Leichtathletik Leichtathletik: Bei der Mitgliederzahl herrscht Konstanz
BITTERFELD/MZ. - Steffen Herrmann muss nicht lange überlegen. "Die hochwertigste Veranstaltung ist das Schülersportfest Anfang Juli", legt sich der Vorsitzende des Kreisfachverbandes Leichtathletik schnell fest, "da hatten wir in den vergangenen Jahren immer über 200 Teilnehmer. Das wollen wir auch diesmal wieder erreichen." Die landesoffene Veranstaltung in Bitterfeld hat sich mittlerweile fest im Terminkalender der Verbände und Vereine in Sachsen-Anhalt etabliert. Natürlich auch bei denen in Anhalt-Bitterfeld.
Zu wenig Trainer
Neun Leichtathletikabteilungen gibt es im gesamten Landkreis, knapp 300 Mitglieder sind angemeldet. Eine Zahl, die sich in den vergangenen Jahren stabilisiert hat, die aber durchaus auch wieder größer werden kann. Wie andere Sportarten, hat auch die Leichtathletik mit dem Problem des fehlenden Nachwuchses zu kämpfen. "Wir würden auch gerne an die Schulen gehen und dort für unseren Sport werben", so Herrmann, "aber wir haben leider nicht genügend Trainer. Und die wenigen, die wir haben, können vormittags nicht in die Schulen." Dabei sei die Leichtathletik aufgrund ihrer Vielseitigkeit durchaus für eine breite Masse geeignet. "Irgendetwas findet sich in der Leichtathletik immer", weiß auch der KFV-Vorsitzende. Wenn es eben nicht die Laufdisziplinen sind, dann gibt es Sprung- oder Wurfdisziplinen.
Doch zum Glück für den Kreisfachverband wird bereits im Schulsport viel Leichtathletik betrieben, stehen Hoch-, Weitsprung oder Laufen im Lehrplan der Unterrichtsstunden. Und so nehmen auch regelmäßig Schüler an den unterschiedlichen Wettbewerben eines Kalenderjahres teil. "Dort sprechen wir die Kinder dann auch an, ob sie nicht gerne einem Verein beitreten möchten."
Talent ist schließlich die eine, die Förderung dessen die andere Sache. Und für die sind die Vereine im Landkreis zuständig und können dort auch regelmäßig auf sich aufmerksam machen. So tauchten in der abgelaufenen Hallensaison immer wieder Namen von Nachwuchssportlern aus Anhalt-Bitterfeld bei der Vergabe von Medaillen bei Wettkämpfen auf. "In Sandersdorf ist Paul Rudnik ein großes Talent, er ist in seiner Altersklasse in der oberen Spitze von Sachsen-Anhalt", so Herrmann. Das stellte der Nachwuchsathlet der SG Union am vergangenen Wochenende unter Beweis. Bei der Hallenlandesmeisterschaft in Magdeburg holte er sich über 60 m Hürden und im Weitsprung die Titel. "Er hat durchaus das Talent, an die Sportschule zu gehen", glaubt Steffen Herrmann.
Damit ist er allerdings nicht der Einzige. Mit Nils Barabas vom Köthener SV könnte ein weiterer Sportler aus Anhalt-Bitterfeld den Sprung schaffen. "Er nimmt eine gute Entwicklung", hat auch Mario Barabas, dessen Vater und Abteilungsleiter des Vereins, verfolgt, "aber man muss erst einmal abwarten, in welche Richtung es geht." Eines ist dabei klar: "Wenn man im Leistungssport etwas erreichen möchte, muss man an die Sportschule", weiß Steffen Herrmann aus Erfahrung. Er selber ist Trainer bei der SG Chemie Bitterfeld und hat dort Talente wie Kevin Manz oder Susen Küster an die Sportschule gehen sehen. Beide haben dort den nächsten Schritt in ihrer sportlichen Entwicklung machen können. Das wollen natürlich auch die Sandersdorferin Alexandra Schmidt und der Kleinpaschlebener Philipp Schütze an der Sportschule in Halle.
Ausgewogenes Verhältnis
Doch diese Sportler sollen natürlich nicht die letzten gewesen sein, die diesen Weg einschlagen. Und so wird man auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Talente bei den verschiedenen Veranstaltungen in Anhalt-Bitterfeld sehen können. "Mit der Verteilung haben wir in diesem Jahr ein ausgewogenes Verhältnis bei den Vereinen hergestellt", glaubt der KFV-Vorsitzende, "es ist natürlich viel in Bitterfeld, weil dort der größte Verein ist."
Der Auftakt der Veranstaltungen steigt allerdings am kommenden Wochenende in Köthen. Dort findet das zweite Hallensportfest statt. "Im letzten Jahr hatten wir über 100 Teilnehmer", schaut Mario Barabas zurück, "vielleicht schaffen wir das diesmal auch wieder." Anmeldungen werden jedenfalls noch angenommen.