69 Kilometer: 69 Kilometer von Stiege bis Quedlinburg: Walter Büchner markiert die Strecke für den Ottonenlauf am Samstag

Hoym - Zum elften Mal wird am Samstag auf dem Selketalstieg zwischen Stiege und Quedlinburg der Ottonenlauf durchgeführt. 69 Kilometer lang ist der Supermarathon nach Quedlinburg. Die Läufer können aber auch den 45 Kilometer langen Marathon ab Alexisbad oder den Halbmarathon (26 km) von Meisdorf nach Quedlinburg wählen. Aus ganz Deutschland und den Nachbarländern kommen die Sportler. Es ist ein „Lauf von Läufern für Läufer“.

Einer der Langstreckler, die sich um einen der schönsten Landschaftsläufe der Region kümmern, ist Walter Büchner. Der 72-Jährige, der einst bei den Nachterstedter Radsportlern organisiert war und viele Radrennen fuhr, hat fast 35 Jahre viele Läufe genossen.

Vor zehn Jahren wollte er mit anpacken und die andere Seite kennenlernen. „Langstreckenlauf ist so einfach. Man muss es nur machen.“ Jetzt will aber die Hüfte nicht mehr. Doch Büchner bleibt beim Org-Team. Er markiert die Strecke. Am Montag war er mit 30 Flaschen Signalspray unterwegs. An jedem Abzweig müssen Pfeile auf den Boden.

Mit dem Rad ist er von Quedlinburg nach Stiege gefahren und dann die Laufstrecke zurück. Für die letzten Kilometer zwischen Bad Suderode und Quedlinburg nimmt er Kalk. Vor ein paar Jahren hatte der Verein die Signalfarbe mit Verdünnung und Drahtbürste von den Wegen wieder entfernen müssen.

Dabei hatten Büchners Sprüche wie „Sechs Kilometer - Reißt Euch zusammen“ kurz vor dem Ziel stets motiviert. „Wenn nach 60 Kilometern da steht, es ist nicht Schwäche, es ist nur Faulheit, dann muntert das auf“, denkt er.

Am Freitag will Büchner die Strecke zwischen Stiege und Alexisbad noch einmal abfahren. Falls durch Forstfahrzeuge oder Regen Pfeile verschwunden sind, werden sie erneuert. Am Sonnabend früh ist Büchner um sieben Uhr am Start in Stiege dabei und lädt das Gepäck der Läufer in einen Transporter.

Damit fährt er nach Alexisbad, wo ein andere Helfer das Gepäck übernimmt und Büchner mit dem Rad die Markierungen bis Quedlinburg weiter kontrolliert. Einmal seien Pfeile mutwillig verändert worden, berichtet Büchner. Zuletzt hatte der Lauf um die 300 Teilnehmer. Jedes Jahr gibt es in Deutschland 300 Marathonläufe. Der Termin am ersten August-Wochenende war noch nicht so stark belegt, ist aber aufgrund der Ferien und sommerlichen Temperaturen nicht optimal, weiß Büchner.

Doch weil überwiegend unter schattigen Bäumen an der Selke gelaufen wird, sind nur die letzten Kilometer in der Sonne zu meistern. Büchner findet, dass es doppelt so viele Läufer werden könnten. Er wünscht sich, dass jeder, der laufen kann, mitmacht und Freunde mitbringt.

››Mehr zum Lauf und Startzeiten unter www.ottonenlauf.info.

(mz)