Olympia: Olympia: Monte Bellini muss zu Hause bleiben

Prussendorf/MZ. - "Er hat hohes Fieber, die Blutwerte sind schlecht", sagt Susanne Strübel, Sprecherin des Ludger Beerbaum Stables in Riesenbeck (NRW), wo der Hengst aus dem sachsen-anhaltischen Landgestüt Prussendorf im Stall steht. "Am Mittwoch war er noch ganz ok, dann wollte er plötzlich nicht mehr trinken, nicht mehr fressen. Wir haben ihn sofort in die Pferdeklinik nach Telgte gebracht. Dort wird er noch per Tropf versorgt. Zum Glück deutet alles darauf hin, dass er jetzt aber übern Berg ist."

Getrübt ist die Stimmung natürlich auch in Prussendorf. "Wir sind alle traurig", sagt Landstallmeister Siegmund Hinsche. "Olympia - das kommt ja nicht alle Tage vor." Für Hintsche gilt aber das Prinzip "Kopf hoch": "Es hätten viel schlimmere Sachen passiert sein können."

Für Philipp Weishaupt ist das aber das Schlimmste, was er sich derzeit vorstellen kann. "Eine Horrormeldung", sagt der Reiter von Monte Bellini, der am Freitag 27 Jahre alt geworden ist und zum ersten Mal bei Olympia starten sollte. "Ich habe mich auf meinen Start mit Monte Bellini gefreut. Aber die Gesundheit des Pferdes geht jetzt vor." Weishaupt und Monte Bellini sind seit sechs Jahren ein Team.

Jetzt, so Strübel, müsse das Tier erstmal genesen, dann müsse man herausfinden, wo der Infekt herkam und dann ganz langsam wieder mit dem Training beginnen. Die Arbeit mehrerer Wochen allerdings ist erstmal dahin, schließlich waren der Hengst und sein Reiter sportlich gerade jetzt in Top-Form. Strübel macht wie auch Hintsche Hoffnungen: Wenn das Tier wieder belastbar ist, gehe der Aufbau schnell. "Monte Bellini ist ein sonst gesundes, muskulöses Pferd", sagt die Pferde-Expertin. "Und: mit großem Abstand das schönste Pferd im Stall."

Und das will was heißen: Immerhin teilt der Hengst aus Prussendorf sich diesen Stall in Riesenbeck mit weiteren 89 Pferden. Es gebe da schon Olympiasieger unter ihnen und sehr hoffnungsvolle Nachwuchstalente, so Stübel, aber bei Monte Bellini komme das eine und das andere sowie sein besonderes Wesen zusammen.