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Volleyball-2. Bundesliga Volleyball-2. Bundesliga: Ein dankbarer Gegner für den VC

Von christian kattner 23.09.2014, 09:17
Chris Warsawski (Nr. 13) machte im Auftaktspiel gegen Kiel eine gute Figur.
Chris Warsawski (Nr. 13) machte im Auftaktspiel gegen Kiel eine gute Figur. Hartmut Bösener Lizenz

sandersdorf/MZ - Georg Grozer hatte gerade in Kattowitz einen wichtigen Punkt für sein Team gemacht. Zeitgleich brachte Christopher Harpke die Zuschauer in der Zuschauer mit einem krachenden Aufschlag in der Sandersdorfer Ballsporthalle zum Jubeln. Während die deutsche Volleyball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Polen gerade ein Stück Geschichte schrieb und zum ersten Mal seit 44 Jahren eine Medaille gewinnen konnte, absolvierte der VC Bitterfeld-Wolfen gerade seinen Saisonauftakt in der 2. Bundesliga. Ohne große Aufregung wurde die Aufgabe gegen die Eagles aus Kiel locker mit 3:0 gemeistert. Ein dankbarer Gegner, weil problemlos zu bezwingen. „Gut, dass wir zu diesem Zeitpunkt gegen sie gespielt haben“, sagte VC-Trainer Ingo Häntschel, „der Sieg geht natürlich vollkommen in Ordnung.“

Wenn es am Saisonauftakt des VC Bitterfeld-Wolfen etwas zu kritisieren gab, dann die Tatsache, dass parallel zu dieser Partie in Sandersdorf eben auch das Spiel um den dritten Platz der Weltmeisterschaft lief. 250 Zuschauer hier, 12000 in Kattowitz. Zum Glück gab es aber eine gut funktionierende Internetleitung, die Michael Eisel anzapfen konnte. Der Präsident des VC Bitterfeld-Wolfen war natürlich am Spiel seiner eigenen Mannschaft interessiert, da die aber sehr souverän auftrat, konnte Eisel immer wieder auf sein Smartphone schauen und das Spiel der deutschen Nationalmannschaft verfolgen. „Bei der Goldmedaille der DDR habe ich noch gar kein Volleyball gespielt“, sagte er, „Bronze wäre jetzt großartig.“

Warsawski glänzt

Aber natürlich auch ein Auftaktsieg des VC. Während die deutsche Mannschaft im ersten Satz gegen Frankreich immer knapp in Führung lag, machte es das Team aus Bitterfeld-Wolfen etwas deutlicher. „Unsere Aufschläge kommen gut und das Blockspiel ist sehr gut“, sagte Eisel zur Leistung des eigenen Teams. Mitte des Satzes war der Vorsprung von 16:12 komfortabel und sollte bis zum Spiel nicht mehr hergegeben werden. Besonders auffällig auf Seiten der Gastgeber spielte Chris Warsawski. Der Neuzugang vom CV Mitteldeutschland sprach nach dem Spiel davon, dass er bei der Anreise zum Spiel ganz schön nervös gewesen sei. „Ich gehörte beim CVM zwar zum Erstligakader und habe dort trainiert, gespielt habe ich aber mit der zweiten Mannschaft in der Regionalliga“, so der 22-Jährige.

Bronze für Deutschland

Von Nervosität war bei seinen Angriffsschlägen allerdings wenig zu sehen. Konzentriert gingen er und seine Teamkollegen zu Werke. Nachdem der erste Satz mit 25:19 gewonnen wurde, ging der zweite Durchgang mit 25:15 noch deutlicher an den VC. In der zehnminütigen Pause machte in der Halle auch der Nachricht der 2:0-Führung des deutschen Nationalteams gegen Frankreich die Runde. Ein Satz fehlte beiden Mannschaften also noch zum Sieg. Und der VC Bitterfeld-Wolfen hatte es plötzlich eilig. Christopher Harpkes krachender Aufschlag sorgte für einen komfortablen 15:4-Vorsprung. In der kurz darauf folgenden technischen Auszeit gab es dann erneut Jubel: Deutschland hatte gerade die Bronzemedaille gewonnen. Für Chris Warsawski schien der Spieltag eigentlich schon beendet, mit dem sicheren Vorsprung im Rücken wechselte Ingo Häntschel munter durch. „Als ich dann aber noch einmal auf die Anzeigetafel geschaut habe, war es wieder knapp“, so Warsawski, „es ist aber normal, dass die Konzentration etwas nachlässt.“

Damit es nicht in einen weiteren Satz geht, musste Warsawski noch einmal auf das Feld. Mit Erfolg. Der VC Bitterfeld-Wolfen gewann den dritten Satz mit 25:22 und damit das Spiel.

Und weil die Kieler ein wirklich dankbarer Gegner waren, zollte Gästetrainer Ali Hobst dem VC Bitterfeld-Wolfen auch großen Respekt: „Es war ein verdienter Sieg, Bitterfeld-Wolfen hat sich im Vergleich zur vergangenen Saison sehr verbessert.“ Das muss das Team von Ingo Häntschel in den kommenden Wochen gegen die nächsten Gegner bestätigen.