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Kinder-Judo Kinder-Judo: Köthen sucht das neue Judotalent

Von Janet Leine 16.06.2016, 08:47
Die Techniken zu verbessern und sauber auszuführen ist das A und O.
Die Techniken zu verbessern und sauber auszuführen ist das A und O. Hartmut Bösener

Köthen - Ein überdimensionaler blauer Ball fesselte die Aufmerksamkeit einiger Kinder in der Heinz-Fricke-Halle in Köthen. Schon vor 10 Uhr waren sie damit beschäftigt, dem blauen Ball hinterher zu jagen.

Rund 50 Kinder in den Altersklassen U11 und U13 hatten sich in der Sporthalle eingefunden und gaben schon vor der eigentlichen Veranstaltung richtig Gas. Mike Kopp, Landestrainer beim Judo Verband Sachsen-Anhalt, war entspannt, pünktlich wie immer würde er mit seinem Talentförderlehrgang anfangen.

10 Uhr auf dem Tatami

Um 10 Uhr trommelte Kopp dann alle Kinder auf der Tatami zusammen. Zur Erwärmung wurden verschiedene Fangespiele durchgeführt, damit die Kinder locker werden und sich schon etwas kennenlernen konnten.

Viermal im Jahr veranstaltet der Judoverband einen solchen Talentförderlehrgang. Dass er diesmal in Kooperation mit dem PSV 05 Köthen ausgerichtet wurde, ist auch eine Anerkennung für den Verein, der selbst mit fünf Talenten vertreten war.

„Das Interesse am Judo steigt wieder“

Daneben waren auch Kinder des Köthener SV, aus Halle und Dessau-Roßlau zu Gast. „Wir sind in den letzten Jahren auf einem guten Weg. Egal ob im Norden oder Süden Sachsen-Anhalts, das Interesse am Judo steigt wieder“, sagt Mike Kopp, nachdem er den Kindern in der ersten Trainingseinheit verschiedene Techniken für den Übergang vom Stand in den Boden erklärt hatte.

Die Kinder probierten sich aus, hatten Spaß und machten schon vieles richtig. „Wir haben hier eine gute Mischung von Kindern, die das erste Mal dabei sind, und solchen, die schon im Gesprächen mit Sportschulen sind“, ist der Landestrainer zufrieden mit der Auswahl der Judoka. „Man schaut natürlich mit einem Auge immer auf neue Talente. Dreimal im Jahr lade ich die Besten ins Trainingslager ein, um sie besser kennenzulernen“, so Mike Kopp.

Das Zusammengehörigkeitsgefühl soll gestärkt werden

Zum einen dient der Talentförderlehrgang dazu, dass sich die Kinder kennenlernen und bei Wettkämpfen auch wiedererkennen, das Zusammengehörigkeitsgefühl soll gestärkt werden. Zum anderen ist es eine Art Vorlauf für die Dinge, die sich in der nächsten Zeit im Judo verändern werden.

Neue Regeln führen dazu, dass man gerade bei den Jüngsten auf die veränderten technischen Maßnahmen eingehen muss. Die Kinder sollen alle auf das gleiche Level gebracht werden. Diese Grund-Kampf-Konzeption soll das Fundament bilden, dass alle Kinder das gleiche können und das gleiche wissen.

Kinder lernen viel über Körperbau

Auch für die Trainer ist der Talentförderlehrgang ein wichtiger Impuls. „Die Kinder lernen hier neue Techniken und bringen diese im normalen Training mit ein. Da muss man sich als Trainer dann auch mit dem Neuen beschäftigen“, weiß Thomas Weidemüller, Trainer und Vorsitzender beim PSV 05 Köthen.

Judo hat viel mit dem Körperbau zu tun, die Kinder lernen früh, welche Techniken sie bei welcher Physiognomie anwenden müssen. Wann ein Wurf angebracht ist und wann man sich anders behelfen muss. Der Talentförderlehrgang zeigt worauf die Kinder dabei besonders achten müssen, wie sie die Techniken möglichst sauber anwenden.

Mit einem Wurf allein gewinnt man selten

„Es geht darum, aus den verschiedenen Optionen, die man hat, das Beste zu machen und dass man auf der Matte bis zum Schluss alles richtig macht. Mit einem Wurf allein gewinnt man selten“, erklärt Weidemüller die Intention des Sports.

Wer letztendlich ab der U15 in den Landeskader aufgenommen wird, entschiedet der Landestrainer. Die Kinder beim Talentförderlehrgang in der Heinz-Fricke-Halle in Köthen haben dafür schon einen wichtigen Schritt nach vorn gemacht. (mz)