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Auslandsjahr in den USA Auslandsjahr in den USA für Schülerin aus Ballenstedt: Auf ins Abenteuer

Von Kerstin Beier 30.05.2017, 09:55
Lenya Ballhorn (rechts) im Gespräch mit Heike Brehmer.
Lenya Ballhorn (rechts) im Gespräch mit Heike Brehmer. Frank Gehrmann

Wieserode - „Ich habe mich extrem gefreut. Und Mama hat geweint.“ So beschreibt Lenya Ballhorn die Stimmung in der Familie, als die gute Nachricht eintraf: Mit Hilfe eines Stipendiums aus dem Parlamentarischen Patenschafts-Programm und des Amerikanischen Kongresses wird die 15-Jährige ein Schuljahr in den USA verbringen.

Lenya Ballhorn gehört zu den Aktiven am Gymnasium Ballenstedt

Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer (CDU), die junge Leute in jedem Jahr ermutigt, sich an dem Programm zu beteiligen, freut sich mit dem jungen Mädchen aus Wieserode. Die Schülerin am Gymnasium in Ballenstedt gehört zu den Aktiven in ihrer Schule und auch in der Gemeinde Wieserode.

Dort arbeitet sie im Kirchenkreis, bereitet junge Leute auf die Konfirmation vor und ist Mitorganisatorin von Gottesdiensten. Außerdem singt sie im Schulchor und ist „offen für alles“, wie sie sagt.

Schülerin hat ihre Schüchternheit abgelegt

Schon jetzt, nach dem Bewerbungs- und Auswahlverfahren, hat Heike Brehmer Veränderungen an der rotgelockten Schülerin bemerkt: „Vor einem Vierteljahr wirkte sie noch schüchtern“, sagt sie voller Bewunderung darüber, dass sich eine 15-Jährige ein ganzes Jahr allein im Ausland zutraut.

Inzwischen habe sie an Selbstbewusstsein gewonnen, sei noch offener geworden. Die Wahl zwischen den Bewerbern sei ihr wie immer sehr schwer gefallen. „Letztlich hat mir Lenyas Bewerbung aber am besten gefallen.“

Bei der Auswahl der Bewerber geht es vor allem um Persönlichkeit, um Eigenschaften wie Teamfähigkeit und Toleranz.

Attribute, die Lenya so weit weg von zu Hause sicher helfen werden, sich zurecht zu finden und neue Freunde zu gewinnen.

Die Entscheidung, sich für das Austauschjahr zu bewerben, sei ihr nicht wirklich schwer gefallen. „Ich habe mit vielen Ehemaligen gesprochen“, erzählt sie, freut sich auf viele neue Eindrücke, Erfahrungen und Begegnungen. Dass sie nach dem Jahr vermutlich fast perfekt Englisch sprechen kann, sei ein angenehmer und nützlicher Nebeneffekt.

Lenya hat die Bewerbung „durchgezogen“

Diese Motivation kann auch Mutter Ellen nachvollziehen. Sie habe den Wunsch ihrer älteren Tochter anfangs gar nicht so ernst genommen. Dann aber nicht schlecht gestaunt, welchen Eifer Lenya an den Tag legte, um die Bewerbung durchzuziehen. „Ich hoffe, dass sie ein tolles Jahr haben wird.“

Und der Trennungsschmerz?

Den stelle sie im Interesse ihres Kindes erst einmal hinten an. Und außerdem gebe es ja moderne Technik wie Skype und Kurznachrichtendienste, die den Abstand etwas verkürzen.

Auch ohne das Stipendium hätte sie alles daran gesetzt, ihrem Kind das Auslandsjahr zu ermöglichen. „Aber wahrscheinlich hätte ich mich damit verschuldet“, lacht Ellen Ballhorn.

Wann sie starten kann ins große Abenteuer, weiß Lenya noch nicht. Auf jeden Fall wird der Flieger in Richtung USA zwischen Ende Juli und Anfang September abheben. Auch welcher Bundesstaat am Ende das Ziel sein wird, ist noch nicht bekannt. „Gastgeschwister wären schon cool“, sagt sie, die selbst eine jüngere Schwester hat. „Aber ich bin offen für alles. Wie es kommt, ist es okay.“ (mz)