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Landkreis Harz Landkreis Harz: Ehepaar starb durch einen Unfall

Von Katrin Löwe 14.04.2008, 14:14
Das Ortseingangsschild von Westerhausen. Das in ihrem Haus in Westerhausen tot aufgefundene Ehepaar hat nach ersten Ermittlungen der Polizei Selbstmord begangen. (Foto: ddp) (Foto: ddp)
Das Ortseingangsschild von Westerhausen. Das in ihrem Haus in Westerhausen tot aufgefundene Ehepaar hat nach ersten Ermittlungen der Polizei Selbstmord begangen. (Foto: ddp) (Foto: ddp) ddp

Westerhausen/MZ. - Sowohl die Eltern als auch dievier Kinder im Alter zwischen acht und 13Jahren erlitten eine durch eine Heizung "MarkeEigenbau" verursachte Kohlenmonoxid-Vergiftung.

Das farb- und geruchlose Gas sei zunächstaus dem Heizungsraum in das nur durch eineLeichtbaudecke getrennte, direkt darüberliegende Schlafzimmer der Eltern gedrungenund habe die tödliche Vergiftung der Erwachsenenausgelöst, teilten die Ermittler am Montag mit.Anderes Gift könne inzwischen ausgeschlossenwerden. Eine sichergestellte Flasche Apfelschorlesei ergebnislos untersucht worden. "Es gabauch keine anderen Rauschmittel oder Medikamente",so Chefermittler Frank Götze. Mehrere Tagelang waren die Ermittler trotz fehlenden Abschiedsbriefesvon einem Suizid der Eltern ausgegangen. Eshabe an den Leichen keines der typischen äußerenAnzeichen für Kohlenmonoxidvergiftung gegeben,so Götze. Statt dessen die Aussage der Kindergegenüber Ärzten, Apfelschorle getrunken zuhaben, bevor ihnen schlecht wurde. Man habestets nur einen vorläufigen Ermittlungsstandbekannt gegeben, so Götze.

Inzwischen stehe fest, dass es im Hausvon Familie G. "schon länger Heizungsproblemegab". Neben einem nicht genehmigten Kohleofenim ersten Obergeschoss fanden die Ermittlereine von Heiko G. offensichtlich selbst imMärz von Öl auf Propangas umgestellte undebenfalls ungenehmigte Heizungsanlage, dievermutlich am Unglückswochenende in Betriebgenommen wurde. In dem Heizungsraum habe esweder einen Abzug nach außen noch eine Sauerstoffzufuhrgegeben, so Götze. Dass G. die Heizung bewusstfür einen Suizid manipulierte, werde ausgeschlossen.

Die vier zunächst in Halle und Quedlinburgbehandelten Kinder liegen inzwischen alleim Klinikum Quedlinburg und sind über denTod ihrer Eltern informiert. Es werde allesdafür getan, sie künftig gemeinsam unterzubringen,so Jugendamtsleiterin Carmen Werner. Wo, dassei noch nicht geklärt. Die Gemeinde Westerhausenhat ein Spendenkonto für sie eingerichtet.

Spenden: Gemeinde Westerhausen, Harzsparkasse,BLZ 81052000,Konto-Nr: 369801750, Stichwort "4 Geschwister"