immer montags bis samstags von 10 bis 12 Uhr und 15 bis 17 Uhr nutzen darf. Die Kinder müssen dabei eine erwachsene Begleitperson mitbringen.
Eine Trainingsstätte für Talente
Stadtoberhaupt Zedschack lobt das uneigennützige Engagement der Familie Wilsdorf, die das neue Spielfeld ohne Fördergeld finanziert habe. „Es ist ganz außergewöhnlich, was hier entstanden ist“, betont er und merkt mit einem Augenzwinkern an, dass die Ergebnisse der Nationalmannschaft zeigten, dass guter Nachwuchs gefragt sei. „Vielleicht beginnt auf diesem Bolzplatz ja die Karriere eines Talents, das später bei Stahl Thale oder dem 1. FC Magdeburg kickt.“ In jedem Fall zeige das Projekt, dass die Bemühungen der Stadtverwaltung für den Tourismus in der Stadt Früchte tragen und auch anderen Lebensbereichen zugutekommen würden. Dem pflichtet Cornelia Braune bei: „Tourismus und Jugendarbeit gehen in Thale Hand in Hand - toll!“, freut sie sich.