Sportschießen-2. Bundesliga Sportschießen-2. Bundesliga: SV Gölzau hat Erfolg auf der ganzen Linie

Weissandt-Gölzau/MZ - In den letzten Monaten liefen Gespräche mit Fritz Naumann immer auf das eine hinaus: Die Aufstiegsrelegation, die am 2. Februar 2014 in Hannover stattfindet. Das war vor der Saison, also bevor der erste Schuss den Lauf der Luftgewehre verließ, so. Dass war vor jedem und nach jedem Wettkampf so. Die Botschaft war klar: Die Erfolge sind schön und gut, aber was zählt ist der Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Zweimal in Folge Platz eins
Fritz Naumann hat auch am Montag zunächst über den kommenden, für ihn und den Verein so wichtigen Wettkampf Anfang Februar gesprochen. Erst danach ging er auf die Leistungen der Schützinnen und Schützen am letzten Wettkampftag der 2. Bundesliga Ost ein.
Der SV Gölzau hat im zweiten Jahr nacheinander die Staffel gewonnen. Sieben Wettkämpfe wurden bestritten, sieben Mal ging das Gölzauer Team als Sieger vom Schießstand, bei 30:5 Einzelpunkten. Vor dem Wettkampf am Sonntag in Frankfurt/Oder war die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation noch nicht zu einhundert Prozent sicher. Es war aber nur eine Pflichtaufgabe, die es zu erfüllen galt. Der 5:0-Erfolg gegen die heimische Schützengilde Frankfurt/Oder brachte Gewissheit, das 4:1 gegen Deutschenbora war dann die Zugabe. „Dieser erste Platz ist höher zu bewerten, als der letztes Jahr“, lobte Fritz Naumann, „weil in diesem Jahr mit der Giebichensteiner Schützengilde Halle ein starker Konkurrent dabei war, der letztes Jahr noch in der 1. Bundesliga geschossen hat.“
Es ist auch typisch für den Vereinsmensch Fritz Naumann, nicht nur über den Erfolg der ersten Mannschaft zu sprechen. Ein ebenso beliebtes Thema ist der eigene Nachwuchs. Der ist ihm mindestens genauso wichtig, weil er ein direktes Argument für die leistungssportlichen Ambitionen des SV Gölzau ist. Auch das zweite Team hat im zweiten Jahr in Folge seine Liga gewonnen, die Verbandsliga Sachsen-Anhalt. Wie die erste Mannschaft ebenfalls mit 14:0 Punkten. Und das bringt Fritz Naumann dann doch etwas ins Schwärmen: „Dass wir zwei Jahre in Folge beide Ligen gewonnen haben, ist herausragend.“
Und dass die zweite Mannschaft als Sprungbrett für die erste Mannschaft gelten wird, scheint bei den Leistungen der Schützinnen und Schützen des Verbandsligateams nicht nur ein hohler Spruch. Die erst 15-jährige Natalie Pfeiffer schoss am letzten Wettkampftag persönliche Wettkampf-Bestleistung mit 393 Ringen. Die 16-jährige Isa Yasu Weinberg kam auf 387 Ringe. Florian Wenzel (383), Christian Eckner (380) und Dagmar Linde (379) rundeten das gute Mannschaftergebnis ab.
Zielrichtung: Doppelter Aufstieg
„Das, was die zweite Mannschaft leistet, ist gutes Zweitliga-Niveau“, sagt Fritz Naumann. Und so formuliert er die Zielrichtung des Vereins klar: „Wir wollen mit der ersten Mannschaft in der 1. Bundesliga schießen und mit der zweiten Mannschaft in der 2. Bundesliga.“
Das Reglement will es aber so, dass die zweite Mannschaft erst einmal zum Zuschauen verdammt ist. Denn: Die zweite Mannschaft darf ihr Relegationsrecht für das Aufstiegsturnier im März erst wahrnehmen, wenn die erste Mannschaft zuvor aufgestiegen ist. Zwei Mannschaften von einem Verein in einer Liga sind nicht zulässig. Deshalb ist der Aufstieg in die 1. Bundesliga gerade für die Weiterentwicklung der jungen Schützinnen und Schützen der zweiten Mannschaft so wichtig. In der 2. Bundesliga wäre für den Nachwuchs die Konkurrenzsituation eine ganz andere.
Fritz Naumann ist guter Dinge, dass sich das Szenario aus dem letzten Jahr, wo die zweite Mannschaft nicht aufsteigen konnte, weil die erste Mannschaft in der Aufstiegsrelegation für Liga eins scheiterte, nicht wiederholt. „Wir haben am letzten Wettkampftag acht von zehn Schussleistungen von 390 oder mehr Ringen gehabt. Da ist unsere Leistungsgrenze aber noch nicht erreicht“, so Naumann. Es sei wichtig, dass der SV Gölzau in gut eineinhalb Wochen mit der bestmöglichen Mannschaft an den Start gehen kann. Dazu zählt auch oder vor allem Illia Charheika. Der Olympiateilnehmer von London 2012 schoss im Dezember erstmals für den SV Gölzau - und stellte den Standrekord gleich zweimal ein (jeweils 399 Ringe).
Derzeit gibt es aber noch Probleme mit dem Visa für den Weißrussen. „Es wäre wichtig für uns, wenn er dabei wäre“, sagt Fritz Naumann: „Aber unsere Mannschaft wäre auch ohne ihn stark genug, den Aufstieg zu schaffen.“
