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Rot-Weiß Thalheim Rot-Weiß Thalheim: Das erste Mal gegen SG Reppichau

Von Nadja Reichert 26.08.2016, 09:06
Für Johannes Becher (r.) und Rot-Weiß Thalheim gibt es ein Wiedersehen mit der SG Reppichau.
Für Johannes Becher (r.) und Rot-Weiß Thalheim gibt es ein Wiedersehen mit der SG Reppichau. Bösener

Reppichau/Thalheim - Irgendwie ist es schon fast ein bisschen kurios. Der einzige Spieler, der das verbindende Glied zwischen der SG Rot-Weiß Thalheim und der SG Reppichau ist, wird am Sonnabend bei der Landesliga-Partie der beiden Teams entweder gar nicht mitspielen - oder wahrscheinlich nur auf der Bank sitzen.

Nico Czychi wechselte zur neuen Saison von der SG Rot-Weiß nach Reppichau. Spielberechtigt ist der 19-Jährige sowohl für die erste als auch die zweite Mannschaft. Aber wie das eben so ist, mit den jungen Spielern: Sie sollen erst einmal Spielpraxis im Männerbereich sammeln.

Immerhin ist die körperliche Anforderung doch eine ganz andere. So sieht das auch Sven Schreiter, Trainer der SG Reppichau. Sicher, er könnte Nico Czychi mitnehmen. Aber „was nützt es so einem jungen Spieler, wenn er entweder auf der Bank sitzt oder nur fünf Minuten spielt“, sagt der Reppichauer Coach, „viel wichtiger ist doch für seine Entwicklung, neunzig Minuten durchzuspielen.“

Also wird Nico Czychi wohl eher in der Reserve eingesetzt werden. Aber wer weiß. „Eventuell nehme ich ihn doch mit, fleißig genug trainiert er ja“, lässt sich Sven Schreiter eine Option offen. Das Derby beginnt um 15.30 Uhr. Zuvor schaut die MZ auf das, was beide Mannschaften vereint - und trennt.

Die Trainer

Der größte Unterschied zwischen Thalheim und Reppichau ist sicherlich der Coach an der Seitenlinie. Während Sven Schreiter bereits seit fünf Jahren nicht mehr als Spieler auf dem Feld aktiv ist, wirbelt Thomas Sawetzki in beiden Bereichen. Für den Reppichauer Coach ist das kein Konzept.

„Wenn ich Trainer bin, bin ich Trainer“, sagt der 43-Jährige, „ich finde als reiner Coach kann man mehr aus seiner Mannschaft herauskitzeln.“ Dennoch erkennt er die Doppelbelastung seines Kollegen an. „Thomas Sawetzki ist sehr temperamentvoll, egal, wo er steht. Das finde ich gut.“

Sawetzki selbst sieht in seiner Position als Spielertrainer sowohl Vor- als auch Nachteile. „Wenn man auf dem Feld steht, kann man natürlich leichter auf die Spieler und das Geschehen Einfluss nehmen“, sagt der 35-Jährige.

„Beispielsweise kann ich bei einem Standard zu einem Spieler gehen und ihm Anweisungen geben. Die Nähe ist einfach da.“ Auf der anderen Seite weiß Sawetzki auch, dass man natürlich vom Spielfeldrand aus einen besseren Überblick hat und „emotional auch nicht so sehr involviert ist.“

Die Historie

Beide Teams sind sich relativ unbekannt, denn in einem Punktspiel sind sie sich bisher noch nicht begegnet. Das letzte Zusammentreffen fand in der Vorbereitung auf die Saison 2012/13 statt. Damals war die SG Rot-Weiß, bereits Mannschaft in der Landesliga Süd, zu Gast bei der SG Reppichau (Landesklasse 5) und gewann mit 3:0.

Die Tore erzielten Steffen Grosche, Tim Jonietz und Ron Peters. Von diesem Schützentrio ist inzwischen nur noch Tim Jonietz übrig geblieben. In dieser Saison treffen beide nun gleich zweimal aufeinander.

Der Kader

Blickt man sich den Altersdurchschnitt an, denn nehmen sich beide Mannschaften nicht viel. Reppichaus Durchschnittsalter liegt bei 27, Thalheims bei 25 Jahren. Auch was die Altersspannen zwischen einzelnen Spielern im Kader betrifft, gleichen sich die Mannschaften.

So sind Reppichaus Kapitän Stephan Schulze (34) und Thalheims Spielertrainer Thomas Sawetzki (35) fast doppelt so alt wie die „Küken“ im Kader. In Reppichau sind das Hannes Beier und Nico Czychi (beide 19), in Thalheim Neuzugang Eric Ellert (18). Apropos Neuzugänge: Hier haben die Thalheimer die Nase ein klein wenig vorn.

Acht neue Spieler wurden verpflichtet, bei der SGR waren es nur sechs. Allerdings ist der Kader von Sven Schreiter noch größtenteils zusammengeblieben. Nur zwei Abgänge waren zu verzeichnen. Die SG Rot-Weiß musste dagegen gleich fünf Spieler ziehen lassen.

Die Reserve der SG Union Sandersdorf empfängt am Sonnabend ab 15 Uhr den SV Eintracht Lüttchendorf. Es ist für die Sandersdorfer bereits das zweite Heimspiel in Folge.

Die vergangene Saison beendeten beide Teams nah an einem Abstiegsplatz. In die neue Serie ist die Eintracht mit einem 3:1-Erfolg gegen den SV Braunsbedra gestartet. Sandersdorf kam im ersten Punktspiel auf ein 1:1-Remis gegen den 1. FC Zeitz. (mz/nc)

Die Zuschauer

„Wir haben unser erstes Punktspiel verloren“, so Thomas Sawetzki, „daher wollen wir natürlich im Heimspiel die ersten Zähler holen. Aber gegen Reppichau wird das schwer, vor allem defensiv steht der Gegner gut.“ Da muss die SG Rot-Weiß also jede sich bietende Chance nutzen.

Aber Thalheim hat Heimvorteil und hofft daher auch auf die Unterstützung seiner Anhänger. „Allerdings hätten wir gern Freitagabend gespielt“, sagt der Spielertrainer, „da wären dann doch noch mal ein paar mehr Zuschauer gekommen.“ Auch Sven Schreiter hätte lieber am Freitag gespielt, auch aufgrund der Temperaturen. „Bei diesem Wetter geht der eine oder andere sicher lieber schwimmen als zum Fußball.“

Dennoch sind beide Vereine stolz auf ihre Fankultur. „Beim ersten Punktspiel in Reppichau waren über 200 Zuschauer anwesend“, weiß Sawetzki. „Ich denke, die Reppichauer werden einige ihrer Fans mitbringen.“

Wird es also am Sonnabend in Thalheim einen Hexenkessel geben? Immerhin ist auch die SG Rot-Weiß dafür bekannt, ein volles Stadion zu haben. Beim ersten Heimspiel der vergangenen Saison kamen beispielsweise 321 Zuschauer. „Wir haben generell eine gute Fankultur“, sagt Sawetzki. „Alles hat auch einen sehr familiären Charakter. Einige Spieler bringen manchmal sogar ihre Kinder mit.“

In Reppichau ist das ähnlich. „Für so ein kleines Dorf wie Reppichau mit gut 500 Einwohnern haben wir schon viele Zuschauer“, sagt Sven Schreiter. „Wenn 250 Leute auf dem Platz sind, ist ja schon das halbe Dorf anwesend.“ Mit dem Hexenkessel rechnen aber weder Sawetzki noch Schreiter - die Hitze käme dann maximal von oben. (mz)