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Niederlage der BSW Sixers Niederlage der BSW Sixers: Trainer verlässt vorzeitig die Halle

Von Daniel George 07.11.2014, 22:14
Letzte Worte zum Schiedsrichter: Sixers-Coach Tino Stumpf kurz vor dem Verlassen der Ballsporthalle.
Letzte Worte zum Schiedsrichter: Sixers-Coach Tino Stumpf kurz vor dem Verlassen der Ballsporthalle. René Fox Lizenz

Sandersdorf - Nachdem sich Tino Stumpf sein Taktikbrett geschnappt und die Anzugjacke übergestreift hatte, marschierte der Trainer der BSW Sixers schnurstracks vom Parkett. Einen kurzen Stopp legte er allerdings noch ein. Vor der Bank des SC Rist Wedel wechselte er am späten Freitagabend ein paar Worte mit Gästecoach Michael Claxton und klopfte seinem Kollegen zum Abschied anerkennend auf die Schulter. Etwa 30 Sekunden waren noch zu spielen. Stumpf aber musste die Halle bereits verlassen.

Anständiges Debüt von Voigtmann

Dass seine Mannschaft verlieren würde, war dem Sixers-Trainer zu diesem Zeitpunkt bereits klar. Letztendlich stand in der heimischen Ballsporthalle eine 72:86-Niederlage auf der Anzeigetafel, die dritte Pleite in Folge. Stumpf hatte sich zuvor beim Unparteiischen beschwert. Erst einmal, dann ein zweites Mal. Beide Male hagelte es ein Technisches Foul. Bei zwei Bestrafungen dieser Art muss ein Basketballtrainer den Halleninnenraum verlassen. „Das zweite war mir am Ende egal“, gab Tino Stumpf nach dem Schlusspfiff zu Protokoll. „Für die Spieler war es einfach sehr schwer, sich auf die Linie der Schiedsrichter einzustellen“, meinte der Coach.

Sein Gegenüber Michael Claxton strahlte angesichts des sechsten Saisonsieges seiner Mannschaft, die damit weiterhin auf Platz eins der Nordstaffel thront, zwar über beide Ohren, fand im Moment des Triumphs dennoch tröstende Worte für seinen Trainerkollegen: „Ich kann wirklich mit ihm fühlen. Die Schiedsrichter pfeifen in dieser Liga sehr unkonstant. Aber es ist auch ein harter Job - ich würde ihn nicht machen wollen.“

Die dritte Sixers-Niederlage in Serie aber allein auf die fehlende Linie der Unparteiischen zu schieben, wäre zu einfach - meinte auch Stumpf: „Wir spielen im Moment einfach nicht gut genug, um so einen Gegner zu Fall zu bringen“, sagte der Sixers-Coach, dessen Mannschaft nach den ersten zehn Minuten der Partie mit einem Zähler hinten lag (18:19). Die Partie war eine schnelle. Rist Wedel, angeführt vom quirligen und unglaublich ballsicheren Aufbauspieler Diante Watkins, mit 28 Punkten bester Werfer des Spiels, spielte rasant. Die BSW Sixers versuchten, das Tempo mitzugehen, präsentierte sich in der Offensive aber oft zu einfallslos. Bis zum Halbzeitpfiff hatten die Gäste ihren Vorsprung auf elf Punkte erhöht (41:30).

„Wir haben offensiv zu wenig Aggressivität an den Tag gelegt“, analysierte Neuzugang Georg Voigtmann, der seit Montag zum Kader gehört, seine erste Partie im Sixers-Trikot, „unsere Läufe waren einfach nicht lang genug. Da ist es dann schwierig, so ein Spiel noch zu drehen.“ Der 2,13 Meter große Flügelspieler sammelte sechs Punkte und vier Rebounds in knapp 14 Minuten Spielzeit, zeigte ein anständiges Debüt. Centerspieler Nate Gerwig spielte gewohnt körperbetont, kam auf zehn Punkte und neun Rebounds. Georg Dölle wirkte im zweiten Spiel nach seiner Verletzungspause übermotiviert, konnte nicht helfen.

Starke Dreieiquote des Gegners

„Ein Schlüssel zum Sieg war, dass wir die Nummer 13 aus dem Spiel genommen haben“, meinte Gästecoach Michael Claxton. Die Nummer 13, das war Flügelspieler Phillip Daubner, der nur vier Punkte erzielte, weil ihn die Verteidigung des Tabellenführers nicht zur Entfaltung kommen ließ.

Wirklich spannend wurde es in der Schlussphase nicht mehr. Auch, weil Rist Wedel durchgehend stark aus der Distanz traf. „Irgendwie“, meinte Coach Stumpf, „ist bei uns gerade der Wurm drin.“ (mz)